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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ich hier stehe. Es wird sich nur ein wenig verzögern. Und was die Gefangenen angeht, sie sind nur die Köder …«
    »Eine Kriegslist hinter der Maske der Barmherzigkeit. Wer hätte das gedacht?«
    Ja, glaube nur nicht, dass ich die Wahrheit hinter der Maske DEINER Barmherzigkeit nicht auch erkennen würde! , dachte Atraan voller Grimm. Aber es gelang ihm, sich weitgehend zu beherrschen. Äußerlich wirkte der Morax-Häuptling fast so erstarrt wie eine Statue. Es war ihm nichts anzumerken.
    Der Kontakt wurde unterbrochen.
    »Ich fürchte, er wird dich gleich mit einem Mordkommando empfangen, Atraan!«, warnte Poggra.
    Aber in diesem Punkt war Atraan anderer Meinung.
    »Das glaube ich nicht!«
    »Und was veranlasst dich zu deinem Optimismus?«
    »Taur weiß, dass er es selbst tun muss. Er muss mich mit seinem eigenen Schwert töten, wenn er den Respekt der Krieger haben will. Sonst wird er sich allenfalls kurzfristig an die Spitze schwingen können und das weiß er genau.«
    »Er ist größer und stärker als du!«
    »Und doch bin ich der bessere Kämpfer! Es gab seit Generationen niemanden, der sich so lange an der Spitze der Zuur halten konnte, wie ich.«
    »Ich kann dir nur raten, vorsichtig zu sein.«
    »Das bin ich, Poggra. Sei unbesorgt.«
    »Der Gedanke, in Taurs Harem eingegliedert zu werden, erfüllt mich nicht gerade mit Freude. Er soll ein lausiger Beißer sein.«
    »Na, wenn das deine einzige Sorge ist, Poggra …«
    Sie stutzte. »Weshalb?«
    »Ich habe gehört, er soll die Frauen seiner Feinde zerstückeln und sich die Lebern zubereiten lassen. Aber das ist bestimmt nur ein Gerücht …«
    Poggra schien unbeeindruckt. »Wie auch immer, du wirst dich auf einen sofortigen Angriff gefasst machen müssen.«
    »Nein, dazu hätte Taur nicht den Mut. Und das nicht, weil er mich als Kämpfer so sehr fürchtet, denn wie du richtig bemerkt hast, bin ich sowohl kleiner als auch schwächer.«
    »Was sollte ihn wohl davon abhalten, Atraan?«, hakte Poggra nach.
    »Die Vorsicht. Er wird erst losschlagen, wenn er tatsächlich glauben kann, dass alle anderen Unterhäuptlinge und ihre Gefolgschaft tatsächlich auf seiner Seite stehen.«
    Wenig später flog das Shuttle des Häuptlings der Zuur-Morax durch eines der offenen Hangartore der GRALASH ein.
    Die Landung war etwas holprig. Das Beiboot wurde ziemlich durchgeschüttelt und als es aufsetzen wollte, war der Antigrav offenbar nicht richtig dosiert. Das Shuttle schrammte mit den Kufen an der Unterseite über den Boden und wurde erst durch die Innenwand gestoppt.
    Währenddessen schloss sich das Hangartor.
    »Irgendwelche Besonderheiten?«, fragte Atraan eher beiläufig, während Poggra den Schadensbericht von der Anzeige ablas. »Wir sind auf jeden Fall noch manövrierfähig. Abgesehen von ein paar Beulen bei uns und in der Hangarwand ist wohl nichts passiert!«
    »Was ist los? Hat dich deine Begabung als Pilot verlassen?«
    »Nein, wir haben irgendeinen kleineren Schaden an der Software unseres Bordrechners. Ich lasse gerade das Diagnoseprogramm laufen. Das hängt alles offenbar mit einem Peilstrahl zusammen, den wir vor Kurzem empfangen haben.«
    »Sieh zu, dass das Problem gelöst wird!«, wies Atraan Poggra an.
    »Ja, Gebieter!«, sagte sie und benutzte dabei die traditionelle unterwürfige Formel, die sie jedoch nicht so ganz Ernst zu nehmen schien.
    Der Bildschirm zeigte jetzt die Umgebung in dem gewaltigen Hangar, in dem derzeit nur wenige Raumschiffe untergebracht waren. Nur eine Handvoll Jäger hatte Kommandant Taur noch zur Verteidigung seines eigenen Schiffes zurückgelassen. Außerdem waren da natürlich vor allem die anderen Sturmshuttles, mit denen die Morax-Besatzung von der VONDRASH geflohen war.
    »Luftdruck und künstliche Schwerkraft sind hergestellt«, las Poggra die Anzeigen ab.
    »Also auf ins Vergnügen!«, meinte Atraan.
    Er passierte als Erster die Außenschleuse seines Shuttles.
    Ein Innenschott des Hangars öffnete sich.
    Taur erschien mit zahlreichem Gefolge.
    So einen Massenauflauf an Getreuen veranstaltet man nur, wenn man ein Publikum für eine Machtdemonstration braucht! , überlegte Atraan. Oder wenn man sich ausgesprochen unsicher fühlt.
    Atraan setzte darauf, dass Letzteres der Fall war.
    Er trat Taur entgegen. Dieser blickte immer wieder zur Seite, sodass er seine Gefolgsleute aus den Augenwinkeln heraus sehen konnte.
    »Das Schlachtenglück hat uns verlassen, Häuptling. Es ist lange her, dass wir in der Geschichte unseres Stammes

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