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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Große Gedächtnis, lag Eranaar in einem Urwald. Er war grün und voller Blüten und war ein Sinnbild für die Fruchtbarkeit selbst. Doch er ist wie alles Leben schließlich alt geworden und verschwunden. Vergangen, wie alles, was ist.
    Ich kann mir vorstellen, wie wunderbar diese weißen Mauern zu dieser Zeit des Tages ausgesehen haben, als es hier noch Pflanzen gab, überlegte er.
    Nimm Eranaar als ein Sinnbild dessen, was gerade mit Uns und den Deinen geschieht. Früher war die Landschaft fruchtbar. Doch Eranaar hat die Zeiten überdauert. Und es ist in der Wüste nicht weniger schön. Auf eine andere Weise, vielleicht, aber vielleicht wird es dadurch nur noch schöner.
    Ich verstehe.
    Der Andere war zufrieden. Lass uns weiter arbeiten. Wir müssen dafür sorgen, dass. es den Deinen an nichts fehlt, wenn wir nicht mehr da sind.
    Er wandte sich wieder dem Heiligtum zu.
    Er genoss seine Arbeit auch weiterhin, die Glätte des Steins, die klare, reine Farbe und hoffte, dass es den Seinen nicht zu schwer fiel, zurückgelassen zu werden.
     
    *
     
    »Einschwenken in Orbit um TASO-24713-B. Orbit geostationär, Höhe über Oberfläche sechzigtausend Fuß.«
    Dana Frost nickte unwillkürlich. »Lieutenant Santos, sorgen Sie dafür, dass wir nicht mit den Ringen dieses Planeten kollidieren. Die Sensoren können zwar keine größeren Meteoriten darin orten, aber sicher ist sicher. Wir brauchen keine Dellen in der Außenhaut, die wir vermeiden können, denke ich.«
    Santos kicherte. »Aye. Ma’am. Ich glaube auch nicht, dass Lieutenant Jefferson und Clayton gerne draußen rumkrabbeln und die Beulen aus der Außenhaut rausklopfen würden.«
    Dana ging nicht auf den Scherz ein, sondern wandte sich jetzt wieder Reena McKee auf der SONNENWIND zu. »Commander, ich hoffe, es geht Chip Barus wieder etwas besser?«
    Die rothaarige Erste Offizierin der SONNENWIND schmunzelte. »Ja, Captain Frost, es geht schon wieder. Er hat sich wohl wirklich nur eine kleine Lebensmittelvergiftung eingefangen, sonst nichts. Doktor Pehnyworth meint, ein paar Stunden Schlaf und eins seiner Hausmittelchen sollten den Captain wieder fit machen. Bis dahin müssen Sie leider mit mir vorlieb nehmen!«
    Dana lächelte unwillkürlich. Reena McKees ruhige Art war ihr im Moment lieber als die joviale und nie nachlassende Fröhlichkeit von Chip Barus.
    »Commander, ich schlage vor, ein Außenteam auf den Planeten zu schicken. In der nördlichen Hemisphäre wurden mehrere Ruinen geortet. Es wäre sinnvoll, ein oder zwei davon genauer zu untersuchen, ob sie möglicherweise von Dronte hinterlassen wurden.«
    Reena McKee nickte. »Ich stimme zu. Ich werde selbst mit ein paar Marines runtergehen und unseren Geologen mitnehmen. Wir treffen uns dann bei folgenden Koordinaten mit Ihrer Fähre.«
    Die Zahlen huschten in üblicher 3D-Manier über den Hauptschirm der STERNENFAUST, der eine grobe topographische Karte der nördlichen Hemisphäre von TASO-24713-B wiedergab. Neben einem dunkleren Fleck, der wohl ein Bergmassiv zeigte, das sich aus der ansonsten vollkommen flachen Ebene erhob, blinkte jetzt ein roter Fleck auf, der den Rendezvouspunkt markierte.
    Dana Frost nickte. »Daten erhalten. Danke, Commander.«
    Die Verbindung brach ab. Dana erhob sich. »I.O., Sie führen das Team. Ich denke, ich muss diesmal nicht mit nach unten. Nehmen Sie Telford und ein paar Marines mit, ich denke, dass auch Bruder William und einer unserer Ärzte sinnvoll wären.«
    Van Deyk erhob sich geschmeidig aus seinem Sitz. »Wir werden eine Bildverbindung offen halten, Captain.«
     
    *
     
    Weiße Säulen.
    Das Gebäude bestand aus einem Säulenwald aus alabasterfarbigem, mit rosa und blaugrauen Adern durchzogenem Stein. Auf den ersten Blick standen die Säulen und Wände ohne erkennbares System auf dem Gipfel dieses Hügels. Es gab kein Dach, und wenn es Wände gab, schienen sie nicht dazu da, einen Raum abzuschließen, wenn, dann waren sie wahrscheinlich einst dazu gebaut worden, Räume anzudeuten. Erst, wenn man danach suchte und einen Kompass verwendete, offenbarte sich nach und nach die geradezu geniale Konstruktion dieses Gebäudes: Egal, wo man innerhalb der Säulen oder »Wände« stand, sah man hinaus auf die braune Wüste, die Berge im Süden oder die hell glitzernden Ringe um den Planeten im Norden, die den dunkelviolett leuchtenden Himmel durchschnitten, und immer war es ein besonderer Punkt auf dem Kompass: Nord, Süd, West und Ost, der Blick auf einen besonders hellen

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