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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wissenschaftler nutzten diese Zeit so produktiv wie möglich. Der Kryptologe und Linguist Yngvar MacShane hielt sich zusammen mit Professor Yasuhiro von Schlichten und Bruder William vorzugsweise im Kontrollraum C des Maschinentrakts auf. Dort hatte Lieutenant Jefferson, wie schon bei früheren Einsätzen, eine Art wissenschaftliche Station eingerichtet.
    MacShane versuchte dabei immer wieder, auf die teilweise gespeicherten Daten der Wurzelbücher Zugriff zu nehmen. Er ließ sich nicht ausreden, dass es ihm doch noch möglich war, die eine oder andere sinnvolle Information aus den höchstwahrscheinlich wertlosen »Büchern« der Wloom extrahieren zu können.
    Die Bibliothek der Toten Götter hatte man dort im Wloom-System gefunden. Aber die Entschlüsselung der Daten hatte sich bisher als äußerst zäh erwiesen. Die geheimnisvollen ›Mentoren‹ der Wloom, die nach Ansicht der STERNENFAUST-Crew mit den Toten Göttern identisch waren, hatten nie vorgehabt, aus den aus Baumwurzeln bestehenden ›Büchern‹ eine dauerhafte, Äonen überdauernde Bibliothek zu machen. Bestenfalls ein paar tausend Jahre hatte das Wissen so überdauern sollen. Der Informationsverlust war nun, nach wahrscheinlich über einer Million Jahren, sicher eklatant – immer vorausgesetzt, dass man einen Schlüssel in die Hand bekam, überhaupt so alte Texte übersetzen zu können. Bisher hatte MacShane nur Bruchstücke lesbar machen können und das hieß noch lange nicht, dass sie deshalb auch verständlich waren. Doch der Kryptologe gab die Hoffnung nicht auf, dass die Bibliothek der Wloom doch noch das eine oder andere Geheimnis preisgab.
    Die Wissenschaftler bekamen Unterstützung von Dr. Ashkono Tregarde und hin und wieder ließ sich auch Professor Miles Jennings sehen.
    Tregarde war Spezialist für die Informationsspeicherung durch biologische Systeme. Für die Forschungen auf diesem Gebiet hatte er sogar in verhältnismäßig jungen Jahren einen Nobelpreis bekommen. Ein Preis, der ihn bei Kollegen wie Yasuhiro von Schlichten und anderen Besatzungsmitgliedern nicht unbedingt beliebter machte.
    Dr. Jennings beäugte Tregarde durchaus mit Misstrauen. Der ehemalige Schiffsarzt der STERNENFAUST hatte natürlich auch deswegen ein leicht unterkühltes Verhältnis zu Tregarde, weil er irgendwie wohl nicht verwinden konnte, wie leicht anscheinend Dr. Gardikov hatte ersetzt werden können – auch wenn das eigentlich zwangsläufig hatte so kommen müssen. Simone Gardikov hatte Jennings immer als eine Ziehtochter angesehen, zumindest im übertragenen Sinn. Jennings war es schließlich gewesen, der Gardikov massiv darin bestärkt hatte, Medizin zu studieren – damals, Ende der dreißiger Jahre, als Jennings noch als Schiffsarzt diente und Gardikov als Krankenschwester. Eine gute Krankenschwester – kein Zweifel.
    Aber Jennings hatte von Anfang an das Potenzial gespürt, das da in der jungen Frau schlummerte. Und er hatte recht behalten, Gardikov war eine hervorragende Schiffsärztin gewesen.
    Jennings hatte die STERNENFAUST I für seine Berufung an die Far Horizon -Akademie auf Sedna verlassen. Der Erste zu sein, der einen Lehrstuhl für Xeno-Medizin innehatte, und dann auch noch an einer der renommiertesten Universitäten der Solaren Welten – das lehnte man nicht ab. So konnte man im Grunde behaupten, dass Miles Jennings dieses Fach in seiner gegenwärtigen Ausprägung überhaupt erst begründet hatte. Bis dahin hielt man es nämlich für nebensächlich, sich mit den medizinischen Bedürfnissen von Außerirdischen zu beschäftigen. Wozu auch? Reichte es nicht, wenn ein Arzt des Star Corps dafür sorgte, dass die eigenen Leute wieder einsatzfähig wurden?
    Inzwischen hatte sich die Meinung dazu geändert. Man hatte begriffen, wie wichtig das grundlegende Verständnis anderer Spezies für die Existenz der Menschheit war – und das betraf nicht nur den Bereich Kommunikation, sondern eben auch die physiologische Basis, auf der diese Kommunikation überhaupt erst möglich war.
    Ein langer Weg , dache Jennings. Sowohl für Gardikov, als auch für mich …
    Und jetzt ersetzte man sie durch jemanden wie Tregarde. Um ehrlich zu sein, es war nicht das erste Mal, dass sich der Weg der beiden kreuzte. Einen Mann, den Jennings nicht wirklich als Arzt betrachtete – auch wenn er dasselbe Spezialgebiet hatte wie Jennings selbst.
    Zumindest nicht im ethisch geprägten Sinn des Wortes …
    »Gibt es auf der Krankenstation nichts zu tun?«, fragte Jennings recht

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