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Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Titel: Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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erstarrt. Da lieferte Turanor eine plausible Erklärung für das Verschwinden der vielen Menschen, und doch wurden die dringenden Fragen nicht völlig geklärt.
    »Ihr habt nie nach den verlorenen Individuen gesucht? War euch deren Schicksal denn nicht wichtig?«
    Turanor spürte die widerstrebenden Gefühle bei Izanagi, der seine Enttäuschung kaum verbergen konnte. Der Anführer der Alendei hatte ganz ähnliche Empfindungen gehabt, als er die Erinnerungen seiner Gemeinschaft nachempfunden hatte. Es war schwer zu vermitteln und machte dennoch Sinn.
    Die Bedrohung des Planeten ist zu groß, als das eine solche Recherche zu rechtfertigen wäre. Ich hätte dir gerne bessere Auskünfte erteilt, Izanagi. So kann mein Rat nur lauten, dass du und die anderen Menschen mit eurem Raumschiff die Nähe zu TASO-27008 meidet und eine Warnung an alle anderen Menschen aussprecht.
    Izanagi überdachte die Worte des Alendei und suchte nach einem Ansatz, wie man das Schicksal der Menschen doch noch zweifelsfrei aufklären konnte. Ihm kam ein Gedanke. »Spürt eure Gemeinschaft denn die Anwesenheit eurer Vermissten auf dem Planeten?«
    Turanor hatte gehofft, dass Izanagi diese Frage nicht stellen würde. Nein, Izanagi. Wir spüren kein Lebenszeichen unserer Verlorenen. Alle, die Einsamkeit geholt hat, sind unwiderruflich aus der Mitte unserer Gemeinschaft gerissen .
    Izanagi trug urplötzlich eine schwere Last auf seinen Schultern. Die Erklärung der Alendei war schlüssig und erklärte im Wesentlichen das Verschwinden der vielen Menschen. Wenn er dies aber akzeptierte, musste er auch das endgültige Verschwinden der Menschen hinnehmen. Etwas, was ihm einfach nicht gelingen wollte.
    »Danke für deine Offenheit, Turanor. Ich werde die Informationen mit den anderen Menschen teilen, und wir werden gemeinsam einen Entschluss fassen. Sobald es etwas von meiner Seite zu berichten gibt, werde ich wieder zu dir Verbindung aufnehmen.«
    Ich bedaure sehr, keine besseren Nachrichten für euch zu haben. Das Volk der Alendei teilt den Schmerz der Menschen.
    Mit diesen Worten trennte Turanor die geistige Verbindung und Izanagi sackte kraftlos zu Boden. Extreme Mattigkeit überfiel ihn, und am liebsten wäre er einfach hier auf dem Boden des Korridors sitzen geblieben.
    Aber er musste sich zusammenreißen. Er musste stark sein. Jede Minute zählte. Also raffte Izanagi sich auf und erhob sich.
    Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen.
    Was war geschehen? Hatte er kurz das Bewusstsein verloren? War er zu schnell wieder vom Boden des Ganges in die Senkrechte gesprungen, sodass sein Kreislauf nicht mitkam? Mit fahriger Geste strich er seine Hose glatt und sah sich noch leicht benommen um.
    Die Gänge waren gespenstisch leer.
    Was ist denn hier los? , durchfuhr es ihn.
    War er allein auf der STERNENFAUST? So wie der Captain der DIRAC? Erging es ihm nun genauso?
    Ihm war klar, dass er nun keine Zeit mehr verlieren durfte. Sie mussten so schnell wie möglich den Einflussbereich des Planeten verlassen. Er musste Commander al Khaled von der Wichtigkeit dieser Maßnahme überzeugen, koste es, was es wolle.
    Als Izanagi die Brücke erreicht hatte, traute er seinen Augen nicht.
    Die Zentrale der STERNENFAUST war leer.
     
    *
     
    Shamar al Khaled studierte die neuesten Analyseergebnisse der aktuellen Scans im Bereitschaftsraum von Admiral Taglieri. Es fiel ihm ungewohnt schwer, seine Gedanken auf die Daten zu konzentrieren. Eine zunehmende Mattigkeit breitete sich in seinem Denken aus, und er sehnte sich nach mehr Ruhe. Daher kam ihm die Unterbrechung durch Izanagi ganz recht.
    Immer wieder wanderten die Blicke al Khaleds hinaus zu TASO-27008, der angeblich eine unbekannte Anzahl aus dem Volk der Alendei und nach der Ansicht von Izanagi nun auch eine größere Anzahl von Menschen hatte einfach verschwinden lassen. Was für ein absurder Gedanke! Al Khaled fuhr sich mit der flachen Hand über sein Gesicht und massierte anschließend die Schläfen, da sich von dort ein taubes Gefühl ausbreitete. Er schloss die Augen für einen kurzen Moment der Entspannung.
    »Commander!«, rief Izanagi. »Wer außer uns beiden ist noch auf der STERNENFAUST?«
    Al Khaled riss die Augen auf und musterte Izanagi, der ihn durchdringend ansah. Worüber hatten sie gerade noch gesprochen? Er musste an irgendeiner Stelle den Faden verloren haben und versucht krampfhaft, gedanklich an den Punkt des Gesprächs zurückzukehren, an dem Izanagi seine Frage angeschlossen hatte.
    Aber

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