Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Basiru-Aluun herzustellen. Und dann tauchen auf einmal weitere Schiffe auf, die uns angreifen. Aber nicht viel zerstören – Jenny Black Fox wird den Wandler in ein paar Tagen repariert haben.
»Captain Frost?« Eine schlanke Gestalt, die einen Kopf größer war als sie, war leise neben sie getreten. Sie sah auf und in Shamar al Khaleds markantes Gesicht. »Ma’am, hier sind die Unterlagen, die Sie wünschten. Ich stimme nach Durchsicht der Daten mit Ihrer Einschätzung überein.«
Danas Gestalt straffte sich. Sie nickte al Khaled noch einmal zu und ging hinüber zum Admiral, der nach wie vor mit verschränkten Armen düster auf den Hauptschirm starrte. Der Erste Offizier der STERNENFAUST folgte ihr.
Taglieri wandte sich nur kurz um. »Wir haben immer noch keine Nachricht. – Verdammt, das macht mich ganz verrückt!«, brummte er. Dana nickte verständnisvoll. »Sir, ich frage mich, ob die Erdanaar uns wirklich einen Hinterhalt gelegt haben.«
Taglieri winkte ungeduldig ab. »Es sieht ja wohl ganz so aus, oder etwa nicht? Oder können die jetzt auch mit Ihnen reden, Captain?« Dana zog die Augenbrauen hoch. »Sir, nie hat irgendjemand eine Bedrohung bei den Erdanaar wahrgenommen. Sie haben uns auch nicht betrogen – wir haben hier tagelang friedlich mit ihnen zusammengearbeitet, bevor neue Schiffe ihres Volkes ankamen. Erst diese haben uns dann angegriffen. Ich habe mir hier von Commander al Khaled ein paar Unterlagen zusammenstellen lassen, über das, was wir bereits von den Erdanaar wissen. Seiner Ansicht nach – und auch meiner – sind die Erdanaar gespalten. Ein Teil von ihnen ist davon überzeugt, dass wir Menschen es gut mit ihnen und dem Universum meinen, wenn man das so sagen kann, und hat sich damit gegen die von diesem Volk hoch verehrten Basiru-Aluun gestellt. Der andere Flügel steht auf der Seite der Basiru-Aluun.«
Taglieri wandte sich stirnrunzelnd um und betrachtete Dana und Shamar al Khaled nachdenklich. Er schien diese Ansicht abzuwägen. Dann sah er wieder zum Hauptschirm hin.
»Dafür könnte auch sprechen, dass es nicht Turanor war, der mit dem Bruder vorhin gesprochen hat.«
Shamar al Khaled nickte ruhig. »Das ist korrekt, Sir. Es würde auch erklären, dass der Planet angegriffen und das Heiligtum auf dem Planeten halb zerstört wurde. Den Berichten Bruder Izanagis über seine gedanklichen Ausflüge auf die beiden Heimatplaneten der Alendei zufolge halte ich den, der Bruder Izanagi als Übersetzer benutzte, für Yonar, der wohl die Gegenpartei Turanors anführt.«
Der Admiral nickte schweigend. »Sie haben recht, es passt alles zusammen«, sagte er dann. »Mr. Brooks, fragen Sie auf der Krankenstation nach, ob Bruder Izanagi bereits ansprechbar ist.«
Max tat das umgehend und bekam auch beinahe sofort eine Antwort. »Sir, Dr. Tregarde meint, wenn er Bruder Izanagi jetzt aufweckt, dann kann das irreparable Hirnschäden beim Bruder auslösen. Es geht ihm schlechter als Abt Daniel nach seinem Gespräch mit Turanor, vielleicht, weil es unfreiwillig war.«
»Ich verstehe. – Danke.« Taglieri sah Dana Frost und Shamar al Khaled fest in die Augen. »Wir können den Bruder also noch nicht wecken. Sind Sie sicher, dass Sie mit Ihrer Ansicht richtig liegen?«
Dana und al Khaled wechselten einen kurzen Blick. Dann nickte Captain Frost. »Sind wir.«
»Ich auch … Mr. Brooks! Ändern Sie den Ruf an die Erdanaar. Sagen Sie, wir wissen von der Spaltung in ihrem Volk – und wir laden Turanor und den Anführer der Gegenseite ein, sich mit uns an einen Tisch zu setzen!«
Verwirrt starrte der Kommunikationsoffizier zum Admiral hinüber. »Sir?«
»Tun Sie’s!«, bellte Taglieri. »Ich habe keine Ahnung, ob die Erdanaar das verstehen, aber versuchen sollten wir’s.«
*
Solare Welten, Wega IV, Campus der University of Wega Planets
»Na, wer kann diese Frage beantworten?« In Hörsaal XI des mathematisch-physikalischen Instituts der Wega-Universität war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Und das, obwohl der Hörsaal gesteckt voll mit Studenten war. Der magere Professor, der vorn in einem weißen Kittel neben der 3-D-Tafel-Projektion stand, runzelte die Stirn.
»Niemand? Wie bedauerlich!«
Er ließ seinen strengen Blick über die mucksmäuschenstille Menge von schuldbewussten Studenten und Studentinnen schweifen, die den »Grundkurs in projektiver Geometrie und Berechnung von mehrdimensionalen Raummodellen«, belegt hatten. Das Einzige,
Weitere Kostenlose Bücher