Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen«, wich er schließlich aus. »Wir sollten jetzt lieber unsere Hausaufgaben hier erledigen. Der Wandler ist nicht nur ein Schiffsantrieb – er könnte das Leben auch in ganz anderen Bereichen des Alltags erleichtern, wie Sie wissen. Ich werde jetzt jedenfalls gehen und mich dem widmen, was wir heute schon erreichen können.«
Er hörte Schüssler hinter sich leise lachen. »Aber deswegen sollten wir nicht aus den Augen verlieren, was wir darüber hinaus noch alles erreichen könnten …!« hörte der Mediziner von Far Horizon noch, bevor sich die Tür hinter ihm schloss.
Er hat nicht ganz unrecht , dachte Gregorovitch, als er auf dem Gang kurz stehen blieb, um sich zu orientieren. Ich bin auch neugierig, was die STERNENFAUST III wohl in Transalpha entdecken wird.
*
Das kleine, tropfenförmige Shuttle vibrierte kaum merklich und stieg dann mit langsam nachlassendem Zittern in die klare Abendluft über New York.
Kalpren Suresh, das Ratsmitglied für äußere Angelegenheiten, staunte. Die Antigravtechnik war nicht neu, aber mit so einem kräftigen Aggregat waren nur wenige Schiffe der 30köpfigen Regierung der Solaren Welten ausgestattet. Man sollte doch meinen, dass der Hohe Rat unseres Reiches, das immerhin einen Durchmesser von 100 Lichtjahren besitzt, mindestens genauso gut ausgestattet ist wie der Geheimdienst, der in unserem Auftrag arbeitet , dachte er mit einem Anflug von Ärger. Aber nein – wir müssen uns mit dem Zweitbesten zufrieden geben! Dann verscheuchte er die düsteren Gedanken und beschloss, sich darüber zu freuen und den Flug trotz der Anwesenheit des GalAb-Agenten Gregory Laurie zu genießen.
Er sah aus dem Fenster der Passagierkabine und bemerkte schon, wie das tiefe Blau des Abendhimmels über der Hauptstadt New York der samtigen Schwärze des Alls wich. Als das kleine Shuttle den Orbit erreichte, flog der Pilot geschickt durch all die Forschungsstationen, die Satelliten und Orbitalheime der ganz Reichen, die in der Umlaufbahn um den dritten Planeten des Systems schwebten. Schließlich änderte er den Kurs in Richtung der Sonne und ließ die Erde als blauweiß marmorierte Murmel im All hinter sich zurück. Gregory Laurie, in dessen GalAb-Shuttle sich das Ratsmitglied für äußere Angelegenheiten befand, nahm der Flugbegleiterin die beiden Gläser mit mantidischem Klarnektar ab und wandte sich, nachdem die junge Dame die Kabine verlassen hatte, seinem Gast zu.
»Wir sind allein, Mr. Suresh. Die STERNENFAUST III haben wir losgeschickt – und wir sollten jetzt besprechen, was als Nächstes kommt.«
Kalpren Suresh runzelte die Stirn. »Mr. Laurie, ich glaube, wir sollten doch erst abwarten, was die STERNENFAUST und besonders Vince Taglieri uns an Ergebnissen bringen. Der Admiral schätzte, dass der Prototyp dank des neuartigen Antriebs rund zwei Wochen brauchen wird, bis die von den J’ebeem genannten Koordinaten erreicht werden können.«
Laurie nickte. »Das haben wir ebenso berechnet. Wir müssen dabei natürlich davon ausgehen, dass trotz der fehlenden Tests, die nun nicht mehr durchgeführt werden können, der Materiewandler und der neue HD-Antrieb auch perfekt funktionieren.«
Kalpren Suresh legte die Fingerspitzen aneinander. »Das klingt, als hätten Sie Zweifel daran!«
Laurie lächelte. »Nicht im Geringsten. Dass die Technik der Materiewandlung funktioniert, hat ja schon allein der Bau der STERNENFAUST III bewiesen. Es geht jetzt wirklich eher um das Ziel, das sie anfliegen soll.«
Suresh setzte sich auf. »Das ist unter anderem der Grund, warum ich hier mit Ihnen zum Merkur fliege. Wir müssen abstimmen, was der Hohe Rat in dieser Sache an die Öffentlichkeit weitergeben kann und was nicht. Der Bau der STERNENFAUST III auf Vesta konnte natürlich kein Geheimnis bleiben – auch wenn das Prinzip des Wandlers und der dadurch mögliche Eintritt in den HD-Raum weitgehend unbekannt geblieben sind. Um das zu erreichen, hat der Hohe Rat absichtlich dafür gesorgt, dass die J’ebeem, die Starr und die Kridan früher oder später von den Bauarbeiten erfahren. Dennoch – es wird nicht mehr lange zu verheimlichen sein, dass das Schiff das Vesta-Raumdock verlassen hat.«
Laurie nickte. »Ich würde der Regierung empfehlen, das nicht weiter zu kommentieren. – Als ob die J’ebeem uns ihrerseits jeden Flottenneubau melden«, meinte er verächtlich. »Nein, Mr. Suresh, wir müssen besprechen, was nun folgt, wo mit dem Jungfernflug der
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