Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
altes Schiff, doch vielleicht konnte er verhindern, dass diese Teufel je wieder mit ihren Waffen und mörderischen Ideen in die Nähe einer Genetics-Welt kommen konnten.
Tykono hörte sie schon. Natürlich waren sie ausgeruhter als er, jünger und voller Tatendrang. Aber niemand von ihnen kannte diesen Raumer so wie er. Draußen, nicht mehr so sehr weit entfernt von der »Freigther BXIII« tobte bereits das Flammenmeer heran. Wenn sie nicht bald starteten, dann würde es ihnen nie mehr gelingen. Genau das war das Ziel des Captains. Die Aufrührer mussten unter allen Umständen auf dem Planeten bleiben! Was dann kam, sollten die Drei Systeme entscheiden. Tykono hoffte nur, dass die aktuelle Führung richtig handeln würde.
Die Schleuse klemmte. Das tat sie schon seit geraumer Zeit, doch niemand machte sich daran, Abhilfe zu schaffen. Hagar holte aus und trat gegen die Führung des Mechanismus. Ein Schmerz zuckte durch seinen Fuß, doch den ignorierte er. Mit unwilligem Knarren gab die Schleusentür nach. Der Maschinenraum lag vor Hagar Tykono.
Viel konnte er hier nicht ausrichten. Es gab hier keine Möglichkeit dem Schiff wirklich Schaden zuzufügen. Zumindest keinen, den man nicht in einigen Stunden reparieren konnte.
Aber Stunden, die hatte man in den Reihen der Aufständischen nun einmal nicht. Das Feuer war schneller, viel schneller. Tykono bemächtige sich einer hydraulisch arbeitenden Zange, die Kabel mit großem Durchmesser kappen konnte. Ein altes Modell, denn heute arbeitete man in diesem Bereich mit Laserschneidern, doch irgendwie passte das zu seinem Vorhaben.
Acht empfindliche Bereiche hatte er innerhalb kürzester Zeit beschädigt, aber weiter kam Hagar Tykono nicht, denn zwei seiner Verfolger hatten ihn entdeckt. Er spürte keinen Schmerz, als eine der neuartigen Waffen ihn erwischte. Ein wenig war es, als würde seine Lebenskraft versiegen, er wurde innerhalb von Sekundenbruchteilen schwächer und schwächer. Sicher lebte er schon nicht mehr, als er auf dem harten Schiffsboden aufschlug.
Und natürlich hörte er auch nicht mehr die bitteren Flüche seiner Mörder.
Sie wussten sofort, was Captain Hagar Tykono getan hatte. Und all ihre geistige und körperliche Überlegenheit hatten daran nicht ändern können.
*
Es war still geworden an Bord der STERNENFAUST.
Alle starrten gebannt auf die Monitore, die in aller Deutlichkeit zeigten, was dort auf »Mining X« geschah. Die verbannten Genetics versuchten es ein um das andere Mal die »Freigther BXIII« zu starten. Sicher befanden sich unter ihnen fähige Raumfahrer, die mit diesem veralterten Schiffstyp keine Probleme haben sollten.
Doch der Start gelang nicht.
Botschafterin Moll meldete sich aus dem Shuttle. »Ich sehe, Sie hatten recht, Captain Frost. Ihre Einschätzung von Captain Tykono war goldrichtig. Ich befürchte nur, er hat dieses Manöver mit seinem Leben bezahlt.«
Dana Frost gab darauf keine Antwort. »Sergeant Takashi. Rückflug zur STERNENFAUST. Um alles Weitere werden sich die Genetics selbst kümmern.«
»Captain, ich muss Sie leider unterbrechen.« Es war Jefica Moll, die da sprach. »Wir werden noch nicht wieder zur STERNENFAUST fliegen. Es sieht so aus, als müsse ich noch einmal auf diesem ungastlichen Planeten landen.«
Dana Frosts Stimme wurde hart. »Es reicht, Botschafterin! Die Spielchen haben nun ein Ende. Sie werden an Bord kommen, dann bringen wir Sie ins Einstein-System, anschließend fliegen wir zurück zur Erde. Sergeant Takashi, Sie haben meine Befehle ja gehört. Frost – Ende.«
»Leider noch nicht, Captain.« Jefica Molls Stimme hatte jeden Anflug von Charme verloren. »Ich sende Ihnen nun auf der Normalfrequenz einen Code zu, den nur Sie selbst entschlüsseln können. Dann werden Sie wissen, wie wir weiter verfahren.«
Alle Augen in der Zentrale der STERNENFAUST richteten sich auf Dana Frost. Kein einziger Muskel zuckte im Gesicht des Captains. Lieutenant Jamil sprach in diese Stille hinein. »Ich lege die Übertragung auf ihren Screen, Captain.«
Dana Frost blickte lange auf den Bildschirm vor sich. Schließlich richtete sie sich kerzengerade auf. »Sergeant Takashi. Die Lage hat sich geändert. Sie und Ihre Männer unterstehen ab sofort Botschafterin Moll – mit allen Konsequenzen. Takashi, passen Sie auf sich und die Männer auf. Frost – Ende.«
Die Leitung wurde geschlossen. Jedes weitere Wort war überflüssig. Die Fragen standen der Crew um Dana Frost ins Gesicht geschrieben.
Weitere Kostenlose Bücher