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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Antworten bekamen sie nicht – zumindest nicht in diesen Augenblicken.
     
    *
     
    Roy Takashi verstand die Welt nun nicht mehr.
    Sein Blick zuckte zu der Botschafterin, die ihn ernst ansah.
    »Bitte keine langwierigen Frage- und Antwortspiele jetzt, Sergeant. Ich besitze nun einen Sonderstatus, den ich wirklich nur ungern zur Anwendung gebracht habe, das dürfen Sie mir glauben. Ich bin hier, um mit einer ganz bestimmten Person in Kontakt zu treten. Das allein ist das wirkliche Ziel meiner Mission. Ich hatte gehofft, das in einem ganz anderen Rahmen tun zu können, doch der Captain des Genetics-Schiffes hat mir nun einen mächtigen Strich durch die Rechnung gemacht. Also werden wir nahe dem Areal landen. Das Weitere ergibt sich dann sicher.«
    »Botschafterin Moll, wie wollen Sie in diesem Chaos dort unten eine ganz bestimmte Person ausfindig machen?« Die Frage war von Sergeant Wanda Ndogo gekommen, die sich um den verwundeten Gostein kümmerte. »Ich bitte zu bedenken, dass dieser Mann hier dringend ärztliche Hilfe benötigt. Viel Zeit bleibt ihm sonst nicht mehr.«
    Jefica Moll nickte langsam. »Wir werden auch nicht viel Zeit benötigen, Kindchen. Zu Ihrer ersten Frage – wir müssen niemanden finden, denn die Person wird uns finden. Ich bin sicher, sie hält bereits Ausschau nach uns.«
    Wanda verstand nicht ganz. Takashi gab ihr die Antwort, die Moll nicht aussprach.
    »Ist doch ganz einfach, Sergeant. Das alles ist ein großes Spiel, in das man die STERNENFAUST hineingezogen hat. Ich weiß nicht, wen Botschafterin Moll unbedingt aufnehmen will, doch diese Person hat das alles von langer Hand vorbereitet und mit unseren Leuten so vereinbart. Richtig, nicht wahr, Botschafterin?«
    Jefica Moll schenkte Takashi keine Beachtung.
    »Da hinten, nahe dem Waldrand. Landen Sie dort.« Der Pilot nickte.
    Je tiefer sie kamen, um so deutlicher wurde, was sich in und um das Areal herum abspielte. Die Deportierten mussten den nahenden Flammen weichen. Ungeordnet zogen sie sich in den Wald zurück. Für sie war soeben die wahrscheinlich letzte Chance verpufft, diese Welt – ihr Exil – je wieder verlasen zu können. Eine zweite Möglichkeit dazu würde man ihnen wohl nicht mehr geben.
    Kurz nur fragte sich Wanda Ndogo, was wohl aus dem Schatten geworden sein mochte, dem Mann, der das Ablenkungsmanöver initiiert hatte? War auch er unter den Fliehenden? Oder war er in seinem Wahn nicht schnell genug aus dem Explosionsgebiet herausgekommen? Dem Mann, den er schwer verletzt hatte, ging es jedenfalls mit jeder neuen Minute schlechter. Wanda fürchtete um sein Leben. Sie war keine Ärztin, konnte ihm also nicht wirklich helfen.
    Roy Takashi wandte sich an Botschafterin Moll.
    »Wenn wir dort landen, werden die Genetics sich auf unser Shuttle stürzen. Für sie sind wir sicher der allerletzte Strohhalm, an dem man sich klammern kann. Meine Männer und ich sind nicht gut genug ausgerüstet um einem solchen Ansturm Herr zu werden. Mit unseren Panzern, ja, da sähe die Sache anders aus.«
    Jefica Molls Gesicht zeigte höchste Konzentration und Anspannung. Was Takashi ihr gesagt hatte, war natürlich richtig. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Zielperson noch immer ausreichend Autorität besaß, um die anderen in Schach zu halten. Das würde sich zeigen.
    Als das Shuttle sanft aufsetzte, begann der Ansturm der Dissidenten. Und er fiel so hart und übermächtig aus, wie Takashi es befürchtet hatte.
     
    *
     
    Takashi, Münch und Bullock sicherten die linke Flanke des Shuttles – DiMarco und Miller die rechte. Offiziell waren sie Begleitpersonal der Botschafterin und hatten sich bei dieser Mission mit Handwaffen begnügen müssen. Doch an Bord des Shuttles lagen natürlich die Gauss-Gewehre, die von den Marines nun auch ohne Pardon eingesetzt wurden.
    »Vorsicht vor den neuen Waffen, die einige der Genetics tragen. Ihr habt die Wirkung ja selbst erlebt.« Takashis Warnung war nicht nötig gewesen, denn die Marines waren auch ohne ihre Panzer durchtrainierte Kampfmaschinen, die nichts und niemanden unterschätzten – nicht einmal eine Steinschleuder, denn auch die konnte in geschickten Händen eine todbringende Waffe sein.
    Die Genetics funktionierten nicht als Trupp. Dazu waren sie ein viel zu bunt zusammengewürfelter Haufen, der eine herbe Niederlage hinter sich hatte. Doch als einzelne Angreifer war jeder eine Gefahr für sich.
    Moll hielt sich im Hintergrund, doch ihre Blicke zuckten unruhig hin und her. Es war nicht zu

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