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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Gästeschar und schien in ein ernstes Gespräch mit Prinz Brughil vertieft, der seinerseits von der üblichen Verehrerschar umkreist wurde, die vergeblich darauf hoffte, einen Blick des mächtigen Prinzen während einer kurzen Gesprächspause zu erhaschen und in die sich öffnende Bresche springen zu können. Doch der Baron, der keine besonders gut gelaunte Miene zur Schau stellte, genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit des Prinzen und dessen finsterer Blick machte niemandem Mut, sich einfach mit einem Scherz in die Unterhaltung zu drängen.
    Das gefiel Graf Molatt, konnte er es unter diesen Umständen doch wagen, der Baroness immer anzüglichere Blicke zuzuwerfen, während er weiter mit Belanglosigkeiten auf sie einredete. Die Hauptaufmerksamkeit der Anwesenden galt ohnehin dem sich immer schneller drehenden, gewaltigen Rad, in dessen Innerem die Körper der Delinquenten durcheinandergewirbelt wurden. Angetrieben wurde das Rad über eine Vorrichtung, die in gebührendem Abstand hinter einem Gebüsch endete, wo ein gutes Dutzend Sklaven den Mechanismus in Gang hielten.
    »Oh, meine Liebe, da kommt er ja endlich«, sagte der Graf, packte die Baroness entschlossen am Arm und zog sie so nah zu sich heran, dass sich ihre Schenkel berührten. Das Eintreffen des Kazans mitsamt Leibwache und Leibdienern, die dem Monarchen einen baldachinüberwölbten Sessel hinterhertrugen, ließ Agreni kurzzeitig das Gleichgewicht verlieren. Mit einem Seufzen sank sie gegen die Brust des Grafen.
    So wohlig ihn der Schauer dieser Berührung durchfuhr, so unangenehm durchzuckte es ihn gleichzeitig, als er den vernichtenden Blick des Barons auffing, der ebenfalls durch die Ankunft des Herrschers aufgeschreckt im selben Moment zu ihnen herübersah. Hastig schob Molatt die Baroness von sich fort und nickte dem Meister der Schriftkammer kurz zu. Die abgewinkelten Ohren des Grafen sollten seinem Vorgesetzten sein Bedauern angesichts der missverständlichen Situation signalisieren. Mit der freien Hand imitierte er, ohne dass die Baroness dies sehen konnte, eine verstohlene Trink-Geste und hoffte inständig, dass der Baron ihn richtig verstand.
    Sonst ist meine kleine Tändelei mit dieser jungen, dummen, aber ausnehmend hübschen Person vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat … , schoss es ihm durch den Kopf.
    Inzwischen forderte der Spielmeister nach einem Wink des Herrschers, der in seinem Sessel Platz genommen hatte, die Anwesenden auf, ihre Einsätze zu tätigen. Als Erstes setzte ein Diener im Auftrag des Kazan, eine handtellergroße Goldmünze auf eines der farbigen Felder, mit denen der kreisrunde Tisch unterteilt war. Damit stand die Höhe der Einsätze fest. Die Felder entsprachen genau der Aufteilung, die auch auf dem Rad des Schicksals angebracht worden war. Die Vorderseite des Rads, das sich jetzt immer schneller drehte, war mit straff zwischen den Speichen gespannter Leinwand versehen. Die Speichen bildeten die Begrenzung der einzelnen Felder.
    Kaum hatte der Kazan gesetzt, entstand um den Spieltisch ein heftiges Gedrängel, das von den Argusaugen des Spielmeisters überwacht wurde.
    »Alles gesetzt!«, rief er nach wenigen Augenblicken und die Spieler wichen vom Tisch zurück. Alle bildeten jetzt einen halbkreisförmigen Bogen um die in einem Gestell installierte Armbrust, die genau auf das Rad des Schicksals ausgerichtet war.
    Mittlerweile drehte sich das Rad so schnell, dass die Farben der einzelnen Felder miteinander ununterscheidbar zu einem regenbogenartigen Flimmern verschmolzen.
    »Schuss!«, sagte der Spielmeister. Fast zeitgleich mit seinem Kommando löste sich der Pfeil und bohrte sich mit einem harten, trockenen Schlag ins Ziel. Sofort sprangen einige Diener zu dem Rad und bremsten es ab.
    Ein Aufschrei der Enttäuschung löste sich aus der Menge noch bevor der Spielmeister das Ergebnis bekannt geben konnte.
    »Holz«, sagte er.
    Der Pfeil steckte tief in einer der Speichen und wurde mühsam wieder herausgezogen. Kein Feld war getroffen worden. Das entsetzliche Wimmern, das aus dem Innern des Rades erklang, wurde vom Spielmeister mühelos übertönt. »Die Einsätze bleiben stehen. Es geht sofort weiter«, rief er.
    Wieder setzte sich das Rad in Bewegung, nahm rasch an Geschwindigkeit zu und erneut kam das Kommando des Spielmeisters.
    »Schuss!«
    Diesmal klang das Geräusch des auftreffenden Pfeils anders. Die Spieler spendeten höflichen Applaus, während das Rad abgebremst wurde.
    »Blau, blau!«, rief Baroness

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