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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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hatten: einen Zugang zur eigentlichen Transmitteranlage, die bisher noch niemand von ihnen zu Gesicht bekommen hatte.
    Professor von Schlichten war sofort aufgebrochen und hatte Dr. Brounswig als Assistenten mitgenommen. Es würde ein Klacks sein, die Leine bis zur Öffnung des Schachtes zu verlängern. Und dann – so hatte es der Professor festgelegt – wollte von Schlichten ins Innere kriechen, während Brounswig ihn bei seinem Vordringen absichern sollte. Vielleicht gestattet er ja, dass ich auch hinein klettere, wenn es sich bei dem schmalen Gang tatsächlich um einen Arbeitstunnel handelt, der zum Transmitter führt … , hoffte er.
    Sie trugen Atemmasken, sowie eng anliegende Schutzkleidung und Helme, die jeweils über ein ausfahrbares Visier verfügten, das sich notfalls mit dem Atemgerät und der Halskrause verbinden ließ, um den Träger luftdicht von der Außenwelt abzuschirmen. Zudem konnte die Montur eine Reihe von schädlichen Strahlungen abhalten, zumindest für eine gewisse Zeit. Sie unterhielten sich schon während des ganzen Weges über Sprechfunk, um sich an die Situation zu gewöhnen, wenn kein Sichtkontakt mehr vorhanden und der Abstand zwischen ihn größer geworden war.
    »Die Verbindung steht«, sagte Brounswig. Er hatte das Visier heruntergeklappt und studierte die rasche Abfolge an Daten, die im unteren Drittel eingeblendet wurde. Ein weniger als ein Zehntel Millimeter dünnes, aber extrem reißfestes Kabel, das sich auf eine Gesamtlänge von mehr als einen halben Kilometer ausrollen ließ, verband sie jetzt. Obwohl dünn wie ein Haar leuchtete es in einem grellen Orange, so dass es nicht zu übersehen war. Dieses Kabel diente nicht nur der gegenseitigen Sicherung, sondern übertrug auch sämtliche Daten zu Brounswig, die von Professor von Schlichten aufgezeichnet wurden. Von dem Assistenten ging in regelmäßigen Abständen eine komprimierte Version dieses Materials per Funk an ihre Station. Und von dort konnten die Ergebnisse bei Bedarf mit Bergstrom-Funk nach »draußen« weitergeleitet werden. Kaum hatten sie die beiden Enden des Kabel in den vorgesehenen Buchsen befestigt, fand auch die Sprachübertragung über diese Verbindung statt.
    Trotzdem sagte von Schlichten nichts, sondern verschwand wortlos in der Öffnung.
     
    *
     
    »Professor«, sagte Brounswig mit einem nervösen Unterton.
    »Was gibt’s?«, erwiderte von Schlichten.
    Brounswig atmete erleichtert auf. »Mit ihrer Helmlampe aktivieren Sie auch die Kamera …«
    »Noch sehe ich genug.«
    »Aber ich nicht, Professor.«
    »Wie Sie meinen«, knurrte von Schlichten. Brounswig zuckte leicht zusammen, aber dann erblickte er in einem kleinen, gerade kreditkartengroßen Bildausschnitt das, was der Professor zur gleichen Zeit vor sich sah. Er klickte auf ein Symbol und das Bild wurde vergrößert. Jetzt füllte es fast die Hälfte des Visiers aus und er musste seitlich um die Aufnahme herumschauen, um noch seine Umgebung wahrzunehmen.
    Es war eine Mischung aus Kriechen, Klettern, sich Abstoßen und Schweben, mit der sich von Schlichten in der Röhre vorwärtsbewegte. Nach dem vergleichsweise schmalen Eingang erweiterte sich der Gang nach etwa fünfzig Metern, so dass von Schlichten nun etwas leichter vorankam. Im Schein der Lampe erfasste die Kamera allerdings Enttäuschendes. Und dann, nach weiteren achtzig Metern, war Schluss. Kurz bevor der Gang endete, mündete er zwar in eine aus dem Felsen geschnittene, kugelrunde Kammer von etwa drei Metern Durchmesser, doch nirgendwo war die Einmündung eines weiteren Gangs zu sehen.
    »Professor«, sagte Brounswig, »ich fürchte, da geht’s nicht mehr weiter …« Die Enttäuschung war ihm deutlich anzuhören.
    »Ich schaue mir die Kammer trotzdem noch genauer an«, murmelte von Schlichten. Auch er klang ernüchtert, konnte aber seine Unzufriedenheit besser kaschieren.
    Es war Brounswig ein Rätsel, was von Schlichten an dem kleinen, leeren, trist wirkenden Raum noch näher untersuchen wollte, sagte aber nichts. Auch die Kamera, die jede Kopfbewegung des Professors mitmachte, fing nichts ein, was bemerkenswert erschien. Die Kammer enthielt nichts und auch an den glatten, gewölbten Felswänden befanden sich keinerlei Spuren von ehemaligen Vorrichtungen, Hinweise oder die andernorts so häufig anzutreffenden Hieroglyphen der Toten Götter.
    Wäre der Raum nicht kugelrund, sähe er aus wie eine leere Abstellkammer , dachte Brounswig. Unwillkürlich fielen ihm kleine Zimmer voller

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