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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Duchamp war bis vor gut einem Jahr eine hochrangige Agentin der Galaktischen Abwehr gewesen, hatte sich aber während des letzten Wahlkampfes dem Team von Gregor Rudenko angeschlossen und fungierte nun als dessen Sicherheitsberaterin. Man munkelte im Star Corps, dass ihre Verbindungen zum Geheimdienst deswegen nicht schwächer geworden waren. Im Gegenteil. »Hallo Captain Frost!«, begrüßte sie Dana, als sie das Taxi verlassen hatte. »Schön, Sie zu sehen. – Professor MacShane.« Sie nickte dem Kryptologen zu.
    »Was kann ich denn diesmal für Sie tun, Valentina?«, fragte Dana und gab sich keine Mühe, ihren Unmut zu unterdrücken. »Ich habe Urlaub, wie Sie sicherlich wissen, und ich gedenke, ihn einmal ungestört zu genießen.«
    »Das sollen Sie auch, Captain«, bekräftigte Duchamp gelassen. »Bitte lassen Sie sich in Ihrem Urlaub nicht stören! Ich bin Ihretwegen gekommen, Professor MacShane. Der Vorsitzende des Hohen Rates Gregor Rudenko wünscht Sie unverzüglich zu sprechen. Ich soll Sie zu ihm bringen. Wenn Sie mir bitte folgen würden …«
     
    *
     
    »Was zum Teufel soll das?«, brüllte Jalal Paulsen, als er die Bescherung sah und war sich jetzt sicher, dass irgendeiner seiner Kameraden ihm offenbar einen Streich spielte. Und er glaubte auch zu wissen, wer dahintersteckte. »Ship’s Mate Özmer! Sofort zu mir!«
    Der junge Maat kam gelaufen, als er seinen Vorgesetzten brüllen hörte, begleitet von seinem Kameraden Ben Jablonski. »Was gibt’s, Petty Officer?«
    Paulsen deutete anklagend auf die um die Box herum verteilten Halterungen. »Sie finden das wohl sehr witzig, was?«, fauchte er Mathias Özmer an. »Was soll der Mist? Und wo ist mein Spezialschlüssel, he?«
    Özmer und Jablonski warfen erst einander, dann Paulsen einen verständnislosen Blick zu. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Petty Officer«, sagte Özmer schließlich.
    »Wollen Sie mich für dumm verkaufen?«, schnauzte Paulsen ihn an. »Seit Sie in meiner Truppe sind, haben Sie doch den größten Teil Ihrer Zeit damit verbracht, allen möglichen Leuten kindische Streiche zu spielen! Aber jetzt reicht’s! Geben Sie mir auf der Stelle meinen Spezialschlüssel zurück!«
    »Es tut mir leid, Petty Officer, aber ich habe Ihren Schlüssel nicht. Und ich schwöre, dass ich damit nichts zu tun habe! Ben und ich waren die ganze Zeit bei Petty Officer Jessup am Hauptschott. Ich bin nicht einmal in der Nähe Ihres Werkzeugs gewesen.«
    »Das stimmt, Sir«, bestätigte auch Ben Jablonski. »Fragen Sie Jessup, wenn Sie uns nicht glauben!«
    Paulsen runzelte finster die Stirn und hatte das Gefühl, sich soeben komplett zum Narren gemacht zu haben.
    »Sir«, sagte Özmer unruhig, »es stimmt ja, dass ich mich am Anfang etwas … äh, nun, ungebührlich verhalten habe, in der von Ihnen beschriebenen Weise. Aber Petty Officer Jessup hat … na ja, er hat mir ins Gewissen geredet, und jetzt mache ich derlei … Dummheiten nicht mehr. Ich schwöre es, bei allem, was mir heilig ist, Sir! Ich habe mit dem Verschwinden Ihres Spezialschlüssels echt nichts zu tun.«
    Paulsen starrte ihn noch einen Moment finster an. »Nun, in dem Fall … – Haben Sie in den letzten fünf Minuten irgendjemand anderen hier in diesen Gang gehen sehen?«
    »Nein, Petty Officer! Jedenfalls nicht aus unserer Richtung.«
    »Hm. Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit! Und sollten Sie meinen Schlüssel irgendwo sehen, bringen Sie ihn mir!«
    »Jawohl, Sir!«
    Die beiden Männer kehrten an ihre Arbeit zurück und Paulsen kam sich nun tatsächlich wie ein Idiot vor. Natürlich war Özmer ein notorischer Störenfried und Kindskopf, aber falls er tatsächlich die Wahrheit sagte, wohin war dann das Werkzeug verschwunden? Und wer hatte die Halterungen rund um die Ablagebox verteilt?
    Paulsen schüttelte den Kopf, nahm seinen Ersatzschlüssel zur Hand und machte sich wieder an die Arbeit. Allerdings konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass jemand ihn beobachtete. Wahrscheinlich der Übeltäter! Er ertappte sich dabei, dass er sich zwischendurch immer wieder umsah und jedes Mal damit rechnete, irgendwo jemanden zu entdecken, der ihn belauerte. Doch da war niemand, und nach einer Weile kam er sich erst recht vor wie ein Idiot.
    Bis er die Stimme hörte.
    Sie klang wie der Gesang einer Sirene oder zumindest so, wie man sich den legendären Sirenengesang immer vorstellte. Eine Aneinanderreihung von wortlosen Tönen, die entfernt an Walgesänge erinnerte und plötzlich in ein Wispern

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