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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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gesehen hatte, die von Schlichtens Kamera übertrug, war sie gähnend leer. Und auch vom Professor selbst fehlte nach wie vor jede Spur.
    Brounswig schwebte in den Kugelraum, aber auch aus der Nähe war nichts zu erkennen. Es gab noch nicht einmal so etwas wie Staub oder andere winzige Partikel, in denen die tastenden Hände von Schlichtens einen Abdruck hätten hinterlassen können. Dann zuckte Brounswig wieder heftig zusammen, als erneut das ominöse Knirschen erklang. Zwar vermochte ihn die Tatsache zu beruhigen, dass auch beim ersten Mal der Gang nicht unter der Last der Felsmassen eingestürzt war, dennoch besaß das Geräusch etwas zutiefst Bedrohliches, das ohne Umwege über den Verstand direkt in den Bauch drang und dazu Anlass gab, alle Verdauungsvorgänge gründlich durcheinanderzubringen.
    Hatte die Panik vorhin nur einen heftigen Fluchtreflex ausgelöst, so spürte Brounswig jetzt das Rumoren in seinem Leib umso stärker. Ihm half die Unentschiedenheit seines vegetativen Systems, so als müsse sein Bauch erst überlegen, in welche Richtung es die kürzlich aufgenommene Nahrung wieder loswerden wolle, um die Beherrschung zurückzuerlangen.
    Doch jetzt war der Gang, durch den er gekommen war, verschwunden. Er befand sich eingeschlossen in der Kugel und kam sich vor wie ein einsamer Goldfisch im Glas, nur dass er nicht nach außen blicken konnte. Nach wenigen Momenten öffnete sich die Kugel wieder und endlich begriff er, dass sie sich mit ihm gedreht hatte.
     
    *
     
    »Ah, Dr. Brounswig. Dachte ich mir doch, dass Sie die Neugier packt. Hier, schauen Sie!«
    Von Schlichten winkte seinem Assistenten von einem großen, pyramidenförmigen Raum aus zu. Erstaunt und vorsichtig glitt Brounswig aus der Kugelkammer und befand sich frei schwebend etwa zwanzig Meter vom Boden der Pyramide entfernt, ungefähr genauso weit von dem Professor. Nach oben, bis zur Spitze, waren es auch noch einmal gut und gerne zwanzig Meter, obwohl Entfernungen in derartigen Räumen leicht täuschen. Endlich erwachte in Brounswig wieder der Wissenschaftler und er vermaß den beeindruckenden Raum mittels einer Laserortung.
    Die Kantenlänge der perfekt gebauten, gleichseitigen Pyramide betrug genau 46,66735 Meter. Der Eingang durch die kugelförmige Schleuse befand sich exakt im Mittelpunkt einer der Dreiecksflächen. Von den anderen drei Wänden ragte an der gleichen Position je eine, sich an der Spitze verjüngende Stehle in den Raum. Von Weitem sah es so aus, als berührten sie sich in der Mitte. An diesem Punkt schwebte Professor von Schlichten und winkte seinen Assistenten zu sich.
    »Sehen Sie nur«, sagte er zu dem etwas unbeholfen durch den ansonsten leeren Raum gleitenden Brounswig.
    »Ich verwette meine Seele, wenn das nicht die Schaltzentrale des Schleusen-Transmitters ist …«
    Endlich kam Brounswig in die Nähe des Professors, so dass dieser ihn greifen und heranziehen konnte. Beim ersten Versuch war er einige Meter an ihm vorbei geglitten und hatte sich an der Wand erneut abstoßen müssen, nur um dieses Mal noch weiter an seinem Ziel vorbeizuschießen. Aber dann fand er den Dreh heraus.
    Das, was von Schlichten als Schaltzentrale ansah, wirkte auf den ersten Blick wenig funktionell. Zwischen den Spitzen der schlanken Säulen, die sich im Zentrum der Pyramide trafen, war knapp ein halber Meter Platz.
    »Genau 46,66735 Zentimeter«, murmelte Brounswig verblüfft über die Präzision der Anlage. Erst jetzt erkannte er, dass auch die Stehlen einen dreieckigen Grundriss aufwiesen und pyramidenförmige Spitzen besaßen. Jede der dreieckigen Seiten schimmerte in einer anderen, matten Farbe. Und noch etwas bemerkte er erst jetzt, als er die unterschiedlichen Farben der Stehlenspitzen registrierte. Sie konnten auch ohne ihre Helmlampen im Inneren der Pyramide alles gut erkennen. Ein diffuses, indirektes Licht, das von den vier Ecken und sechs Kanten auszugehen schien, sorgte für eine schattenlose Ausleuchtung des Raumes.
    Unterhalb der farbig abgesetzten Spitzen ragten einige hakenförmige Erhebungen aus den Stehlen heraus. An eine davon hatte Professor von Schlichten den Rest der dünnen Sicherungsleine befestigt, die noch wie eine durchtrennte Nabelschnur an ihm hing. Auf diese Weise verhinderte er in der Schwerelosigkeit abgetrieben zu werden. Brounswig tat es ihm gleich.
    »Ich glaube, Sie haben recht, Professor«, sagte er.
    »Womit?«
    »Damit, dass wir die Schaltzentrale gefunden haben …«
    »Und woraus schließen Sie

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