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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Übungseinheit ist beendet.« Er wandte sich ab.
    Lera-Taris sprang hastig auf. »Warte! Wir müssen reden. Es steht ein Gelegebesuch an.« Ihre Stimme klang verschwörerisch.
    Langsam drehte Sun-Tarin sich um. Er wusste nichts von einem Familienbesuch. Schon im Heilhaus hatte seine Schwester ihn mehrfach bedrängt, mit ihr über den Alendei-Parasiten zu sprechen. So lange, bis er ihr den Schnabel verboten hatte.
    Was hatte sie getan? Sie hatte doch nicht etwa ein geheimes Treffen organisiert und tarnte es nun als Gelegezusammenkunft? Ein Blick in ihr aufgeregtes Gesicht zeigte ihm, dass er mit seinen Vermutungen richtig lag.
    »Ich will keinen aus unserem Gelege sehen.«
    »Aber sie wollen dich sehen.«
    »Richte aus, dass ich verhindert bin. Der Raisa braucht mich.« Er ließ sie stehen.
    Lera-Taris eilte ihm über den Sand nach. Sie packte seine Schulter. »Es ist wichtig«, krächzte sie leise. »Hör dir einfach an, was sie zu sagen haben. Gib ihnen eine Chance.«
    »Warum gibst du nicht endlich auf? Allein mit diesen Kridan zu sprechen ist Hochverrat. Es kann unsere Köpfe kosten.«
    Ihre Stimme wurde noch leiser. »Seit wann ist es Hochverrat, zu denken?«
    »Auch das Denken hat dem Einen Gott gefällig zu sein.«
    »Möchtest du weiterhin auf einem Auge blind sein?«
    Er machte sich grob von ihr los. »Was willst du damit sagen?«
    »Sieh der Notwendigkeit ins Auge, Sun-Tarin. Wir werden angegriffen. Dieser Parasit ist ein Angriff auf uns. Auf das gesamte kridanische Volk. Beim letzten Versuch der Fremden, die sich selbst Alendei nennen, sind sie gescheitert. { * } Aber nun sitzt der Feind direkt im Palast. Wir müssen uns wehren.«
    »Es geht um den Raisa. Ich will mich nicht einmischen.«
    »Bitte, denk darüber nach. In drei Einheiten holt dich ein Gleiter an der Hamask-Kir-Säule am Platz des Blutes ab.«
    Sun-Tarin machte eine zuckende Bewegung mit den Schultern, die er sich von den Menschen abgeschaut hatte.
    Nein, das war Verrat an Gott. Auf dieses Treffen wollte er nicht gehen. Andererseits musste er wissen, ob es vielleicht eine Möglichkeit gab, den Raisa zu retten. Vielleicht hatten Kassil-Nur und Satren-Nor einen Plan, den Parasiten zu entfernen. Wollte er daran wirklich nicht teilhaben?
    Unwillig rieb er die Schnabelhälften gegeneinander. Wenn wenigstens der Schmerz in seinem Kopf nicht so wüten würde! Dann würde ihm das Denken vielleicht einfacher fallen.
    Mit weiten Schritten flüchtete er in die kühlen, dunklen Schatten des Palastes, wo das Licht weniger schmerzte.
     
    *
     
    In seiner Kammer kniete Sun-Tarin auf dem Boden. Die Meditation schenkte ihm Ruhe. Er musste sich besinnen. Was seine Schwester tat, war gefährlich. Sie ging zu weit, und er würde sie nicht schützen können.
    Gott , dachte er, während seine Schnabelspitze den harten Steinboden berührte. Gott, was wünschst Du von mir? Wieder einmal liegt mein Weg in Dunkelheit. Wo ist das Licht, das mich führt?
    Es klopfte hart an seiner Kammertür. Sun-Tarin stand auf.
    »Herein.« Er fühlte ein unangenehmes Pulsieren in seiner Schnabelhaut. Schon länger hatte er auf diesen Besuch gewartet.
    Die ovale Tür wurde nach innen aufgestoßen, und im Spalt erschien ein vertrautes Gesicht mit markantem Schnabel. Seran-Pakor, seine Heiligkeit der Raisa.
    Der junge Kridan war in ein Prachtgewand aus rot glitzernder Hama-Seide gehüllt, das einer historischen Tanjaj-Uniform glich. Darüber trug er einen offenen schwarzen Umhang, der das Licht der Kammer zu trinken schien.
    »Sun-Tarin. Mein ehrenwerter Lehrer.« Die Stimme des Raisa klang heiter, aber auch entrückt. Als sei er nicht richtig in dieser Sphäre. »Ich hörte, dir ist es gelungen, den Nikdaren zu entkommen?«
    Sun-Tarin deutete eine Verbeugung an. »Ja, Euer Heiligkeit. Ich konnte dem Angriff entgehen, dank der Hilfe eines jungen Tanjaj namens Njan-Kartim.«
    »Das freut mich, mein Freund. Verzeih, dass ich nicht vorher nach dir gesehen habe. Die Kriegsgeschäfte nehmen mich in Anspruch. Die Truppen müssen verlegt werden, und mein Rat wird bitter benötigt, damit Gottes Kralle schützend über uns allen liegt.«
    »Natürlich.« Sun-Tarin musste daran denken, dass der Platz des Friedens nun Platz des Blutes genannt wurde, ebenso wie der Palast im Volksschnabel nun Palast des Blutes hieß. Erst vor Kurzem waren auf dem Platz des Friedens Kriegsgefangene aus der Raumschlacht hingerichtet worden. Ein öffentliches Schauspiel, das er nur zu gerne aufgrund seiner

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