Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
Strahlungshitze eine entsetzliche Kälte in ihrer Brust. Wollte sie lieber erschossen werden oder verbrannt?
Was für eine Frage. Ich will überhaupt nicht sterben.
Die Starr durften damit nicht durchkommen! Sie wollte Gerechtigkeit!
Wenn sie schon sterben musste, dann zumindest so, dass man misstrauisch würde. Es war ihre Aufgabe, es wenigstens zu probieren. Sie musste einen Weg finden!
Patrisha spannte ihren Körper. Der Widerschein auf den Stahlwänden wurde blendend. Während die Strahlung der Fluktuation immer heftiger und heißer wurde, sprang sie von Shiraku fort. In den Tod. Der Lauf der Waffe folgte ihr. Sie hörte das hohe Sirren des Nadlers. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihren linken Lungenflügel. Sie schlug hart auf dem Boden auf. Zwei ihrer Finger brachen. Blut floss aus ihrem Mund.
Sie sah ein letztes Mal Markes Irendals Gesicht vor ihrem geistigen Auge. Es wurde ausgelöscht von einem grellweißen Blitz.
Dann war es dunkel …
*
Admiral Björn Soldo wartete angespannt auf die Übertragung, die ihm in wenigen Sekunden genehmigt werden würde. Unruhig sah er auf den Bildschirm, der sich scheinbar ein wenig vor der dafür vorgesehenen Wand bilden würde, sobald die Verbindung zustande kam.
Er war allein, wie die Dronte es von ihm gefordert hatten. Er saß in seinem privaten Quartier auf der STAR WARRIOR vor den integrierten Kameras des Großmonitors. Der Raum war deutlich größer als die Privaträume auf den vier Sondereinsatzkreuzern des Star Corps. Die STAR WARRIOR war ein Carrier von gut anderthalb Kilometern Länge. Ihr bogenförmiger Körper mit dem spitzen, turmartigen Aufsatz war charakteristisch für das aktuelle Design der neuesten Star Corps-Schiffe. Zurzeit waren 3068 Personen an Bord – mehr als eigentlich zugelassen, doch die Situation war eine besondere: An Bord der STAR WARRIOR fand ein wissenschaftlicher Kongress statt, der sich mit den Forschungsergebnissen bezüglich der würfelförmigen Raumstation bei Karalon III befassen sollte.
Die Starr hatten bereits vor einiger Zeit diesen Kubus besetzt und vor ein paar Monaten hatten die Solaren Welten herausgefunden, was hinter diesen Forschungen steckte – und wie die Starr dorthin gekommen waren. Es gab eine geheime Verbindung zwischen dem Konsensdom der Starr auf Namban, ihrem Heimatplaneten und dem Kubus.
Natürlich waren nicht nur die Starr an dieser wissenschaftlichen Sensation interessiert. Auch die J’ebeem und die Mantiden wollten wissen, was sich hinter dem geheimnisvollen Transport verbarg – und der Tatsache, dass die geheimnisvollen Lichtsonden, die die Solaren Welten und die anderen Sternenreiche vor ein paar Monaten so in Angst und Schrecken versetzt hatten. Da das Karalon-System ursprünglich eine menschliche Kolonie gewesen war, waren es jetzt die Solaren Welten, die hier die Führungsrolle beanspruchten. Die Starr hatten nachgegeben – sie waren als Volk zahlenmäßig viel zu klein, um selbst den relativ kleinen Solaren Welten auch nur geringfügig etwas entgegenzusetzen.
Doch nicht nur diese Hindernisse, das Misstrauen der Beteiligten untereinander und die ständig unterschwellige Konkurrenz, gab es auf dem Weg zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit an den technischen Einrichtungen des goldfarbenen Kubus: Obwohl die Dronte aus dem System weitgehend abgezogen waren, war doch noch eine kleine Anzahl ihrer Vertreter hiergeblieben. Nicht, dass eines der Völker wirklich Angst vor ihnen gehabt hätte, da gab es ja immer noch den Virus.
Aber für Admiral Soldo war das kein Trost. Vor einigen Wochen hatten die STERNENFAUST und die SONNENWIND, die beiden Sondereinsatzkreuzer, die im Geheimauftrag des Star Corps unterwegs waren, um den Ursprung der Lichtsonden zu finden, auf einer verschlüsselten Frequenz gemeldet, dass die Dronte wahrscheinlich ein Gegenmittel gegen den von ihnen so gefürchteten D-1-Virus gefunden hatten.
Bislang hatten die Star Corps-Führung und die Interimsregierung der Solaren Welten das für sich behalten, um eine Panik zu vermeiden. Außerdem schienen – auch das hatten die beiden SEKs gemeldet – die Dronte überall auf dem Rückzug und verließen ihre Kolonien und besiedelten Planeten.
Warum die Pferde scheu machen , dachte Soldo, während er ungeduldig auf das Zustandekommen der Verbindung mit dem Herrn wartete. Vielleicht löst sich das alles ja in Wohlgefallen auf. Der Herr hat sich bis heute ja auch still verhalten. Wahrscheinlich ist er nur noch hier, weil er wissen
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