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Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Titel: Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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unserem Ziel etwa fünfundzwanzig Minuten …«, erwiderte Kaishuk.
    »Warum …«, setzte Nuschtral zu einer weiteren Frage an. Doch der Starr unterbrach ihn: »Natürlich wurde dieser Antrieb zuerst nur für unsere Streitkräfte entwickelt, aber er kam – wie so vieles, was uns hätte helfen können – sehr spät, um nicht zu sagen zu spät …«
    Der Kridan klapperte mit seinem Schnabel, womit er nonverbales Verständnis ausdrückte. Die letzte Bemerkung des Kommandanten bezog sich auf die Dronte-Kriege, die von allen Völkern der lokalen Gruppe der Galaxis, unter den Starr sicher die meisten Opfer gefordert hatte.
    Ausgerechnet jene Spezies, die von uns technologisch am weitesten fortgeschritten ist, musste den höchsten Blutzoll zahlen , überlegte Bruder William. Als Zyniker könnte man von einer Ironie der Geschichte sprechen, dass gerade diejenigen, die als besonders arrogant und überheblich verschrieen sind, am stärksten gedemütigt wurden …
     
    *
     
    »Das Shuttle antwortet nicht«, wiederholte Susan Jamil. »Wenn Sie mich fragen, Ma’am, dann hat Captain Kaishuk das Funkgerät schlicht und ergreifend ausgeschaltet.«
    Dana nickte.
    »Sobald die Landefähre der FLAMMENZUNGE durch den Strahlengürtel fliegt, erreichen wir sie ohnehin nicht mehr …«, fügte Jamil mit düsterer Stimme hinzu.
    »Was ist mit dem Satelliten, den wir an der Grenze des Gürtel positioniert haben?«, fragte Dana.
    »Natürlich könnten sie uns mittels des Satelliten erreichen«, sagte die Kommunikationsoffizierin, »aber …« Sie stockte.
    »Aber was?«, fragte Dana lauernd.
    »Aber nur wenn sie mit uns sprechen wollen! Sie müssen dafür zuerst den Satelliten anfunken. Ich vermute mal manuell, da dieser Kanal schließlich nicht automatisiert wurde und deshalb voreingestellt ist.«
    »Sobald das Shuttle den Strahlengürtel durchquert, verlieren wir es von den Orterschirmen – so oder so«, ergänzte Ashley Briggs.
    »So oder so … Was soll das heißen, Lieutenant«, knurrte Stephan van Deyk.
    Briggs zuckte mit den Schultern.
    »Ob das Shuttle nun den Belastungen trotzt, denen es ausgesetzt ist, je mehr es sich dem Planeten nähert, oder nicht, Sir …«
    »Was ist mit … Abfangen. Jemanden hinterherschicken … den Jäger …«, der eher gestammelte Einwand kam vom Schott der Brücke. Rana Quaid stand dort schwer atmend und mit wachsbleichem Gesicht, als wäre sie kilometerweit gerannt.
    »Keine Chance«, knurrte Robert Mutawesi, ohne sich umzudrehen und zu schauen, von wem die Bemerkung stammte. »Haben Sie gesehen, wie schnell dieses Ding ist? Bis Wredan den Jäger klargemacht hat, ist das Shuttle längst auf dieser Magmahölle verglüht …«
    »Nein! Nein!«
    Erst jetzt nach diesem Schrei, der nichts anderes als Panik, Angst und Entsetzen ausdrückte, begriff er, mit wem er es zu tun hatte: mit Rana Quaid, Bruder Williams Freundin, engste Vertraute, Lebensgefährtin und Geliebte.
    »Woher wissen Sie , was los ist?«
    Dana, war aufgesprungen. Jetzt rannte sie zu der jungen Frau, die kaum noch richtig atmete, sondern vor Furcht hyperventilierte.
    »Das … das halte ich … nicht … noch einmal aus!« Diese Worte waren lediglich ein kraftloses, kaum verständliches Wimmern, mehrfach von stakkatohaft ausgestoßenen Seufzern und gurgelndem Schluchzen unterbrochen. Noch mehr als Dana, die wegen ihrer Gefangenschaft bei den Morax viele Ereignisse der letzten Zeit nur vom Hörensagen kannte, war Stephan van Deyk bewusst, warum die Systemanalytikerin der STERNENFAUST gerade im Begriff war, völlig durchzudrehen. Auch er rannte zu ihr und führte sie zusammen mit Dana zu einem freien Kontursessel. Er drehte ihn – kaum dass sie in die Polster gesunken war – in eine andere Richtung, so dass Rana den großen Monitor nicht mehr im Blick hatte, auf dem die Flugbahn des Shuttles zu sehen war. Die ultraschnelle Fähre der FLAMMENZUNGE, unter anderem mit Bruder William an Bord, auf dem Flug ins mutmaßlich sichere Verderben …
    »Woher wissen Sie, was vorgefallen ist?«, wiederholte Dana ihre Frage und bemühte sich darum, so beruhigend wie nur irgend möglich zu klingen. Ein aussichtsloses Unterfangen, nicht nur, weil sie selbst in hohem Maß aufgeregt war, sondern auch wegen ihrer Frage, die überhaupt nicht dazu angetan war, so etwas wie Ruhe auszustrahlen. Dana spürte, wie van Deyk ihren Arm griff, um sie ein wenig zu dämpfen. In diesem Augenblick sah sie, wie sich Ranas Augäpfel verdrehten, bis nur noch das Weiße zu

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