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Sternenfaust - 092 - Widerstand

Sternenfaust - 092 - Widerstand

Titel: Sternenfaust - 092 - Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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zugegeben, dem Noch-Ratsvorsitzenden die Amnesie-Variante des PFS-Virus injiziert zu haben.
    Moll warf ihrer Assistentin einen bedeutungsvollen Blick zu und Ndogo nickte wissend.
    Vijay Gustafsson hatte die beiden zu sich gebeten, nachdem er ihnen von dem ungewöhnlichen und überraschenden Angebot Lordmanager Wynton R. Canettis erzählt hatte. Jetzt saßen sie hier und warteten darauf, ob sich der Genetic zur abgemachten Zeit wieder melden würde.
    »Public Earth hat recht«, gab Wanda Ndogo zu bedenken. »Der Hohe Rat steht unter einem ernormen öffentlichen Druck. Da Rudenko nichts sagen will, muss die Interimsregierung dafür Sorge tragen, dass innenpolitisch alles wieder ins Lot kommt. Und so etwas hier …«, Wanda zog einen auf dünner Folie ausgedruckten Text aus der Tasche, anscheinend ein Beitrag aus dem Mediennetz, »… trägt auch nicht gerade zur Entschärfung der Situation bei.«
    »Was ist das?«, fragte Gustafsson und ließ sich von Ndogo den Ausdruck geben.
    »Eine Pressemitteilung unserer Freunde von Pro Humanity . Sarah Windsor ist die Verfasserin und die Zeit des gemäßigten Umgangs und der Diplomatie scheinen für die xenophobe Gruppierung – zumindest wenn es um das PFS-Virus geht – endgültig vorbei zu sein.«
    Gustafsson las laut vor: »Wir fordern den Hohen Rat dazu auf, die außerirdischen Urheber von PFS, welche die Ausrottung der menschlichen Rasse anscheinend billigend in Kauf zu nehmen scheinen, nicht länger zu schützen und ihre Identität preiszugeben.«
    »Das hat die Windsor geschrieben? Das kann ich ja nicht glauben!«, ereiferte sich Moll und schüttelte den Kopf, das ihre hängenden Wangen nur so hin und her schwabbelten. »Diese haltlosen Anschuldigungen klingen mehr nach einer dieser extrem rechten Splittergruppen, die sich von Pro Humanity abgewandt haben, weil die zu moderat geworden sind.«
    Wanda Ndogo erinnerte sich an einen Zwischenfall, bei dem Dana Frost, der Captain der STERNENFAUST unter dem sie noch bis vor Kurzem gedient hatte, einmal während eines Landurlaubs auf der Erde von einer solchen militanten Gruppe entführt worden war. Glücklicherweise war ihr damals nichts passiert, da die Mitglieder der Splittergruppe die Weisheit nicht gerade mit Löffeln gefressen hatten und leicht aufzufinden gewesen waren. »Das glaube ich auch«, antwortete die dunkelhäutige Frau. »Es wäre nicht das erste Mal, dass diese – leider immer mehr an Zulauf gewinnenden – Gruppen die Namen Pro Humanity und Sarah Windsor für ihre Zwecke missbrauchen.«
    »Nun, hoffentlich hat das jetzt bald alles ein Ende.« Vijay Gustafsson blickte zufrieden in die Runde. Mit den beiden kompetenten Frauen an seiner Seite fühlte er sich wohl und für das Gespräch gewappnet. »Wie ihr wisst, haben wir im Hohen Rat beschlossen, grünes Licht in Richtung der Drei Systeme zu signalisieren«, berichtete der Mann mit indischen Vorfahren und rückte seinen Sikh-Turban zurecht. »Sobald uns die neuen Informationen vorliegen und verifiziert worden sind, kommt Bewegung in die Sache. Endlich!«
    »Wenn wir damit Diaz von Hals haben – umso besser!«, höhnte Moll so ganz undiplomatisch. »Der Mann hat uns nichts als Ärger gebracht, und besser, man kümmert sich um ihn in seiner Heimat unter seinesgleichen. Dann muss ich die GalAb wenigstens nicht mehr mit ihm herumschlagen.«
    »Eine Baustelle weniger auf dem Weg in die innere Stabilität«, stimmte Gustafsson zu. »So sieht das auch der Hohe Rat. Hoffen wir nur, dass es den Genetics Ernst damit ist, reinen Tisch zu machen.«
    Wie aufs Stichwort erklang das Signal einer eingehenden Bergstrom-Transmission. Die Kennung Canettis wurde angezeigt und der Absender auf Epikur angegeben.
    »Es geht los«, freute sich Gustaffson gespannt und ließ die Knöchel knacken. »Dann wollen wir mal sehen, was du für uns bereithältst, Lordmanager.«
    Er tippte auf die entsprechende Stelle auf dem Touchscreen und nahm das Gespräch an.
     
    Canettis gepflegtes Äußeres erschien auf dem Bildschirm und er hatte sein verbindlichstes Lächeln aufgesetzt.
    Jefica Moll war dieser Mann unheimlich. Nicht nur, dass er ein ganzes Imperium genoptimierter Menschen befehligte, nein, auch sein überlegener Intellekt, selbst wenn er nur angezüchtet war, nötigte ihr Respekt ab. Doch ihre Reaktion ärgerte sie. Sie war es gewohnt, wenigstens auf ungefährer Augenhöhe mit jemandem zu verhandeln, und dass Gustafsson nun sie und Wanda Ndogo hinzugezogen hatte, um dem Lordmanager

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