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Sternenfaust - 092 - Widerstand

Sternenfaust - 092 - Widerstand

Titel: Sternenfaust - 092 - Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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worden. Die Anlage auf Mining X wurde mit dem Beschluss, die Abschiebepolitik zu beenden, nach Bekanntwerden dieser Umstände natürlich sofort geschlossen. Die nach dort Verbrachten wurden aber gebeten, sich noch eine Weile dort aufzuhalten, damit im Interesse der Wahrung der öffentlichen Ordnung die Bevölkerung auf die neue Politik eingestimmt werden kann. An öffentlichem Aufruhr hat niemand Interesse. Deswegen haben Sie von den neuesten Entscheidungen auch noch nichts in unseren Medien finden können. Der Beschluss, die Abschiebepolitik zu beenden, ist noch nicht publik gemacht worden. Dafür setzen wir auf den richtigen Zeitpunkt, der wohl bald gekommen sein wird. Wie dem auch sei, eine Bestrafung wegen Verrates und Systemfriedensbruchs dieser Individuen wurde angesichts ihrer Kooperation ausgesetzt. Falls Sie also davon ausgehen, es handele sich um erzwungene Verhöre und Falschaussagen, kann ich Sie beruhigen. Sie werden das natürlich nachprüfen, wie bereits erwähnt. Wir werden Sie natürlich in jeder nur erdenklichen Weise unterstützen.«
    »Weiter besagen die von Ihnen übermittelten Dokumente, dass die Befreiung Diaz nicht geplant wurde, das heißt, es wurden den Solaren Welten keine Informationen über den Verbleib Diaz’ absichtlich zugespielt. Ein Zufall, sozusagen, dass es doch jemand spitzgekriegt hat und die STERNENFAUST damals zum unfreiwilligen Retter in der Not des Ex-Lordmanagers wurde«, setzte Moll die Bestandsaufnahme fort.
    »Auch das ist richtig. Wir können nicht ausschließen, dass Leute vom Widerstand den Solaren Welten Bescheid gegeben haben, dass sich Diaz auf Mining X aufhielt – es war allerdings von der Führung der Drei Systeme vorgesehen, die Politik des Abschiebens geheim zu halten. Aus guten Gründen, wie die nachfolgenden Ereignisse beweisen«, antwortete Canetti.
    »Sie meinen den Putschversuch und das PFS-Virus«, fragte Ndogo nach und der Lordmanager machte eine zustimmende Geste. »Sie gehen davon aus – und beweisen diese Annahme mit weiteren Gesprächsprotokollen – dass Diaz für den Widerstand arbeitete, als er Asyl in den Solaren Welten bekam. Sein Plan sah vor, die Solaren Welten in einen Konflikt mit den Drei Systemen zu stürzen, um die aktuelle Regierung zu beseitigen und vielleicht sogar die Autonomie der Genetics ganz zu beenden.«
    »Ich sehe, Sie erfreuen sich Ihres Rufes als einer hochintelligenten Diplomatin völlig zu Recht, Miss Moll!«, freute sich Canetti. »Diaz boten sich bei seinem Asyl auf der Erde viel mehr Möglichkeiten uns zu schaden, als es auf Mining X der Fall gewesen wäre. Er bekam als wichtiger Wissensträger über die Genetics Zugang zu Rudenko, dem Hohen Rat und zu Teilen des Geheimdienstes. Von da aus war es ihm ein Leichtes, einen Plan zu ersinnen, wie er einen Konflikt provozieren konnte. Wie und von wem er das PFS-Virus entwickeln ließ, ist auch uns unbekannt. Ob Rudenko oder Far Horizon etwas damit zu tun haben, können wir ihnen auch nicht sagen. Auch unserer Regierung hat von der ganzen Aktion lediglich aus den Newsdiensten erfahren und natürlich dadurch, dass wir vom Ex-Lordmanager gebeten wurden, ein Heilmittel für PFS zu entwickeln. Das halten wir für einen eindeutigen Hinweis darauf, dass die Führung der Solaren Welten über den Erreger Bescheid wusste, ihn möglicherweise sogar geschaffen und freigesetzt hatte. Es ist gut möglich, dass Diaz den Ratsvorsitzenden lediglich instruiert hatte, etwas Derartiges fertigen zu lassen. Wir vermuten, Rudenko stand unter dem Druck, Diaz’ Forderung nachzugeben, weil Teile des Hohen Rates bereits auf der Seite meines Vorgängers standen und er in Hinblick auf eine stabile Regierung einfach gar nicht anders konnte, als dem Auftrag nachzukommen.«
    »Das Ganze hätte doch aber auffallen müssen!«, ereiferte sich Vijay Gustaffson. »Diaz’ Unterwanderung des Hohen Rates, der Anschlag auf Rudenko, Moll und mich – das alles musste doch dazu führen, dass der Ex-Lordmanager gefangen und verurteilt werden würde.«
    Canetti senkte effektvoll den Blick. Jefica verdrehte in Gedanken die Augen. Sie hatte das eindeutige Gefühl, das Canetti hier eine hervorragende schauspielerische Leistung ablieferte. Nun gut , dachte sie grimmig. Das werden wir ihm nicht beweisen können, aber mal sehen, was er weiter zu sagen hat.
    Canetti sagte nun betroffen: »Das hat Diaz unserer Ansicht wohl bewusst in Kauf genommen. Seine ehemaligen Widerstandskollegen bestätigen auch dies: Diaz sah sich

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