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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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spektakulär dieser Anblick doch immer wieder ist. Ich kann übrigens gerne für einen Ausflug auf den Rand des Goethe-Kraters sorgen. Wenn Sie von Ihrer Mission wiederkommen, wird nämlich die Sonne über dem Goethe aufgehen – was aufgrund der schnellen Umlaufbahn des Planeten nur alle 176 Standard-Tage geschieht.« Er sah den Inder so freundlich und offen an, wie es ihm möglich war.
    Suresh warf Laurie einen misstrauischen Blick zu, aber das Angebot hatte ehrlich geklungen. »Ich werde es mir überlegen. Aber lassen Sie uns zuerst unsere Hausaufgaben machen. Ich wollte dem Ratsvorsitzenden Berichte über die neuen Entwicklungen bei den J’ebeem mitbringen. Er wollte sich persönlich darüber informieren, wonach die neue STERNENFAUST jetzt eigentlich genau sucht.«
    Lauries beinahe leutselige Stimmung verflog auf der Stelle und machte einer geschäftsmäßigen Platz. »Sie wissen ja, Suresh, dass die J’ebeem nicht sehr mitteilsam waren.«
    »Richtig«, meinte Kalpren. »Aber wir wissen beide, dass die GalAb mit ihren guten Verbindungen nach Ikendar sicher mehr herausgefunden hat.«
    »Das ist korrekt.« Laurie betätigte einige Tasten in der Armlehne seines Sessels. Das Panoramafenster wurde schwarz und machte der unscharfen Aufnahme Platz, die man erst vor einigen Stunden Admiral Taglieri ausgehändigt hatte. »Ihre erste Frage ist sicher, warum wir das, was wir sonst noch über diese – doch recht spärlichen – Informationen vom Temuran herausgefunden haben, nicht an Taglieri weitergegeben haben. Nun, ich sage Ihnen, dass wir nicht genau wissen, ob diese auch wirklich zu 100 Prozent der Wahrheit entsprechen. Wir sind auf Vermutungen und Analysen angewiesen. Wir gehen allerdings davon aus, dass die STERNENFAUST einen Großteil der Informationen verifizieren wird.«
    Suresh wurde rot. »Ich denke allerdings schon, dass man Captain Frost und Admiral Taglieri diese Daten nicht hätte vorenthalten dürfen. Ohne Captain Frost hätten wir den Prototyp gar nicht erst bauen können!«
    Laurie drehte sich jetzt vom Bildschirm weg. »Mit Verlaub – dass Commodore Frost seinerzeit die Kommandantin des Schiffes war, dem die Daten der Toten Götter überspielt wurden, war weniger ihr Verdienst als einfach nur Zufall. Ich will ihren Verdienst nicht schmälern, aber Captain Chip Barus hätte seinerzeit die Daten auch ohne Captain Frost nach Hause bringen können. Aber davon abgesehen, besteht immer die Gefahr, dass andere Völker mehr mitbekommen als ihnen zugedacht ist. Ich kann als Leiter der GalAb nicht verantworten, dass Informationen, die für die Solaren Welten so immens wichtig sind, in die falschen Hände geraten.«
    Suresh versuchte, den Gedankengang des GalAb-Analysten zu verstehen. Vergeblich. Naja, dafür bin ich ja auch keiner von diesen Geheimdienstlern. Ich bin, fürchte ich, dafür einfach nicht paranoid genug.
    »Ich fürchte, ich verstehe kein Wort von dem, was Sie sagen, Laurie. Wollen Sie sagen, auf der STERNENFAUST befindet sich ein Spion?«
    Gregory Laurie lachte leise. »Nein, ich bin ziemlich sicher, es gibt keinen. Darum geht es auch nicht. Fakt ist, die GalAb hat einen Verdacht, um was für ein Schiff es sich handeln könnte. Allerdings ist dieser Verdacht sehr vage. Wir hätten gern mehr Informationen darüber, und die können – bevor es die Starr oder die J’ebeem selbst tun – nur die STERNENFAUST und ihre Crew herausfinden. Wir bauen dabei besonders auf Captain Frost und ihren Leitenden Medizinischen Offizier, Dr. Ashkono Tregarde.«
    Suresh sah Laurie noch einmal an. Doch der GalAb-Spezialist konzentrierte sich auf den übergroßen Bildschirm, auf dem er wahrscheinlich zum tausendsten Mal eine Analyse des Bildes durchlaufen ließ.
    Ihm gefiel trotz allem nicht, dass die GalAb und auch die Regierung (und er war sicher, dass Mitchell davon wusste) Admiral Taglieri nicht vollumfänglich über die Erkenntnisse informiert hatten. Er starrte auf die Protuberanzen der Sonne und den in der letzten halben Stunde immer größer gewordenen schwarzen Fleck davor: den Merkur.
    »Suresh, ich sehe, das gefällt Ihnen nicht. Aber es hätte nicht viel Sinn gehabt, die Crew der STERNENFAUST über unsere Vermutungen in Kenntnis zu setzen. Wenn wir es gesagt hätten, wären wir nach Meinung unserer Analysten Gefahr gelaufen, dass die Crew nur noch sehr oberflächlich nach anderen Möglichkeiten gesucht hätte. Dieses Risiko wollten wir nicht unnötig eingehen. Wir wissen ja nicht einmal, ob es stimmt, was

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