Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse
es nicht –, dass er selbst keinen Dronte in sich hatte. Dennoch war er der Anführer seines Volkes. Er schien der Ansicht zu sein, dass man alles gleich bewerten müsse, sein Volk, die Dronte – und das sich aber dennoch nur Vorteile ergeben, wenn man sich mit einem Dronte vereinigt. Dennoch war unser Patient äußerst wichtig für ihn, wichtiger vielleicht, als es einer der Seinen ohne Dronte gewesen wäre. Und der Hinweis auf den geheimnisvollen Ruf spielte auch wieder eine Rolle.« Er seufzte auf und rieb sich die Augen. »Ich kann das nicht genauer beschreiben, tut mir leid. Fragen Sie mich einfach später noch einmal. Vielleicht geht es dann besser.«
Dana nickte Tregarde und van Deyk kurz zu. »Natürlich, Bruder William. Können Sie den Commander und mich auf die Brücke begleiten, Dr. Tregarde? Ich denke, wir haben mit von Schlichten, Barus, Commander McKee und Dr. Jennings einiges zu besprechen, das auch unser weiteres Vorgehen hier in Transalpha angeht. – Bruder William? Kommen Sie doch bitte nach, sobald es Ihnen etwas besser geht. Ich glaube, wir werden Sie brauchen.«
»Natürlich, Captain.«
»Ich erwarte Sie dann im Besprechungsraum, Captain. Commander.« Tregarde nickte noch einmal, drehte sich um und verließ die Station.
Van Deyk sah der hochgewachsenen Gestalt in der Star Corps-Uniform nachdenklich hinterher. »Ich weiß nie, ob er mir sympathisch ist oder nicht.«
Dana Frost folgte seinem Blick und machte sich auf den Weg zur Brücke. Van Deyk kam ihr nach. »Seit heute mag ich ihn irgendwie«, sagte Dana im Hinausgehen. »Ich glaube, wir haben ihn falsch eingeschätzt.«
Van Deyk sah sie überrascht an. »Wie kommt’s, Captain?«
»Das werden Sie gleich im Besprechungsraum erfahren, I.O. – Aber eins vorweg: er wusste schon lange, dass es so ein Volk geben muss. Und dass sie keine Feinde sein würden, hat er ebenfalls geahnt.«
Van Deyk erwiderte ihren Blick ernst. »Ich fürchte, dass das nur ein Wunsch bleibt, Captain. Wir haben in den Fremden, glaube ich, alles andere als neue Freunde gewonnen.«
Dana Frost antwortete nicht sofort. »Ich weiß es nicht«, sagte sie schließlich. »Ich weiß es wirklich nicht.«
*
Epilog
Den Großen sei dank, du bist zurück, Turanor. Und du hast den Unsrigen, der vom Anderen begleitet wird, mitgebracht!
Das habe ich. Ich habe den Fremden mitgeteilt, dass sie uns in Frieden lassen sollen. Sie dürfen nicht wiederkommen und wissen jetzt, dass wir nicht den Wunsch hegen, ihnen wieder zu begegnen.
Aber du bist erschöpft, Turanor. So wie der Unsrige. Und der Andere, der in ihm ist, ebenfalls.
Macht euch um mich keine Sorgen. Kandee ist verletzt. Sie scheinen keine fortgeschrittene Medizin zu kennen, denn sie haben nur seinen Körper versucht zu heilen.
Es ist barbarisch, meinte Saraanis Helfer jetzt. Er hat Schäden von Strahlung am Gewebe, die der Andere nicht verträgt und der wir uns deshalb auch nicht aussetzen, und man hat versucht, seine Wunden zu schließen, ohne sie zu heilen.
Anscheinend hat man darauf vertraut, dass sie von selbst heilen!
Turanor war so müde, dass er kaum die Kraft fand, zu antworten. Den Fremden mit den Augen von Zash’tuuns Luft dazu zu bringen, seine Botschaft zu überbringen, war unendlich schwer gewesen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie Kandee Schmerzen zufügen wollten. Sie kommunizieren über den Klang von Worten, doch selbst unsere Ahnen hatten das schon verlernt.
Du hast ihnen dennoch unsere Botschaft übermittelt, Turanor?
Ja, das habe ich. Es war schwer, sie können nicht hören. Aber schließlich fand ich einen, der die Gabe zu Hören besitzt. Ihm konnte ich alles sagen.
Also haben wir keine neuen Feinde? Sie werden nicht zurückkommen?
Turanor schwieg lange. Ich weiß es nicht, erwiderte er schließlich.
Ich weiß es wirklich nicht.
ENDE
Verloren
von Michelle Stern
Es scheint, als hätten die STERNENFAUST und die SONNENWIND ihre Spur, die Lichtsonden, in den Tiefen des Transalpha-Sektors der Galaxis endgültig verloren. Und ausgerechnet jetzt – weit entfernt vom bekannten Raum – kommen auch noch jede Menge technische Probleme auf sie zu.
Doch wie so oft in solchen Situationen:
Hilfe ist möglich. Man muss sie nur annehmen. Und das ist für Dana Frost und ihre Mannschaft manchmal schwieriger als gedacht …
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