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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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unfreiwillige Demonstration wirkte. Jefica Moll hatte zunächst noch zu einer Erwiderung angesetzt, dann aber den Mund wieder geschlossen. Sie fuhr mit ihren Übungen fort – mit noch größerem Eifer als vorher machte sie Kniebeugen, wobei sie den Medizinball vor sich gestreckt hielt.
    Wahrscheinlich hat sie Angst davor zu vergessen, wie man redet ! Rudenko starrte weiterhin in Gedanken versunken auf die Laufbandanzeigen. Er würde gerne vergessen, wie man redete.
    Alle wollten sie mit ihm reden. Moll, Gustafsson, Silbersdorff, die beiden GalAb-Wachhunde da hinten an der Tür. Und nicht zuletzt Valentina Duchamp. Die hatte einen ganz besonderen Eifer darin entwickelt, ihm verbal auf die Pelle zu rücken. Dabei hätte sie als seine Sicherheitsberaterin ganz loyal sein sollen!
    Und immer gab es nur diese Themen: Diaz, Far Horizon und das PFS-Virus.
    Dabei konnte er sich an die Geschehnisse vor seinem Zusammenbruch nur sehr bruchstückhaft erinnern. Immer wieder tauchten Erinnerungsfetzen auf, doch Rudenko wusste ebenso wenig wie die anderen beiden, ob das wirkliche Erinnerungen waren, oder ob es eingebildete waren, die nur aufgrund der Medienberichte zustande gekommen waren. Die Befragung des Ratsvorsitzenden war daher vorerst ausgesetzt worden. Nicht nur wegen der Reha – immerhin sollte er sich in Ruhe erholen können –, sondern auch, weil man zu einer sinnvollen Auswertung der Aussagen auch eine Stellungnahme der Genetics brauchte. Selbige ließen sich aber verdächtig viel Zeit, sich zu der Sache zu äußern.
    Wozu sollten sie das auch überhaupt tun? , ging es Rudenko durch den Kopf, während das Laufband nun auf eine abschüssige Laufstrecke umstellte. Sie sind so gut wie autark und wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was man sich bisher zusammenreimen kann, dann haben sie auch allen Grund, nichts zu sagen.
    Die Interimsregierung hätte natürlich einen kampfstarken Star Corps-Verband in die Drei Systeme schicken und eine Stellungnahme erzwingen können. Aber das war keine wirklich vernünftige Option, die Genetics waren zwar den geballten Einheiten der Solaren Welten unterlegen, aber keinesfalls wehrlos. Eine Art Bruderkrieg würde man außerdem nur wegen ein paar – wenn auch möglicherweise weitreichenden – politischen Querelen nicht vom Zaun brechen. So war man darauf angewiesen zu warten.
    Und warten war etwas, von dem Gregor Rudenko etwas verstand.
     
    *
     
    Die letzten Wochen waren sicher für die Regierung der Solaren Welten, gestellt durch den Hohen Rat, nicht einfach gewesen, dachte Rudenko. Sein Ausfall in Folge der Pläne von Ex-Lord Manager der Drei Systeme Jurij R. Diaz war da nicht das einzige Problem gewesen.
    Diaz hatte durch Erpressungen und Gefälligkeiten versucht, sich einige Ratsmitglieder gewogen zu machen. Einige Angehörige des Hohen Rates, unter ihnen auch die Ratsmitglieder Tao Yu Özal, zuständig für innenpolitische Angelegenheiten, und Sabine Raikkonen, verantwortlich für das Ressort Finanzen, waren offenbar durch Bestechung dazu bereit gewesen, Diaz als Ratsvorsitzenden zu akzeptieren, wenn dieser erst Rudenko abgelöst hatte. Mit der Vereitelung seines Plans war all das ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Doch wer nun genau mit welchen Versprechungen vom ehemaligen Lord Manager der Genetics geködert worden war, war bis heute unklar.
    Lediglich bei den Ratsmitgliedern, die wohl die ein oder andere monetäre Vergütung erhalten hatten, war es relativ sicher, dass sie sich hatten korrumpieren lassen. Diverse Nachforschungen bei Kontobewegungen und Ähnlichem hatten da schnelle Ergebnisse gebracht. Nahezu ein Viertel des Hohen Rates hatte neu besetzt werden müssen. Die dazugehörigen Neuwahlen in den Teilsystemen der Solaren Welten waren noch längst nicht alle fertig durchgeführt. Besonders die am Rand des Gebietes der Solaren Welten liegenden Systeme wie Marina waren noch nicht ausgezählt.
    Der Hohe Rat wurde nun zunächst von einer Gruppe von Repräsentanten derjenigen Mitglied-Welten geleitet, die eine absolut weiße Weste vorzuweisen hatten. Diese Übergangslösung sollte so lange greifen, wie auch der Untersuchungsausschuss des Hohen Rates den derzeitigen Status des Ratsvorsitzenden Rudenko noch nicht hatte klären können.
    Gregor Rudenko hatte das alles aus dem Datennetz und den Newsdiensten wie »Public Earth« und so weiter erfahren, als sich seine geistigen Fähigkeiten soweit erholt hatten, dass es ihm wieder möglich war, einfache Texte zu lesen.
    Nach

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