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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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…«
    Er stockte.
    »Obwohl?«
    »Die weit über den Einsteinraum hinausreichenden Auswirkungen, die dieser Transmitters erzeugt, können schon ganz schön erschreckend sein.«
    Dana ließ sich das erklären.
    »Jeder Transfer wirkt auf uns zunächst wie eine Art Nah-Tod-Erfahrung«, sagte William. »Gut, wenn man das ein paar Mal erlebt hat, gewöhnt man sich vielleicht sogar daran. Aber auch für Außenstehende ist jeder Übergang mit Phänomenen verbunden, die leichtgläubige Menschen veranlassen könnte zu denken, es ginge bei solchen Transfers nicht mit rechten Dingen zu.«
    Dana verzog den linken Mundwinkel zu einem spöttischen, schiefen Grinsen.
    »So, so«, knurrte sie, »entkommen dabei die Seelen verfluchter Toter aus der Hohlwelt, um angesichts ihrer Flucht dann ein Freudentänzchen aufzuführen. Das Ballett befreiter Geister …«
    Bruder William schluckte. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm dieser Scherz nicht. Im gleichen Augenblick fragte er sich, ob sich Dana vor ihrer Gefangenschaft bei den Morax nicht eine solch zynische Bemerkung verkniffen hätte. Zögernd fuhr er fort.
    »Simon E. Jefferson arbeitet in seiner Freizeit daran, diesbezüglich eine Theorie zu entwickeln, die mit der Physik des Bergstrom-Raumes konform geht«, sagte er knapp.
    Idiotin! Jetzt hast du seinen Schwung gründlich ausgebremst , beschimpfte Frost sich in Gedanken. Doch sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, denn der Christophorer redete ungehemmt weiter.
    »Optisch sieht es so aus, als würden von dem Schleusen-Transmitter erfasste Shuttles wie ein riesiger Ballon zu ungeheurer Größe aufgepumpt, bevor sie dann blitzartig von den Schirmen verschwinden und ohne Zeitverlust im Inneren des Planeten materialisieren. Das Erstaunliche daran ist, dass die Messinstrumente selbst Lichtjahre entfernter Schiffe diesen Vorgang mitverfolgen können – und zwar ohne Zeitverlust.«
    »Ohne Zeitverlust?«
    William nickte. »Das angemessene Phänomen muss sich im Bergstrom-Raum fortbewegen, sonst könnte es sich ja nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.«
    »Interessant«, sagte Dana und gähnte. Es wurde ihr nicht bewusst, dass sie damit das Gegenteil von dem ausdrückte, was sie gerade behauptet hatte. »Sie haben mir damit sehr geholfen, Bruder William.«
    Der Christophorer musterte sie skeptisch.
    »Doch, doch«, sagte sie und wedelte mit der rechten Hand, »ich weiß jetzt, wer mich auf meinem Ausflug ins Innere von Hohlwelt 2 begleiten wird.«
    »Wer – wenn ich fragen darf, Ma’am?«
    »Na, Sie und L.I. Jefferson natürlich – oder wollen Sie nicht?«
    »Selbstverständlich begleite ich Sie und ich weiß, dass sich auch Jefferson freuen wird, Sie begleiten zu dürfen. Er konnte dieses Phänomen bisher nämlich nur von außen studieren.«
    »Das ist mir bekannt, Bruder William.«
     
    *
     
    »Zumindest wissen wir jetzt wie dick die Eierschale an dieser Stelle ist, Professor – genau 127 Kilometer.« Dr. Brounswig erwartete keine Antwort von Professor von Schlichten. Der Weg, den sie noch zurücklegen mussten, war anstrengend und gefährlich. Im Grunde waren sie in der Nähe der Rotations-Achse im Inneren der Hohlwelt nahezu schwerelos, da hier die Zentrifugalkräfte nicht stark genug waren, um Körper an der Innenfläche des Planeten festzuhalten. Je weiter sie sich vom Pol entfernten, um so schwerer würden sie werden. Doch ihr Ziel lag genau in der entgegengesetzten Richtung.
    Die Flieh- und Rotationskräfte, die im Inneren der Hohlwelt wirkten, hatten an den beiden Polen dafür gesorgt, dass die planetare Hülle einer besonders starken Erosion ausgesetzt war. Obwohl hier naturgemäß kein Wasser floss und auch nicht in Form von Regen niederging, das den Fels angreifen konnte. Winde und sogar heftige Stürme gab es jedoch auch hier, vergleichbar den Jetstreams in großen Höhen. Sie hatten bewirkt, dass die Innenwand des Planeten hier zu einer stellenweise wie poliert wirkenden Felsschicht abgeschliffen worden war. An ihr klammerte sich ihr provisorisches Lager fest wie ein Schwalbennest an ein überhängendes Dach. Es war ein Platz, an den man sich nur schwer gewöhnen konnte, da sich das, was fast überall sonst als fester Boden unter den Füßen wahrgenommen wurde, auf einmal als ein Oben entpuppte, eine ihre Köpfe überwölbende Felsdecke, die aber zugleich ihre einzige Nah-Orientierung ermöglichte.
    Jede Bewegung konnte nur gesichert erfolgen, Antigrav-Kits funktionierten zwar, waren aber wegen der an diesem Ort

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