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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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umgeben von Tanjaj in den leeren Zuschauerreihen zurückgeblieben war. Unzählige Mediendrohnen flogen durch die Luft und versuchten die beste Position zu erhaschen.
    »In der Geschichte der Kridan«, krächzte Hasuk-War vernehmlich, »gab es niemals einen Verrat solchen Ausmaßes. Es ist die schlimmste Gotteslästerung, die wir je erlebt haben. Ein Vertrauter und Freund des Raisa hat sich samt seiner Ei-Schwester und anderen Vertrauten gegen Seine Heiligkeit den Raisa erhoben. Sie meinten es besser zu wissen, als unser aller göttlicher Herrscher. Für diesen Frevel gibt es kein Strafmaß. Darum hat das Gericht den Raisa selbst entscheiden lassen, was mit den Sündern zu geschehen hat.«
    Hasuk-War sah zum Raisa in einer der obersten Reihen hin. Sofort wechselten alle Mediendrohnen die Richtung und filmten nun den Raisa.
    Lera-Taris griff nach Sun-Tarins Klaue. Beide wussten: Sie hatten keine Gnade zu erwarten.
    Seran-Pakor stand auf. »Ich, der Raisa, erwählt vom Einen Gott, der keine Fehler macht, entscheide, dass Lera-Taris, Iyres-Lato, Maha-Fa, Kasir-Jen und Herkan-Don im Beisein von Sun-Tarin mit dem Fachor-Beil auf dem Platz des Blutes geköpft werden sollen. Sun-Tarin aber, dessen Name im kridanischen Reich nie wieder genannt werden soll, hat als Anführer und ehemaliger Lehrer Meiner Heiligkeit einen Verrat geübt, für den ein einfacher Tod nicht ausreichend ist. Ich entscheide, dass Sun-Tarin direkt nach der Hinrichtung der Verräter in die Kammer der Frevler gebracht wird, wo er bei lebendigem Leib mit Merak-Gas überzogen werden soll. Sein Tod soll langsam und schmerzhaft sein. Eingehüllt in eine Schicht aus Stein sollen seine Lebensorgane noch weiterhin versorgt werden, damit er über Wochen hinweg auf dem Platz des Blutes unter den Augen des Volkes sterben muss. Er soll in jedem Augenblick wissen, was Gott über ihn denkt. Denn ich bin der Raisa, die Stimme Gottes. Und ich habe gerichtet.«
    Lera-Taris Handkralle umklammerte die Sun-Tarins. Er selbst spürte keine Furcht mehr. Er hatte bereits mit seinem Leben abgeschlossen. In ihm wütete eine dumpfe Trauer, eine Verzweiflung um Lera-Taris und um seine Familie.
    Auf dem Weg zum Gericht hatte er erfahren, dass sein Ei-Vater den unehrenhaften Freitod gewählt hatte.
    Aber ganz gleich, was der Raisa sagte: Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war. Gott würde es ihm selbst sagen, wenn er vor sein Angesicht trat.
    Der Raisa stand auf und verließ den Saal.
    Kurz darauf kamen mehrere Tanjaj und holten die Verräter ab.
    Auf dem Weg zu Gleiter flogen weitere Früchte. Verwünschungen und Hassreden brandeten über sie hinweg. Sun-Tarin hörte sie kaum, doch Lera-Taris sank unter den Beschimpfungen immer mehr in sich zusammen.
    »Sei stark«, krächzte er leise. »Es wird eine Zeit kommen, da werden wir als Märtyrer gefeiert werden. Als die, die den unsagbaren Schrecken aufhalten wollten. Zeig dem Volk deinen Stolz.«
    »Das werde ich«, hörte er seine Schwester nach einer Weile sagen.
    Als die Tanjaj sie packten und aus dem Gleiter hinauszerren wollten, wies Lera-Taris sie harsch zurück. Sie ging den ganzen Weg selbst. Den verfaulten Früchten wich sie nicht aus. Mit hoch erhobenem Schnabel schritt sie voran.
    Der Platz des Blutes herrschte eine äußerst aggressive Stimmung.
    Auf dem Ferkabrett neben dem Brunnen war bereits der Opferstein aufgebaut. Hinter ihm waren die Wimpel und Fahnen der Trauer verschwunden. Dort stand ein einziger Pfahl, an dem bald die versteinerte Hülle Sun-Tarins hängen sollte.
    Sun-Tarin nahm es wahr, als gehöre diese Zukunft nicht zu ihm.
    Er sah zu, wie Lera-Taris sich stolz auf die Knie sinken ließ und ihren langen, anmutigen Hals freigab. Ihr Kopf lag auf dem Stein.
    Das Volk tobte.
    Das Beil sauste herab.
    Der Kopf von Lera-Taris fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Sun-Tarin an, der den Blick nicht abwenden konnte.
    Die anderen Verurteilten starben kurz nach ihr.
    Sun-Tarin wurde von den Tanjaj mit Gewalt fortgerissen, zurück in den Gleiter gebracht und zu der Stätte geflogen, an der sein Körper künstlich versteinert werden sollte. Eine medizinische Vorrichtung würde dafür sorgen, dass er nicht sofort während der Versteinerung starb, sondern in eine Art Starre verfiel. Dabei würde er alles hören können und auch einen Teil sehen, soweit sein eines Auge das zuließ.
    Ihn überkam Grauen, als er daran dachte, doch dann entsann er sich seiner langen Zeit im Kloster

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