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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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würde, flossen erstmals Tränen.
    Dies war der Moment, in dem sich die militärische Gemeinschaft vollends auflöste. Dies war der Moment, den Maverick gefürchtet hatte.
    Warum findet ihr dort auf der STERNENFAUST keine Lösung, um uns hier wegzuholen? Habt ihr uns vergessen? Habt ihr uns aufgegeben?
    Nein, Taglieri, Frost und Joelle würden niemals aufhören, nach ihnen zu suchen. Niemals!
    Fast erwartete Maverick, von einem Leitstrahl erfasst zu werden. Zurück auf die STERNENFAUST. Auf jenes Schiff, das er liebte, zu jener Frau, die er anbetete.
    Jack »Maverick« McGregor krümmte sich zusammen. Ein scharfer Schmerz fuhr durch Magen und Eingeweide. Hunger in seiner reinsten Form! Hier half auch ein Viertelliter Wasser täglich nicht mehr. Nein – sie waren verdammt. Sie würden noch einige Tage durch den Weltraum treiben wie ein führerloses Boot im Sternenozean. Noch ein paar Tage, bis das letzte große Aufbäumen geschah, bevor sie sich von Menschen zu Tieren verwandelten.
     
    *
     
    STERNENFAUST
     
    »HD-Modul Status Grün. Alle relevanten Systeme sind betriebsbereit. Projektierter Eintritt in den HD-Raum in T minus 240 Sekunden. Countdown-Übergabe an den Steuerstand ist erfolgt«, meldete Lieutenant Commander Jenny Black Fox. Ihr Videobild scheinbar eine Handbreit vor dem Frontdisplay des Hauptschirms.
    »Brücke – Ende.« Die aus dem Maschinenraum zugeschaltete Videoprojektion erlosch. »Lieutenant Sobritzky – sind Sie bereit zum Eintritt in den HD-Raum?«, wandte Captain Frost sich an die Hauptnavigatorin der STERNENFAUST III.
    »Bereit zum Übergang in den HD-Raum, Ma’am«, bestätigte Joelle.
    »Projektierter Eintritt in den HD-Raum in T minus 180 Sekunden«, kündigte sie an. Commander Black Fox hatte der Navigatorin den Countdown auf einen ihrer Monitore gelegt. Der tatsächliche Übergang in den höherdimensionalen Raum hing alleine von Joelle ab.
    »Eintritt in den HD-Raum in T minus 20 … 19 … 18 …«
    Joelle stellte erschüttert fest, dass sie nur äußerlich ruhig war. In ihr tobten zu viele Gefühle. Eines davon war Angst. Angst davor, Jack und die Anderen nie wieder zu sehen. Angst davor, in ein Niemandsland zu springen. Was sie hier taten, war extrem gefährlich und man musste es Vincent Taglieri hoch anrechnen, dass er dieses Risiko für seine Leute einging.
    »… fünf … vier … drei … zwei … Eintritt … jetzt!«
    Das bekannte Bild verschwand in einem Feuerwerk aus weißen und roten Funken.
    »Eintritt in den HD-Raum ist erfolgt«, meldete Joelle.
    Im nächsten Augenblick wurde das vom Schirm gelieferte Bild vom Bordcomputer generiert.
    »Frontsicht«, befahl Captain Frost. »Generierung aus. Alle wegsehen – außer Lieutenant Sobritzky. Viel Glück!«
    Noch nie hatte Joelle das Bild des HD-Raumes auf dem Hauptschirm gesehen. Es war überwältigend und vorübergehend befürchtete sie, einen großen Fehler begangen zu haben.
    Bilder und Satzfetzen fegten durch ihr Hirn, Synapsen explodierten, sie hatte das Gefühl, ihre Schädeldecke bäume sich auf, dennoch hielt sie die Augen weit aufgerissen auf das Panorama gerichtet. Glühende Wellen umschlangen Sterne, die nun in feuerroten Flammen standen, Planeten pulsierten Grün und Blau, Nebel von unglaublicher Intensität jagten über den Schirm. Der Hintergrund war verzerrt und Joelle wartete regelrecht darauf, dass er sich aus dem Schirm heraus über sie stülpte. Ihr war, als wenn Hände nach ihr griffen, die sie hineinziehen wollten in diese Eruption höher gelagerter Wahrnehmungen. Sie surfte in den multiplen Dimensionen, ohne nur ansatzweise zu begreifen, was hier vor sich ging.
    Ich verliere den Verstand!
    Irgendwo hier muss das Shuttle sein.
    Sie stöhnte. Brennende Schmerzen züngelten über ihre Haut. Die Brücke war in ein von höherdimensionalen Räumen fluktuiertes Licht getaucht. Sie schossen in einen Slipstream. Unglaublich, was nun geschah. Ziffern, sich drehende Uhren, naturalistische Gegenstände, die es hier nicht geben konnte, kreiselten um Flammenräder, explodierten und wurden eins mit dem majestätischen Ursprung. Visionen von Bildern, übereinandergelagerte Erinnerungen, frei von Zeit, kein Gestern, kein Jetzt, kein Morgen. Zeit gehörte zur 4. Dimension und durchbrach hier alle physikalischen Grenzen. Nun wusste Joelle, was man meinte, wenn man über ein Fließen der Zeit sprach. Sie war tatsächlich ein Fluss.
    Brennende Sternenfächer, die sich in Schwärze verloren, asymmetrische Formationen,

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