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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Notfalltaste. Gleich neben ihr befand sich der Symbolblock, mit dem sich individuell die meisten Routinen im Haus regeln ließen. Deters Finger zuckten über die berührungsintensiven Felder. Eine Sekunde später war das kleine Gebäude nach außen hin vollständig abgeschottet.
    Standard waren Sicherheitsverrieglungen an Tür und Fenster, doch Deter war Ingenieur. Es war ihm nicht schwergefallen, ein paar zusätzliche Spielereien einzubauen, wie Akustikschutz und diverse Störfelder, die ein Abhören nahezu unmöglich machten. Es war nicht üblich, dass sich die Genetics hier gegenseitig besuchten. Sie bildeten tatsächlich keine Gemeinschaft, eher schon viele »Einzelinseln«; Freundschaften, wie die zwischen Deter und Kaaz, waren eine Ausnahme. Dennoch wollte er es nicht darauf ankommen lassen, ausgerechnet heute gestört zu werden. Nicht mit diesem Besuch!
     
    *
     
    Nicht lange darauf hatte Gostein seinen Freund so weit wieder hergerichtet, dass dieser wieder annähernd dem Genetic ähnlich sah, der er einmal gewesen war. Der kahle Kopf entstellte Kaaz Raniff gewaltig. Zudem schlotterten die Kleidungsstücke, die Deter ihm gegeben hatte, um den ausgemergelten Körper des Mannes. Noch vor wenigen Wochen wären sie ihm sicher sogar ein wenig zu eng gewesen.
    Vor allem die Dusche hatte Raniff gut getan. Das heiße Wasser hatte seinen Körper gewärmt und gereinigt. Nun saß er am Tisch und schlürfte bereits die dritte Schale Suppe. Etwas anderes hatte Kaaz abgelehnt. Deter erinnerte sich an den früheren Konsum von Synthie-Alkohol, den Raniff an den Tag gelegt hatte.
    Mit großen Augen, die tief in ihren Höhlen lagen, blickte Kaaz zu seinem Freund. Seine Stimme klang krächzend, hatte ihre frühere Kraft beinahe vollständig verloren.
    »Ich weiß selbst nicht, wie ich es bis hierher geschafft habe. Ich dachte, ich würde einfach zusammenbrechen und nicht wieder aufstehen. Nie wieder.«
    Mit zitternden Händen setzte Raniff die leere Schale auf den Tisch. Dann lehnte er sich zurück, verdeckte mit den Händen sein Gesicht. Gostein wollte es kaum fassen – der Freund weinte.
    »Kaaz, bei den Himmeln der Drei Systeme, nun erzähl doch endlich! Was ist geschehen? Spann mich nicht länger auf die Folter.« Gosteins Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Es dauerte einige Sekunden, bis sein Gegenüber reagierte. Raniff senkte die Hände, blickte Deter an.
    »Geschehen? Ich weiß nicht einmal mehr, wie viel Zeit seit dieser Nacht vergangen ist. Wie war das noch? Wir waren hier, in deinem Bau und du hattest Pflaster für mich.«
    Raniff schien Gostein überhaupt nicht zu sehen, denn sein Blick war glasig und nach innen gewandt. Verzweifelt versuchte er seine Erinnerungen in den Griff zu bekommen.
    »Ja, irgendwann bist du dann eingeschlafen. Und ich, ich habe noch zwei Pflaster genommen. Dann bin ich los. Bin zum Areal gegangen.« Er schüttelte den Kopf, als wundere er sich nun darüber. »Was ich dort wollte, kann ich nicht sagen. Aber dann plötzlich öffnete sich ganz in meiner Nähe der Zaun. Ich hörte Motorengeräusche hinter mir, die aus dem Wald kamen. Da habe ich mich flach auf den Boden geworfen und dann kam das Monstrum mit seinen leuchtenden Augen auch schon zwischen den Bäumen hervor.«
    Raniff lachte hysterisch auf. »Kannst du dir das vorstellen, Deter? Ich habe das Ding für ein riesiges Tier gehalten. Ist das nicht komisch?« Als er bemerkte, dass Gostein nicht mitlachte, sprach Kaaz weiter. »Es hielt auf die Zaunöffnung zu. Ich weiß auch nicht wieso, aber dann bin ich aufgesprungen, habe mich an das Ding geklammert, als es nur zwei Schritte neben mir war. Beinahe wäre ich mit meinen Beinen in die Ketten des Raupenfahrzeuges geraten, aber irgendwie konnte ich mich festklammern. Dann weiß ich von nichts mehr. Aber als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einer Pritsche. Neben mir saß ein Mann auf einem Hocker.«
    Kaaz Raniff unterbrach sich erneut. Er stand auf, setzte sich sofort wieder, denn seine Beine zitterten heftig. »Erinnerst du dich noch an Bonod S. Nieverk?«
    Natürlich erinnerte Deter sich an den Wissenschaftler, der im Darelis-System dem vielleicht modernsten Labor der Genetics vorstand. Der Mann hatte mit Mut und Weitsicht Dinge angestoßen, die andere nicht einmal zu denken gewagt hatten. Ein Genie unter den Größen der Genetics. Physiker, Chemiker und Mediziner – Nieverk vereinte alles in sich.
    Gostein war ihm sogar einmal persönlich begegnet, als Nieverk einen Vortrag

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