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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sich.
    Sun-Tarin ließ sich auf dem Stuhl nieder und knickte die Beine nach hinten weg. Es gefiel ihm nicht, dass die Verschwörer gegen den Raisa seine Familie als Tarnung benutzten. Lera-Taris musste sie auf diese Idee gebracht haben. Was würde sein Vater sagen, wenn er es jemals erfuhr?
    Nachdenklich musterte er die vier Kridan, die am Tisch saßen.
    Sein Vater musste Satren-Nor sein. Aber wer waren die anderen drei?
    Ein junger Kellner – kaum trocken um den Schnabel – brachte ihnen Mekkan-Getränke in roten Saugstutzgefäßen. Danach ließ er sie allein.
    Die Position des Tisches war gut gewählt, wie Sun-Tarin feststellte, denn er stand in einer Nische, ein gutes Stück von den anderen ovalen Tischen entfernt. Aus dem Boden ließ sich eine dünne Mert-Wand ausfahren, die jedes Geräusch verschluckte und absolute Privatsphäre versprach. Durch sie wurde die Nische zu einem eigenen Raum.
    Sun-Tarin sah zu, wie die Wand auf einen Knopfdruck von Satren-Nors Kralle hin aus dem Boden glitt. Nun gab es nur noch einen Durchgang, der sich automatisch öffnete, wenn ein Kridan in die Nähe der Sensoren kam.
    Es war üblich solche Wände für private Familientreffen zu nutzen und erregte kein Aufsehen. Besonders verletzte Kridan, die im Heilhaus von den Eierlegerinnen der Familie versorgt werden mussten, konnten so im Rahmen der Öffentlichkeit wieder auf ihre Gelegebrüder und ihren Ei-Vater treffen. Auch Besprechungen über die Wahl einer Eierlegerin für einen Jung-Kridan wurden gerne in solchen Mert-Räumen geführt, fernab der wachsamen Augen der obersten Eierlegerin der Familie.
    »Wer seid ihr?«, fragte Sun-Tarin, sobald das Bedienungselement in Satren-Nors Krallen blau leuchtete und damit den abgeschlossenen Prozess der Raumabschirmung anzeigte.
    »Warum so unhöflich?«, fragte Satren-Nor zurück. »Eine Begrüßung wäre angebrachter.«
    Sun-Tarin senkte den Schnabel. Sicher, es war unhöflich gewesen, direkt nach den Identitäten der Anwesenden zu fragen, doch er konnte sich nicht gegen das Gefühl von Gefahr wehren, das ihn ergriffen hatte.
    »Ihr habt einen schlechten Ort für ein Gefecht gewählt, Prediger. Für eine Verschwörung trifft man sich nicht in einem Keller.« Seine Klaue legte sich auf den Graser an seiner Seite. Seit der Krieg erklärt worden war, war jeder Tanjaj in der Öffentlichkeit bewaffnet.
    Satren-Nor legte den Schnabel leicht schräg. »Nun, ich bin kein Tanjaj. Eben deshalb freue ich mich, dass du uns beitreten möchtest.«
    Sein vermeintlicher Onkel Dervan-Kir und dessen beiden Söhne sahen ihn lauernd an. Sun-Tarin spürte die Spannung im Raum. Aber selbst wenn das eine Falle sein sollte – er war bereits zu weit gegangen und saß mitten darin. Er musste mehr über den Parasiten erfahren, aber er wollte erst wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    »Nennt eure Namen. Den meinen kennt ihr.«
    Mit verschränkten Armen lehnte er sich zurück und wartete.
    Satren-Nor scharrte leise mit dem Fuß. »Mich kennst du gewiss. Milgor geht es übrigens gut, er wartet in einem Gleiter.«
    Dervan-Kir sah Satren-Nor misstrauisch an. »Können wir ihm wirklich vertrauen? Bist du sicher, dass er uns und unsere Familien nicht unter das Fachor-Beil bringen wird?«
    Satren-Nor machte eine wegwerfende Geste. »Nein, das wird er nicht. Er weiß von dem Parasit, denn er war es, dem das veränderte Verhalten des Raisa zuerst Anlass gab, nach einer Beeinflussung zu suchen. Wenn er uns nicht unterstützt, wird er uns zumindest nicht verraten.«
    Sun-Tarin war sich da nicht so sicher wie der Prediger, und es störte ihn, dass Satren-Nor über ihn sprach, als sei er nicht im Raum. Trotzdem übte er sich in Geduld und starrte seinen vermeintlichen Onkel unverwandt an.
    Der krächzte leise. »Nun … Ich bin Kassil-Nur, Chef des Geheimdienstes. Das sind Herkan-Don, Priester des Ersten Tempels des Raisa und Iyres-Lato, ältester Sohn des Mar-Tanjaj Resan-Tar.«
    Sun-Tarins Schnabel öffnete sich ein Stück. »Iyres-Lato? Ist der Mar-Tanjaj selbst ein Verschwörer? Schickt er seinen Sohn in seinem Auftrag, weil er durch den Krieg unabkömmlich ist?«
    Iyres-Lato krächzte bestätigend.
    »Es ist mir eine Ehre unter so hochgestellten Kridan zu verweilen.« Sun-Tarin öffnete die verschränkten Arme vor seiner Brust und griff nach dem Trinkbehälter. »Am besten kommen wir gleich zur Sache. Ich bin hier, weil ich mehr über diesen Parasiten erfahren möchte. Falls es sich tatsächlich um einen Parasiten

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