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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Patienten künstlich bewusstlos gehalten wurde: höhere Neurotransmitter, eine Gehirnaktivität, die extrem hoch war – die beiden hätten, vereinfacht gesagt, wahrscheinlich von hier aus eine Fliege an der Wand des Maschinenraums husten hören.
    Er versuchte sich wieder die Werte von William Beaufort ins Gedächtnis zu rufen. Wenn er sich recht erinnerte, hatte der Fremde, den sie damals gerettet hatten, in der Krankenstation diese Werte nicht hervorgerufen. Aber sie hatten in etwa diese Größenordnung erreicht, als der eine gekommen war, den Artgenossen abzuholen. Zwar hatte Tregarde sie erst ein paar Minuten nach dem Vorfall messen können, aber vielleicht war das die Lösung.
    »Wir müssen diese Werte senken«, brach Kremer jetzt unruhig in seine Gedanken hinein und erinnerte Ash an das, was wirklich wichtig war: Die beiden Patienten.
    »Aber wie, werter Kollege?«, meinte Tregarde mit einer Spur Schärfe in der Stimme. Kremer schwieg, doch der Schiffsarzt der STERNENFAUST sah, dass er eigentlich etwas hatte sagen wollen.
    »Sir, ich habe einen Vorschlag. Ich habe mir auf der Star Corps-Akademie ein Medikament besorgt, von dem ich vermutete, dass wir es vielleicht brauchen könnten.«
    Tregarde fuhr herum. »Dieses Mittel, an dem Far Horizon forscht?«
    »Na ja«, meinte Kremer etwas verlegen. »Ich gebe zu, ich wollte es analysieren. Ich dachte, das könnte uns nützen, immerhin sind hier auf dem Schiff alle sicher, dass wir – wenn wir wieder losgeschickt werden – in Transalpha nach diesen geheimnisvollen Telepathen suchen werden. Wir hatten bisher ja schon hypothetisch über Miss Kalani gesprochen, daher wusste ich, dass wir jemanden an Bord haben, der möglicherweise als rudimentärer Telepath in Betracht kommt.«
    »Ich frage Sie nicht, wie Sie an diese höchstwahrscheinlich streng geheimen Proben gekommen sind. Allerdings möchte ich betonen, dass ich die Forschungsmethoden nicht schätze, die Far Horizon einsetzt, um an Ergebnisse zu kommen«, meinte Tregarde harsch. »Ich werde nicht dulden, dass Sie das noch einmal tun, ohne mich um eine Genehmigung zu ersuchen.«
    Kremer wich seinem Blick nicht aus. »Das verstehe ich, Sir, und ich entschuldige mich. Es kommt nicht wieder vor. Aber Sie sollten über Ihrer Abneigung gegen den Konzern nicht den Nutzen dieser Forschungen vergessen. Ich habe ein wenig mit diesen Medikamenten, die Far Horizon da entwickelt, herumexperimentiert. Sie sollen die Botenstoffe und die Bildung von Spiegelneuronen begünstigen. Aber die Formel ist selbstverständlich auch umzukehren.«
    »Haben Sie das probiert?«
    »Ausprobiert noch nicht. Aber ich habe versucht, dieses Mittel herzustellen, ja. Es schien mir ein Ansatz zu sein, nachdem die Pilotin auf Rudra so zusammengebrochen ist.«
    Tregarde schwieg. Einerseits schien das ein Rettungsanker für die beiden Patienten hier zu sein. Ein Hemmer für Botenstoffe und einer für die Bildung weiterer Spiegelneuronen. Für Emma Kalani würde es – wenn man sie auf so ein Mittel einstellte – die Rettung ihrer Fluglizenz sein, an der die junge Frau so hing. Ash kannte eine Menge junger Leute wie sie, die sich nichts Schöneres vorstellen konnten, als zu fliegen. Für Emma Kalani war eine Welt zusammengebrochen, als Santos ihr hatte mitteilen müssen, dass er ihre Fluglizenz bis auf weiteres einzog.
    Und Mauritio Abbo – wenn die Werte weiter so anstiegen, würde ihm mehr als ein Trauma bleiben, wie es William Beaufort zu haben schien. Er hatte sich die neue STERNENFAUST zwar ansehen wollen, aber er hatte alles vermieden, um wieder bei einem Einsatz dabei zu sein. Tregarde fühlte sich elend, wenn er daran dachte, dass es dem Novizen ebenso erging.
    »Nun gut«, meinte er nach endlos lang erscheinenden Sekunden. »Holen Sie die Medikamente. Wir müssen langsam anfangen, den Patienten die Mittel einzuflößen, und dann die Reaktionen abwarten.«
    Kremer nickte und ging mit schnellen Schritten an seinen Tisch im Labor. Als er wiederkam, hatte er ein kleines Fläschchen in der Hand. »Ich empfehle eine Verabreichung durch den Tropf.«
    Tregarde sagte nichts, sondern deutete nur mit einer Geste an, dass er einverstanden war. Wieder sah er auf die in den letzten Minuten weiter gestiegene Anzeige der Werte. Plötzlich fiel ihm siedendheiß ein, was diese Werte möglicherweise noch bedeuten konnten. Bei William waren die Werte angestiegen, als der Fremde an Bord gekommen war. Und jetzt? Wo sie bei der Pilotin und dem Novizen ebenfalls

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