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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sich für ihr Gespräch vorgenommen, dasselbe Thema anzuschneiden.
    »Ich werde in einigen Tagen unsere beiden Fürsten und auch den Kazan anschreiben und ihnen meine Entscheidung mitteilen«, sagte Hillprar.
    Kanturiol legte fragend den Kopf zur Seite.
    »Es wird keinen Dreierrat mehr geben«, fügte der Rriarchgon nach einer Pause hinzu.
    »Keinen Dreierrat?« Kanturiol klang mehr als nur verblüfft, mit Mühe versuchte er, den empörten Unterton zu relativieren. Es gab für ihn keinen Zweifel, dass viele diese Entscheidung als Sakrileg ansehen würden.
    »In den Schriften gibt es keine verpflichtenden Hinweise darauf, dass dem Tempel ein Dreierrat vorstehen muss. Das Einzige was für ihn spricht, ist die Macht der Gewohnheit …«
    »Andere bezeichnen das als Tradition.«
    Hillprar legte den Kopf schräg und ließ den Blick ins Leere gleiten, eine Geste, die andeutete, was er von solchen Traditionen und vor allem von jenen Argumenten hielt, die sich auf sie stützten: nämlich gar nichts.
    »Du kannst gerne die Zeit nutzen«, sagte er mit unerwartet milder Stimme, »die ich noch benötige, um meine Entscheidung zu begründen …«
    »Zu was?«
    »Etwa um Malachenko und Schaschellon einen Hinweis zukommen zu lassen. Aber nur unter zwei Bedingungen …«
    »Welche?«
    »Die Information des Kazan behalte ich mir vor.«
    Kanturiol kratzte mit einer Kralle über den Tisch und signalisierte damit seine Zustimmung.
    »Und die zweite Bedingung?«
    »Wenn du den Fürsten einen Informationsvorsprung verschaffen willst, dann entweder beiden gleichzeitig oder keinem.«
    »Bevor wir darüber reden, wer, wann, wen, über was in Kenntnis setzt, sollten wir uns über die Konsequenzen deiner Entscheidung klar werden«, gab Kanturiol zu bedenken.
    »Den beiden Fürsten wird es egal sein, so lange sie jeder für sich glauben, ihr Einfluss auf den Tempel sei ungebrochen und sicher«, erwiderte Hillprar.
    »Da wäre ich mir nicht sicher. Es gibt in beiden Fürstentümern Priester, die über einen Sitz im Dreier-Rat nicht traurig gewesen wären – im Gegenteil!«
    »Eben«, sagte Hillprar trocken, »es gibt viele Anwärter, zu viele für zwei Posten, die auch noch ganz unterschiedliches Gewicht haben würden. Der Stellvertreter wäre immer bedeutend mächtiger als der Sprecher. Keiner der beiden Fürsten würde sich damit zufrieden geben, einen Sprecher zu stellen, während der andere den Stellvertreter bestimmt. Außerdem war ich bis vor Kurzem selbst Sprecher des Dreierrats und glaube mir, mein Freund, die damit verbundenen Pflichten verlernt man nicht so schnell, besonders da ich nun für mich selbst sprechen kann.«
    Kanturiol musste Hillprar recht geben. »Aber dem Kazan wird das nicht schmecken …«
    »Der Kazan denkt nur an sein Vergnügen. Rrre und der Tempel der heiligen Affen sind ihm gleichgültig. Prinz Brughil jedoch und dem von ihm gesteuerten Apparat ist die gesamte Entwicklung ohne Frage ein Dorn im Auge. Die Tatsache, dass ich keinen neuen Dreierrat installieren will, wird sich da nur als ein zusätzlicher, ärgerlicher Aspekt ausnehmen, mit dem sie fertig werden müssen. Nur ein Problem unter vielen …«
    »Aber eines, das möglicherweise zu groß ist, um es zu ignorieren«, sagte Kanturiol besorgt.
    »Das kann natürlich sein«, pflichtete der Rriarchgon bei, »aber ich will dem System des Prinzen so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Bei einem Dreier-Gremium gibt es immer mindestens zwei Spitzel – glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche …« Hillprars Augen blickten für einen Augenblick verloren und umschattet in eine unbestimmte Ferne.
    Er ist viel zu jung für diese Verantwortung , dachte Kanturiol und überlegte bestürzt, ob Hillprar in seiner ehemaligen Funktion als Sprecher des Dreierrats selbst zu den Informanten des Prinzen oder anderer Auftraggeber gehört hatte. Der alte Rriarchgon und sein Stellvertreter standen – wie sich erst nach den Ereignissen um Herzog Rigbalton herausstellte – in den Diensten der beiden Fürsten, die darum kämpften, das Heiligtum in ihr jeweiliges Herrschaftsgebiet einzuverleiben. Sie waren deshalb nach dem Auftauchen der Boten Rrres in ihren Ämtern nicht mehr tragbar gewesen und erhielten in »Anerkennung« ihrer langjährigen Dienste neue Pfründe in den Fürstentümern zugeeignet.
    Vielleicht gab es ja im Dreierrat nicht nur zwei, sondern sogar drei Spitzel … Ein Gedanke, der Kanturiol nicht nur erschreckte, sondern auch amüsierte. Dass Hillprar dann in

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