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Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Titel: Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sein Tun ausreichend zu reflektieren, eilte Izanagi auf das Maschinendeck. Sein rudimentäres Wissen verleitete ihn zu diesem Verhalten, da er sich einbildete, von hier aus den Antrieb am unmittelbarsten beeinflussen zu können.
    Einige Sekunden stand er in der Mitte des abgeteilten Raumes, in dem üblicherweise Jenny Black Fox ihr Reich hatte. Seine Blicke studierten die Beschriftungen an diversen Skalen, und schließlich drückte Izanagi auf ein Menübild. Ein unglaublich stark verzweigter Strukturplan der STERNENFAUST wurde sichtbar, und Izanagi stöhnte entsetzt auf.
    Selbst mit einer fachkundigen Hilfe würde es schwierig werden, sich durch diese undurchdringliche Struktur hindurchzufinden. Aber nur auf sich allein gestellt, musste er schlichtweg scheitern. Außerdem verfügte er gar nicht über die notwendigen Zugriffscodes. Mit einem verärgerten Seufzen erhob Izanagi sich wieder und eilte zurück auf die Brücke. Ihm blieb nichts weiter übrig, als sich an eine der verlassenen Stationen zu setzen und den Planeten auf dem Monitor zu studieren.
    Nach fast zweistündiger Suche im System lehnte Izanagi sich mit einem verzweifelten Laut zurück. Seine Gedanken drohten bereits, sich wieder in sich selbst zu verlieren. Er starrte verzweifelt auf den Frontschirm der Brücke, wo sich TASO-27008 immer noch wie eine stumme Drohung unverrückbar auf seinem Platz befand. Eine Weile konnte Izanagi nichts anderes tun, als an den Namen der Alendei für diesen Planeten zu denken.
    » Einsamkeit. Treffender hätten wir dich auch nicht bezeichnen können«, murmelte der erschöpfte junge Mann leise vor sich hin.
    »Wo seid ihr nur alle hin? Und warum?«
    Erneut verhallten Izanagis Worte ungehört. Doch irgendwann erreichten sie seine Wahrnehmung, und da erschrak Izanagi zutiefst.
    Sein gesamtes Verhalten ähnelte immer mehr dem des verwirrten Captains der DIRAC, wie er voller Pein bemerkte.
    War dies die Absicht des Planeten? Existierte dort etwa eine unbekannte Lebensform, die dermaßen grausame Spielchen mit Lebewesen wie den Menschen oder den Alendei trieb?
     
    *
     
    Als Izanagis Blick über die verschiedenen Arbeitsplätze auf der Brücke wanderte, blieb er an der Kommunikationskonsole hängen. Er brauchte Hilfe, und die konnte er nur außerhalb der STERNENFAUST finden. Izanagi eilte zur Konsole und studierte die Bedienfelder, die sich zum Teil stark von denen in seiner Kabine unterschieden. Er suchte in der Datenbank als Empfänger die Admiralität auf Karalon, als eine Anzeige ihm jegliche Hoffnung nahm: »Wegen zu hoher Tscherenkow-Strahlung keine Verbindung möglich.«
    Izanagi kam taumelnd auf die Beine und hetzte dann von der Brücke. Er jagte durch die leeren Gänge, setzte sich eine Weile brütend in die Messe, rannte dann auf die Krankenstation und starrte eine ganze Zeit lang auf die schmale Gestalt des Captains der DIRAC. Irgendwann löste Izanagi sich von dem Anblick und eilte hinaus in den Korridor.
    Leer!
    Die STERNENFAUST war vollkommen leer!
    Izanagi verspürte den Drang, alle achtzehn Decks der STERNENFAUST zu durchsuchen. Er wollte gegen jede Schleuse und jede Tür trommeln und um Hilfe rufen, doch zugleich wusste er, dass es sinnlos war.
    Er konnte fühlen, dass er allein war. Er war einsam und verlassen in einem riesigen Schiff, umgeben von der Leere des Weltalls, im absoluten Nirgendwo.
    Izanagi blieb stehen. Ihm drehte sich alles, und eine Welle der Panik ergriff seinen Körper.
    Kalter Schweiß drang ihm aus seinen Poren. Zittrig stützte sich Izanagi an der Wand ab. Sein Magen krampfte sich wie eine Faust zusammen. Sein Adamsapfel begann zu schmerzen, und es fühlte sich an, als läge eine schwere Bleikugel auf seiner Brust.
    Grauenhafte Visionen verfinsterten seine Gedanken. Er sah sich einsam und verlassen auf dem Schiff herumirren, bis zum unvermeidlichen Zusammenbruch.
    Rettung! , ging es ihm durch den Kopf. Irgendwann wird Rettung eintreffen. Man wird sich um mich kümmern.
    Doch was würde das Rettungsteam vorfinden? Das Gleiche wie auf der DIRAC. Ein geistig verwirrter Überlebender und eine verschwundene Crew …
    Und irgendwann würde das Star Corps aufgeben. Das Rätsel um die verschollene Crew der STERNENFAUST würde sich zu den ungelösten Geheimnissen des Weltalls gesellen. Wie bei der ersten Mission zum Saturnmond Titan, die über Jahrzehnte hinweg als ungelöstes Phänomen in den Datenbanken geführt wurde. { * }
    Keuchend kauerte sich Izanagi auf den Boden. Der Untergrund schien zu

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