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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wie war er darauf gekommen? Hatte Lera-Taris sich auffällig verhalten und war deshalb festgenommen worden? Aber wenn Farun-Dan von diesem Treffen über Lera-Taris wusste, musste er sie gefoltert habe. Freiwillig hatte seine Schwester sicher nichts preisgegeben.
    Sun-Tarins Klaue spannte sich um den Auslöser der Waffe.
    Satren-Nor rieb die Schnabelhälften verneinend aneinander. »Da habt Ihr falsche Informationen erhalten. Ich war in den oberen Gebieten des Reiches.«
    Farun-Dan legte den Kopf leicht schief. »Gewiss, wie dumm von mir. Ich störe dieses Familientreffen wohl?«
    »Aber nicht do…«, setzte Satren-Nor an, als ihm der Sohn des Mar-Tanjaj ins Wort fiel.
    »Offengestanden tun Sie das, Farun-Dan: Sie stören. Es ist sehr unhöflich, sich einfach so an einen Familientisch zu setzen.«
    Sun-Tarin spürte, wie die Zeit einfror. Keiner am Tisch regte sich. In den entsetzten Zügen von Kassil-Nur sah er, wie schwer dieser den Fehler des jungen Kridan einschätzte.
    Farun-Dan sah sein Gegenüber aus schmalen Augen an. »Ich störe also? Was gibt es denn so Wichtiges zu besprechen in dieser Runde, dass die Anwesenheit des persönlichen Leibwächters des Raisa keine Ehre ist?«
    »Mein Neffe redet sehr unbedacht«, versuchte Satren-Nor die Situation zu retten. »Er möchte endlich mehr von Sun-Tarins Erlebnissen und den weißen Nikdaren-Angreifern hören.«
    Farun-Dans Blick richtete sich wieder auf Sun-Tarin. Seine Züge entspannten sich. »Die weißen Dämonen? Was denkst du über sie, Sun-Tarin? Glaubst du, sie sind Diener des Einen oder die Diener von Verfluchten?«
    »Nichts geschieht ohne den Willen des Einen«, sagte Sun-Tarin vorsichtig. Er wünschte, er könnte nach Lera-Taris sehen; wünschte, er wäre nie zu diesem Treffen erschienen. In diesem Augenblick sah er seinem Tod ins Gesicht. Wenn Farun-Dan auch nur eine leise Ahnung hatte, wem er gerade wirklich gegenübersaß, waren sie alle geliefert.
    »Dann ist der Eine gegen diesen Krieg?«, fragte Farun-Dan scharf. »Und der Raisa handelt nicht im Einklang mit Gott?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Sun-Tarin so ruhig er konnte. Er hasste es, in die Defensive gedrängt zu werden. Es kostete ihn Mühe, die Klaue um den Abzug des Grasers ruhig zu halten.
    »Wollt Ihr unserer Familie vorwerfen, nicht treu zum Raisa zu stehen?«, fragte Kassil-Nur scharf, in der Rolle von Sun-Tarins Onkel. Es war. eine angemessene Reaktion, trotzdem wünschte sich Sun-Tarin, er hätte den Schnabel gehalten.
    »Ihr seid sehr unhöflich«, schnarrte Satren-Nor. »Wir wollen in Ruhe unser Wiedersehen vor Gott feiern, ohne zu streiten.«
    Der Rauswurf war unmissverständlich.
    Farun-Dan stand auf. »Bitteschön. Vielleicht bin ich zu weit gegangen.« Sein Blick war undurchdringlich. »Lang lebe der Traum. Lang lebe das Raisa-Tarishgar.«
    »Lang lebe das Raisa-Tarishgar«, entgegnete Satren-Nor kräftig.
    Sun-Tarin zog die Waffe zurück. »Habt Dank für Eure Aufmerksamkeit«, sagte er knapp.
    Farun-Dan neigte kaum sichtbar den Schnabel. »Wir sehen uns im Palast.«
    Es klang wie eine Drohung. Der Erste Wächter ging erhobenen Hauptes aus dem Raum. Die automatische Tür schloss sich leise zischend hinter ihm.
    Kassil-Nur sah zur Wand hin. »Sein Auftauchen macht alles komplizierter. Ich schlage vor, wir brechen unmittelbar auf und erledigen unsere Korrespondenz so schnell wie möglich.«
    Sun-Tarin starrte durch die leicht flimmernde Wand. Von Farun-Dan war nichts mehr zu sehen. Anscheinend hatte er den Keller verlassen. »Und wenn er es weiß? Wenn er weiß, wer ihr seid?«
    Satren-Nor lehnte sich zurück. »Dann hätte er gar nicht erst mit uns geredet, sondern uns von einer Wacheinheit festnehmen lassen.«
    Das leuchtete Sun-Tarin ein. Er stand schwerfällig auf. »Also gut. Bringen wir die Sache hinter uns.«
     
    *
     
    Der Raisa lag auf seinem Lager und lauschte den schwebenden Klängen einer Dama-Flöte. Die Töne waren süß und rein. So süß und rein wie Saha-Fera. Als er Lera-Taris das dritte Mal genommen hatte, hatte er nur sie vor sich gesehen: Saha-Fera, die grünäugige Priesterin der Diaria. Die Bilder beider Eierlegerinnen verschwammen in seiner Vorstellung zu einem. Es war, als wäre Saha-Fera noch am Leben.
    Ein Gefühl von Elend stieg in ihm auf. Das, was er getan hatte, war falsch. Er hatte Lera-Taris gegen ihren Willen mit Gewalt genommen. Was würde Satren-Nor wohl sagen, wenn er davon erfuhr?
    Seran-Pakor schloss die Augen. War das nicht

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