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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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den er vor vielen Jahren auf dem Platz des Friedens geleistet hatte, als er ein junger Kridan war und der Raisa ein Küken.
    Er hatte dem Oberhaupt des Reiches Treue geschworen. Bedingungslosen Gehorsam.
    »Bitte, Sun-Tarin, wir brauchen dich. Das Volk der Kridan braucht dich.«
    »Das Volk der Kridan ist glücklich über den Krieg.«
    Das stimmte nur bedingt, aber Sun-Tarin wollte ihr nicht zustimmen.
    Zu genau wusste er, wohin der Weg führte, den seine Schwester eingeschlagen hatte. Es war der falsche Weg. Seine Schwester wollte eingreifen, aber in diesem Fall war das unmöglich. Der Raisa war unantastbar. Er war die Verkörperung Gottes, sein Prophet und Auserwählter. Selbst wenn der Raisa einen Parasiten in sich trug, konnten sie nichts unternehmen. Sie mussten auf Gott vertrauen.
    Lera-Taris’ Stimme war dünn. »Wir müssen handeln.«
    »Gott wird für uns handeln, Schwester. Und nun geh und höre auf, unserer Familie Schande zu bereiten.«
    »Unser Volk stirbt!«
    »Wenn das Gottes Wille ist, wird es geschehen. Das ist mein letztes Wort.«
    Eine Weile war es still, dann klackten Lera-Taris’ Fußkrallen hart über den Boden. Es zischte, als die Tür des modernen Heilhauses in die Wand glitt.
    Sun-Tarin röchelte, als er versuchte tief durchzuatmen. Der Konflikt mit seiner Schwester und die Verletzung seines Körpers hatten ihn aufgeregt und seine inneren Atemwege anschwellen lassen. Er widerstand der Versuchung, die Augen erneut zu öffnen. Es würde ihm doch nur Schmerzen einbringen.
    »Es ist Gotteslästerung, einzugreifen. Es geht um den Raisa. Um meinen Herrn.«
    Erschöpft sank Sun-Tarin in einen unruhigen Schlaf. Er betete im Weggleiten, seine Schwester möge von ihren Verschwörungsplänen gegen den Raisa Abstand nehmen.
     
    *
     
    Matlanor, Palast des Blutes, Übungshof, zwei Wochen später
     
    Seit wenigen Stunden war Sun-Tarin zurück im Palast. Das Heilhaus hatte ihn endlich entlassen. Noch immer war er auf einem Auge blind. Es galt als unehrenhaft, Körperteile und Organe ersetzen zu lassen, und so lebte er lieber mit dieser Einschränkung als mit der Schande.
    Er hätte sich schonen können, doch das lag nicht in seinem Wesen. Stoisch hatte er seinen gewohnten Alltag von vor der Einberufung zur Planetaren Abwehr – samt seiner Pflichten am Palast – wieder aufgenommen, als ob er unversehrt wäre, und es keinen Krieg gebe. Dazu gehörten auch die regelmäßigen Trainingseinheiten mit seiner Schwester Lera-Taris.
    Das rot gemaserte Holz der leicht gebogenen Jara-Stäbe krachte gegeneinander. Sun-Tarin spürte, dass die Kraft in seinen Körper zurückgekehrt war. Zwar war er noch lange nicht hundertprozentig einsetzbar, aber er war in der Lage das Leben zu meistern. Ob er jemals wieder in den Kampf ziehen würde, war dagegen fraglich. Das blinde Auge ließ sich nicht heilen, und seine Sicht war empfindlich eingeschränkt. Ständig musste er im Kampf mit dem Kopf nach links und rechts zucken, um genug zu sehen.
    Lera-Taris zog die Stange zurück und griff erneut an. Der vierkantige Lanzenaufsatz am Ende der Stange raste auf ihn zu. Es gelang Sun-Tarin erst im letzten Moment, seine Kampfstange vor ihre zu bringen. Die Wucht ihres Schlages trieb ihn einen Schritt zurück. Der Stoß war sauber und schnell gekommen. Er blinzelte seiner Schwester anerkennend zu.
    »Du hast weitertrainiert.«
    »Du bist nicht in Höchstform, sonst hättest du längst gesiegt.«
    Nein, er war nicht in Höchstform. Und vielleicht würde er es nie wieder sein. Vor allem sah er einfach nicht genug. Sein genesenes Auge tränte und schmerzte, weil es überanstrengt wurde. Eigentlich waren alle Verletzungen abgeheilt, und doch brannte das gesunde Auge wie Feuer. Für ihn sah es so aus, als würde der Übungshof in rötlichem Nebel liegen. Die Umrisse von Lera-Taris verschwammen.
    Lera-Taris setzte nach und griff ihn mit einer Folge von schnellen Hieben und Stößen an, denen er auswich. Erst im letzten Moment parierte er. Ihre Waffen verhakten sich an den krallenbreiten Querstangen ineinander.
    Seine Schwester krächzte auf, als sie durch den blauen Sand des Übungshofes gezerrt wurde und vor seinen Fußkrallen zu liegen kam. Sun-Tarin setzte ein Stabende auf ihre Fermik-Schutzkleidung – eine uniformähnliche Tracht aus dünnen beweglichen Resarholzplatten, die Schultern, Rumpf und Oberschenkel schützten. Er konnte die Schmerzen in seinem gesunden Auge kaum mehr ertragen und brauchte dringend eine Pause.
    »Die

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