Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
bewusst, derart deutlich geworden. Es war tatsächlich eine unüberbrückbare Kluft, die zwischen ihnen klaffte. Sein von den gerade überstandenen Aufregungen ohnedies angeknackstes Selbstbewusstsein erlitt durch diese Erkenntnis eine weitere Delle.
    Er schluckte und würgte kurz angesichts des bitteren Geschmacks, der sich aufgrund dieser Erkenntnis in seinem Mund ausbreitete.
    Längst rotierte die Kugel wieder ganz normal und begann schließlich langsam zu verblassen.
    Vielleicht ein Energiespar-Modus , überlegte Brounswig, wagte aber nicht den Gedanken laut auszusprechen.
    »Versuchen Sie es selbst«, forderte von Schlichten ihn auf.
    Zögernd berührte der Assistent die matt leuchtende Fläche an der Spitze der Stehle und stellte fest, dass sie kurz bevor er sie tatsächlich berührte, aufleuchtete. Die Erscheinung des rotierenden Bildballs hatte ihn vorhin von diesem Phänomen abgelenkt. Augenblicklich flammte die Projektion wieder auf.
    Doch etwas war anders.
    Sie zeigte nun ausschließlich den Außenbereich und schien jetzt so weit von dem Planeten weggerückt zu sein, dass die kahle, atmosphärenlose Halbkugel fast vollständig zu sehen war. Daneben blitzten die Lichter einiger Sterne, von denen sich einer zu bewegen schien.
    »Oh, wir bekommen Besuch«, sagte von Schlichten und griff wie zuvor in das Bild hinein. Rasch vergrößerte sich der Ausschnitt und für einen Moment rutschte die charakteristische Form eines gewaltigen J’Ebeem-Schiffes, die STOLZ DER GÖTTER, in ihr Blickfeld. Einer der vermeintlichen Sterne, die zu sehen waren. Doch rasch verschwand das Schiff wieder. Schließlich blieb das Bild an einem zweiten Raumschiff hängen, dessen Bumerang-ähnliche Gestalt ein eindeutiges Indiz dafür war, dass es von Menschen gesteuert wurde und von den Solaren Welten kam.
    »Die STERNENFAUST?«, fragte Brounswig unsicher.
    »Offensichtlich konnte sie früher als erwartet hier eintreffen«, erwiderte von Schlichten.
    Er beherrscht sich meisterhaft , dachte Brounswig. Es ist ihm nicht anzumerken, wie unangenehm ihm die Ankunft der STERNENFAUST ist.
    Schließlich kam jenes Objekt ins Gesichtsfeld, dessen Bewegung sie gesehen hatten. Es flog direkt auf die Hohlwelt zu.
    »Sie verlieren wirklich keine Zeit«, flüsterte Brounswig. »Sie haben direkt ein Shuttle losgeschickt.«
    Kaum hatte die Bildkugel das Shuttle erfasst, arbeitete die Anlage selbstständig weiter und verfolgte den Anflug mit höchster Präzision. Es erfolgte auch keine erneute automatische Abschaltung der Übertragung mehr, sondern Brounswig und von Schlichten konnten die Wirkungsweise des Schleusen-Transmitters anhand eines konkreten Beispiels beobachten. Natürlich liefen ihre Helmkameras und zeichneten jede Einzelheit auf: Die Annäherung des Shuttles und die Tatsache, dass die von außen eigentlich unsichtbare Eintrittsöffnung des Transmitters in der Projektion als vibrierende weiße Kreisfläche dargestellt wurde.
    Außerdem zeichneten die beiden Helmkameras den genauen Ablauf des Geschehens auf. Sie sollten später ein wichtiges Beweismittel in der Untersuchung der Katastrophe bilden.
    Um eines der Untersuchungsergebnisse vorweg zu nehmen: Es war von Schlichtens Sicherungsleine, genauer gesagt der Rest davon, der maßgeblich für den fatalen Zwischenfall verantwortlich war. Da sie höchstens noch eine Länge von einem Meter maß, hinderte sie den Professor daran, einen optimalen Blickwinkel auf die kugelförmige Projektion zu haben. Er schwebte zu nahe an dem Bildball, um die von ihm wiedergegebene Übertragung so gut sehen zu können wie sein Assistent. Später, viel später würde er zugeben, dass ihn das in diesem Moment verärgert hatte. Er zog, ohne überhaupt weiter darüber nachzudenken, an der Leine, wollte sie lockern, sich weiter von der Projektion fortbewegen.
    Parallel dazu tauchte das Shuttle in das Transmitterfeld ein. Die beiden Wissenschaftler, wie auch jeder andere, der diesen Vorgang mitverfolgte, erwarteten jetzt das übliche optische Phänomen. Das Shuttle sollte, wie bisher jedes andere, das zuvor durch den Schleusen-Transmitter geflogen war, den Eindruck erzeugen, als blähe es sich explosionsartig zu gewaltiger Größe auf, um dann vom Transmitterfeld aufgesaugt, zu verschwinden und auf der Gegenseite zeitgleich wieder zu materialisieren.
    Doch diesmal war es anders.
    Das Shuttle verschwand einfach von allen Bildschirmen und Ortern der Raumschiffe im Nahbereich der Hohlwelt, ohne auch nur eine Spur der

Weitere Kostenlose Bücher