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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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den Körper einer behaarten Spezies implantiert worden zu sein.
    Was die Menschen anging, ließ sich das ertragen.
    Und abgesehen davon war die unhygienische Fluserei nach ein paar Wochen ja auch ohnehin vorbei.
    Beim Herrn der Dronte gab es da nur eine einzige Ausnahme und die brachte ihn manchmal zur Weißglut. Vor allem dann, wenn er ohnehin schlechter Stimmung war. Die Haare in seiner Nase waren geblieben und wuchsen auch stets kräftig nach, wenn er sie stutzte. Manchmal kitzelten sie und brachten ihn zum Niesen.
    Abgesehen davon war er allerdings mit seinem Menschenkörper ganz zufrieden. Er war leicht zu handhaben und wesentlich hygienischer als die meisten anderen Wirtskörper, mit denen sich die Dronte sonst arrangieren mussten.
    Die Schuppenhaut der sauroiden Starr beispielsweise war viel empfindlicher, ließ sich schwerer reinigen und war dadurch extrem anfällig für allerlei Mikroben, die sich in den kleinen Ritzen zwischen den Schuppen festsetzten. Außerdem musste immer ein ganz genau bestimmter Feuchtigkeitsfilm aufrechterhalten bleiben, was die Sache noch komplizierter machte. Nein, er konnte insgesamt schon ganz zufrieden sein mit dem Körper, in den er implantiert worden war.
    Der Herr machte einen Schritt auf die große Bildwand zu.
    Mittels einer kleinen Fernbedienung, die sich an einem unscheinbaren Ring an der linken Hand befand, veränderte er den Bildausschnitt.
    Eine der Ganglien, die von dem faustgroßen Dronte-Implantat in seiner Brust bis in die äußersten Enden der alles in allem doch recht effektiv angeordneten Extremitäten reichten, hatte der Herr mit der Fernbedienung verbunden, sodass er sie direkt mit den neuronalen Strömen seines Dronte-Hirns bedienen konnte.
    Er zoomte ein Objekt heran, das wie ein Mond am Himmel von Karalon III stand. Nur hatte es eine ganz andere Form als ein üblicher Planetenmond: Es war ein Kubus.
    Der Kubus stand wie ein großes Licht am nächtlichen Himmel – deutlich größer als die nächsten Sterne des Sektors, den die Menschen Transalpha nannten. Aus den Basis-Erinnerungen, die der Herr nach der Implantierung von seinem Wirt übernommen hatte, bevor die Wirtspersönlichkeit schließlich restlos aufgelöst worden war, kannte der Dronte-Herrscher den Anblick des Erdmonds. Es war ein starkes Bild aus den Erinnerungen seines Wirts, die diesen offenbar in früher Jugend geprägt hatten. Menschen verbanden mit dem Anblick des Trabanten ihrer Heimatwelt so etwas wie eine gewisse irrationale Romantik. Und zwar selbst dann, wenn sie diesen Erdmond gar nicht aus eigener Anschauung kannten, weil sie irgendwo sonst im Kosmos geboren worden waren. Aber die Unterhaltungsmedien der Menschen nahmen immer wieder auf diesen Mondmythos Bezug, der in der Entwicklung dieser Spezies offenbar eine sehr tiefgehende Bedeutung gespielt hatte.
    Dem Herrn waren derartige sentimentale Regungen völlig fremd. Er konnte sie nur mit einer Mischung aus Befremden und erstauntem Interesse zur Kenntnis nehmen.
    Es gibt nichts, was so absonderlich ist, dass man es nicht als Ausgangspunkt eines Lernprozesses begreifen könnte , fiel ihm ein Axiom der uralten Dronte-Überlieferungen ein, die seit Urzeiten tradiert wurden und deren Ursprünge vielleicht auch in jenes mythologische Zeitalter zurückreichten, in denen der Überlieferung nach die Erhabenen noch das Universum bevölkert hatten.
    Der Herr zoomte den Kubus so nahe heran, wie es sein System zuließ. Die Bilder stammten von mehreren Satelliten, die Karalon III in einem Orbit umkreisten, der exakt mit der Umlaufbahn des Kubus synchronisiert war.
    Außerdem befanden sich ständig mindestens ein Dutzend der mit einer kristallinen Fluoreszenz-Schicht überzogenen Dronte-Raumschiffe in der Nähe dieses gewaltigen Artefakts, das den Dronte einst in die Hände gefallen war.
    Der Herr hatte es hierher gebracht, um es in der Nähe des Machtzentrums zu haben.
    Die Gedanken rasten nur so durch die Windungen seines Dronte-Hirns, das den Hauptteil des faustgroßen Dronte-Implantats in seiner Brust ausmachte. Das ziemlich ungeschützt im Kopf befindliche Menschenhirn, dessen exponierte Lage für den Wirt sicher sehr problematisch gewesen war, weil es den Träger anfällig für gewalttätige Angriffe aller Art machte, diente nach der Übernahme nur noch als Nebenspeicher und zur Koordination von Bewegungen und Reflexen.
    Ich werde eine Reihe von Entscheidungen treffen müssen , stellte der Herr fest. Das Auftauchen des Menschen-Schiffs hier in

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