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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Stern, den Punkt, an dem am längsten Tag des Jahres die Sonne aufging, und so weiter.
    Wie Stonehenge auf der Erde. Die beiden Bauwerke haben viel Ähnlichkeit.
    Ashkono Tregarde ging, gekleidet in seinen leichten Raumanzug, durch das seltsam unberührt aussehende Bauwerk. Die Luft des Planeten hatte zwar einen hohen Sauerstoffanteil ausgewiesen, dennoch war der Anteil an Edelgasen und Helium, die in der Atmosphäre enthalten waren, für Menschen zu hoch. Er hatte selbst empfohlen, besser Raumanzüge zu tragen.
    Er genoss wie immer, auf der Oberfläche eines fremden Planeten zu stehen. Besonders dieser, TASO-24713-B, war von einer ganz eigenartigen Schönheit. Die dunkelbraune Sandwüste, über die sich dieser Hügel erhob, war plan bis hin zum Horizont, der von einer Bergkette begrenzt wurde. Über dem Gebirge stand jetzt hoch die Sonne, offensichtlich war gerade Mittag. Dennoch war der Himmel dank der dünnen Luft von einem beinahe violetten Dunkelblau. Nach Norden hin waren die Ringe zu sehen, die wohl zu jeder Tageszeit von der Sonne beleuchtet wurden. Sie warfen ihr Licht auf die Oberfläche des Planeten und ließ jede der Säulen dieses geheimnisvollen Gebäudes einen zweiten Schatten werfen.
    Ich möchte wissen, wie die Wesen diesen Ort genannt haben, die die Säulen aufstellten.
    Vielleicht bleiben wir bis zum Abend. Ich würde gern sehen, was für ein imposantes Bild die Ringe dann abgeben. Tregarde wandte sich wieder den Ruinen zu, um Hinweise auf intelligentes Leben, besonders Dronte, zu suchen. Vielleicht gab es diese ja hier, es war das einzige Gebäude, dass im Umkreis von über tausend Kilometern zu finden war. Doch auf den ersten und zweiten Blick wies nichts auf lebendiges Leben hin. Nicht einmal eine Mikrobe fand sich hier.
    Vielleicht waren mehr Spuren unter diesem Hügel. Die Tatsache, dass der Hügel die einzige Erhebung in dieser Ebene war, ließ vermuten, dass er künstlich geschaffen worden war. Vielleicht bestand er nicht nur aus aufgehäuftem Erdreich mit ein paar Ruinen darauf.
    Ruinen.
    Eigentlich war es seltsam, diesen Gebäudekomplex so zu nennen, er wirkte viel zu intakt dafür.
    Der Geologe von der SONNENWIND, ein Techniker mit Namen Gordimer, untersuchte das Gebäude bereits eingehend, während die Marines ausgeschwärmt waren, um die Gegend zu sichern und ebenso wie Tregarde nach Hinweisen auf intelligentes Leben zu suchen.
    Doch Tregardes Scanner fand nichts. Nichts außer dem weißen Stein und einer Menge Silikatverbindungen. Oder Sand, wie der Laie sagen würde , dachte Tregarde trocken.
    »Wissen Sie, Doktor«, meinte Gordimer jetzt über Helmfunk. »Dieses Gebäude ist in der Tat bemerkenswert. Es besteht aus einer Art Alabaster!«
    Tregarde stutzte. »Was ist daran bemerkenswert?«
    »Nun, es ist uralt. Bestimmt Jahrtausende, wenn nicht noch älter. Und Alabaster ist eigentlich ein Stein, der schnell verwittert. Im Grunde ist es nichts als verhärteter Gips. Und dennoch sehen diese Steine und Säulen so aus, als wären sie erst gestern hergestellt worden. Sehen Sie die Kanten hier an diesem Relief! So scharf, als hätte man das erst gestern geschnitzt!« Gordimer hielt seinen Scanner dichter an die Verbindung. »Irgendetwas scheint diese Steine zu schützen, wenn Sie mich fragen. Unglaublich!« Damit verlor er sich wieder in seinen Untersuchungen.
    Darauf aufmerksam gemacht, wandte Tregarde sich den Symbolen auf den Mauern und Säulen zu. Jetzt könnten wir das Wissen MacShanes gut gebrauchen , dachte er und machte Aufnahmen von einigen der Zeichen. Sie kamen ihm bekannt vor, aber das lag wahrscheinlich daran, dass er mehr als einmal mit MacShane über die Dronte und ihre eigene Kultur – nicht die, die sie als Neue Ordnung übernommen hatten – gesprochen hatte. Immerhin hatte der Professor seinerzeit eine Art Geschichtskurs auf drontisch mitgemacht und wusste deshalb mehr als jeder andere über die Kultur und die Herkunft der Parasiten.
    Tregarde schaltete die Bildübertragung zur STERNENFAUST ein und sprach Bruder William, der hier unten auf dem Planeten an einer anderen Wand des Säulenwaldes beschäftigt war, und von Schlichten an, der auf der STERNENFAUST geblieben war. Beide waren, wie er wusste, über einen besonderen Kanal zugeschaltet. »Professor, was halten Sie von diesen Symbolen? Ich vermeine mich zu erinnern, dass MacShane diese Zeichen seinerzeit für drontische Symbole hielt – sie unterschieden sich seiner Ansicht nach von den Zeichen der Toten Götter,

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