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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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das?«
    »Die Schrift der Toten Götter«, sagte Brounswig und zeigte auf die winzigen Hieroglyphen, die unterhalb der Haken zu sehen waren.
    »Ha!«, schnappte von Schlichten mit einem triumphierenden Unterton. »Das besagt allein noch gar nichts. Die Schriftzeichen verraten uns vorläufig nur, dass dieser beeindruckende Ort ein Relikt der Toten Götter ist.«
    »Bis dato verstehen wir von der Bedeutung dieser Schriftzeichen nicht ein Jota …«, sagte Brounswig lahm. Weshalb auch kein Mensch sagen kann, wie die Anlagen der Toten Götter wirklich funktionieren , fügte er noch in Gedanken hinzu, ohne seine Überlegung laut auszusprechen.
    »Dieser Zustand wird sich ja möglicherweise bald ändern. Angeblich soll die Kommandantin der STERNENFAUST, diese Dana Frost, während ihrer Gefangenschaft bei den Morax einen Schlüssel zu den Hieroglyphen der Toten Götter gefunden haben.«
    Brounswig hatte den Eindruck, dass von Schlichten im Gegensatz zum Inhalt seiner Aussage, die ja einen möglichen Fortschritt ihrer aller Bemühen versprach, alles andere als erfreut darüber schien. Er erinnerte sich vage, dass der Professor und Captain Frost schon früher miteinander zu tun hatten. War es da etwa zu Spannungen gekommen, von denen er nichts wusste?
    »Wie auch immer«, fuhr von Schlichten fort, »in ein, zwei Tagen soll sie in der Hohlwelt eintreffen und dann werden wir ja sehen, ob uns ihre Kenntnisse weiterhelfen. Bis dahin möchte ich unsere wissenschaftliche Arbeit auf eine möglichst solide Basis stellen.«
    Daher also weht der Wind. Brounswig begann zu begreifen, worum es Professor von Schlichten ging. Je größer sein Vorsprung ist, umso weniger wird das ins Gewicht fallen, was Dana Frost vielleicht dazu beitragen wird. Es bereitet ihm Magenschmerzen, dass unter Umständen jemand, der noch nicht einmal Wissenschaftler ist, die Lorbeeren erntet …
    »Aber die Hieroglyphen können doch ein Hinweis sein, Professor«, versuchte Brounswig wieder auf jene kleinen Schriftzeichen an den Stehlen zurückzukommen, aber von Schlichten schnitt ihm mit einer unwilligen Geste das Wort ab.
    »Ich zeige Ihnen, was mich davon überzeugt – nicht die Hieroglyphen, sondern das hier!« Er berührte eine der farbigen Flächen.
    »Professor!«, rief Brounswig schrill. In seine Stimme mischten sich Empörung und Entsetzen. »Wenn es sich wirklich um die Schaltzentrale handelt, dann können Sie doch nicht einfach …«
    »Sie haben keine Ahnung, Dr. Brounswig, was ich alles kann!«, sagte der Professor, ohne zu ahnen, wie recht er behalten sollte.
    Nicht nur wegen von Schlichtens Einwand blieb Brounswig die Fortführung seines Satzes im Hals stecken. Denn zwischen den drei Stehlenspitzen flammte wie eine kleine Explosion plötzlich eine kugelförmige Projektion auf. Der flimmernde Bildball begann langsam zu rotieren und staunend erkannte Brounswig, dass er zwei verschiedene Ansichten zeigte. Eine Außenansicht der Hohlwelt, genauer der über ihnen befindlichen Polregion mit jener riesigen über Hunderte von Kilometern sich ausdehnenden Hieroglyphen-Fläche. An den Rändern verschwamm diese Ansicht und ging in eine Darstellung über, die die entsprechende Gegend aus dem Inneren der Hohlwelt zeigte.
    Unbekümmert fuhr von Schlichten mit der Hand mitten in die Projektion hinein. Hin und her gerissen zwischen Faszination und einer unbestimmten Furcht sah Brounswig, dass die Rotation der kugelförmigen Projektion stoppte. Stattdessen begann das Bild so lange heranzuzoomen, wie die Hand des Professors das Projektions-Feld berührte. Staunend erkannte er ihr an ein Schwalbennest erinnerndes provisorisches Lager. Dann bewegte sich das Bild und verfolgte den Weg, den sie vor Kurzem genommen hatten, bis zum Eingang des Schachts.
    Wortlos zeigte ihm von Schlichten das andere Lager auf der Außenhülle des Planeten. Brounswig schloss aus diesen Bildern, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Übertragungen in Echtzeit handeln musste, keine wie auch immer gearteten Aufzeichnungen, sondern die getreue Wiedergabe der Gegenwart.
    Es war offensichtlich, dass der Professor keine Zeit verloren hatte. Die Tatsache, vorübergehend von seinem Assistenten abgeschnitten gewesen zu sein, hatte ihn nicht davon abhalten können, sofort mit seinen Untersuchungen zu beginnen. Und mit dem Instinkt des Forschers hatte er auch innerhalb weniger Minuten entscheidende Entdeckungen gemacht. Noch nie war Brounswig der Unterschied zwischen ihm und seinem Chef derart

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