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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Sie in Kontakt mit Genetic-Chimären geraten. Ich habe eine kleine Vorrichtung installiert – in der Annahme, dass dieser erste Kontakt keineswegs freundlicher Natur war. Sollte ich mich in dieser Einschätzung täuschen, entschuldige ich mich vielmals bei Ihnen für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
    Das durfte doch nicht wahr sein! Wieder kam Harry die Assoziation mit einem Puppenspieler in den Sinn, der alles von seinem Platz aus lenkte. Die Puppe hatte alles ganz genau vorausgesehen und ihm das Leben gerettet, obwohl sie Lichtjahre weit entfernt war.
    Der integrierte Scanner hat die genetischen Mutationen eines Genetic aufgefangen und infolgedessen ein wirksames Betäubungsgas freigesetzt. Sie selbst, Mister Chang, sind schon wieder bei Bewusstsein, weil der Armreif Ihnen ein Gegenmittel injiziert hat.
    Harry dachte an den stechenden Schmerz vor seiner Ohnmacht.
    Ihre Freunde dürften schon bald wieder erwachen. Das Gas ist so modifiziert, dass es echten Menschen am wenigsten Schaden zufügt.
    Irgendwo neben Ihnen müsste eine kleine Ampulle liegen, die sich ebenfalls in dem Fach befand, das das Gas enthielt. Es ist ein Gegengift. Sobald Ihre Freunde erwacht sind, injizieren Sie das Mittel derjenigen Chimäre, die Ihnen noch am ehesten menschlich erscheint.
    Diese Kreaturen dürften klar denken können. Nennen Sie meinen Namen – Jeff I. Mitchell – und sagen Sie, dass Scott I. Caldwell mich kennt. Mit etwas Glück wird die Chimäre Sie zu Caldwell führen. Andernfalls müssen Sie sich selbst etwas ausdenken.
    Damit endete die Botschaft.
    Die Tatsache, dass er nun den wahren Namen der Puppe kannte, war nahezu bedeutungslos angesichts der Hoffnung, die plötzlich deutlich am Horizont stand.
    Fieberhaft suchte er seine Umgebung nach der Ampulle ab und wurde tatsächlich fündig. Es war ein kleines Behältnis, kaum so groß wie der Fingernagel seines Daumens.
    Mühsam unterdrückte er den Impuls, den Inhalt Savanna zu verabreichen. Trotzdem ging er zu ihr, beugte sich über sie und versuchte, sie durch leichte Schläge auf die Wangen ins Bewusstsein zurückzuholen.
    Der einzige Effekt dieser Methode bestand darin, dass sich ihre Augen unter den geschlossenen Lidern rascher bewegten. Als sich die Lider kurz öffneten, blickte Harry nur auf das verdrehte Weiße – ein Anblick, der ihn schockierte.
    Bei Toler hatte er mit seinem Vorgehen mehr Erfolg, was durchaus auch daran liegen konnte, dass ihn in seinem Fall weniger Skrupel plagten und er fester zuschlug. Er erklärte ihm die Lage, und bald darauf kamen tatsächlich die beiden Frauen zu Bewusstsein.
    Die Chimären hingegen regten sich noch nicht. Das Gas der Puppe schien tatsächlich genau die erhoffte Wirkung erzielt zu haben.
    Harry musterte die Horror-Gestalten näher und entschied sich dann, das Gegengift einer Frau zu verabreichen, die Flügel auf dem Rücken trug. Etliche Federn waren zerknickt und standen ab. Dumpf erinnerte er sich, dass diese Chimäre ihn wohl angegriffen hatte, ehe das Armband seine erstaunliche Reaktion gezeigt hatte.
    Er zerbrach die Ampulle und träufelte die Flüssigkeit zwischen die hornigen, an einen Schnabelansatz erinnernden Lippen, die er zuvor gewaltsam ein wenig öffnete.
    Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
    Die Chimären-Frau schlug die Augen auf und blickte in die Abstrahlmündungen von vier Nadlern, die auf ihren Kopf gerichtet waren.
    »Wir müssen reden!«, sagte Harry.
     
    *
     
    Scott I. Caldwell hatte alles genau beobachtet.
    Ohne es seinen Chimären extra mitzuteilen, hatte er eine kleine Kameradrohne mit ihnen losgeschickt, die ständig in ihrer Nähe geblieben war. So überraschte es ihn nicht, als Mira an der Spitze der vier Fremden eine kleine Prozession anführte, die bis zum Haupteingang in den Gebäudekomplex kam, ehe Caldwell sie abfing.
    Der untersetzte Asiate, den die anderen mit Harry ansprachen, setzte zu einer Erklärung an, die Caldwell rigoros unterband. »Ich weiß alles! Und mir ist auch bewusst, dass ihr Jeff I. Mitchells Boten seid. Er muss wahnsinnig sein, wenn er denkt, dass ich ihm irgendeinen Gefallen tun werde. Er gehörte zu denen, die sich für meine Verbannung aussprachen. Wäre er an eurer Stelle hier, würde ich ihn sofort töten.«
    »Was erklärt, warum er uns geschickt hat.« Harrys Stimme klang feist, und sein Blick huschte immer wieder zu dem Armband, aus dem der betäubende Nebel geschossen war und auf dessen Display Mitchell seine Erklärung übermittelt

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