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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nicht erst begegnen wollte.
    Aus dem Funkgerät drangen die Fragen der anderen, die von der Attacke nur den kurzen Kampflärm mitbekommen hatten. Savanna setzte sie in Kenntnis und warnte ausdrücklich vor einer ähnlichen Attacke. Alle mussten ständig auf alles gefasst sein.
    Der Funkpeilung nach waren die beiden Gruppen weniger als vierhundert Meter voneinander entfernt – im dichten Dschungel alles andere als ein Katzensprung, aber dennoch eine Entfernung, die sich überbrücken ließ.
    Da man zu viert wehrhafter war als zu zweit, wollten sie sich in Änderung der ursprünglichen Pläne doch möglichst schnell vereinen. Kaum auszudenken, wie die letzten Minuten verlaufen wären, wenn auch Harry der Pflanze in die Fänge geraten wäre.
    Bald darauf konnte Harry in einiger Entfernung Sondas rote Haut vor einem grünen Strauch erahnen. Noch einmal wenige Minuten später war die gesamte kleine Besatzung der MERCHANT wieder vereint.
    Und als hätten die schaurigen Gestalten, die plötzlich aus dem Gebüsch brachen, nur darauf gewartet, versank die Welt plötzlich im Chaos.
    Sechs Angreifer stürmten auf sie zu, bizarre Monstren, die aus vielen Tierarten zusammengesetzt schienen. Reißzähne blitzten, Tentakel wimmelten. Ein raupenartiger Arm schob sich kurz in Harrys Blickfeld.
    Die Eindrücke überfluteten ihn. Er riss seinen Nadler hoch und feuerte blindlings. Die Wirkung war gleich null. Diese Monstren schienen einen undurchdringlichen Panzer zu besitzen.
    Eine der unheimlichen Chimären prallte gegen Savanna und riss sie zu Boden. Toler wich mit einem kühnen Sprung einem spitz zulaufenden Horn aus, das aus der Stirn einer bulligen Gestalt wuchs.
    Jetzt erst wurde Harry klar, dass all diese Angreifer einst Menschen gewesen sein mussten. Die Statur – die Gesichter …
    Die Gesichter!
    Vielleicht erzielte er eine Wirkung, wenn er in die ungeschützten Gesichter schoss. Alles in ihm widerstrebte einem dermaßen brutalen Vorgehen, aber ein Tentakel wickelte sich um seinen Waffenarm und zerrte an ihm. Harry stolperte nach vorne und verlor den Nadler. Etwas flog auf ihn zu. Ein Federkleid verdeckte ihm die Sicht. Das Letzte, das er sah, war ein raupenartiges Etwas, das auf Sonda zuschnellte, die ebenfalls zu Boden gegangen war.
    Aus! Sie alle waren blitzartig überrumpelt worden, wie blutige Anfänger.
    Ein Zischen ertönte.
    Es ging von seinem Armband aus. Ein hohes, schrilles Fiepen folgte, dann ein Sirren, das in den Ohren schmerzte. Und offenbar nicht nur in seinen. Die Chimären-Gestalten wankten und gaben tierhaft-heulende und jaulende Geräusche von sich.
    Es krachte, und Harry spürte eine Vibration an seinem Arm. Ein Stück des Armbands flog zur Seite, und gelblicher Nebel zischte mit hohem Druck aus der Öffnung, tauchte die gesamte Umgebung in einen eitrigen Schleier.
    Harry spürte sofort, wie ihm die Sinne schwanden.
    Gas , dachte er noch. Ein brutaler, stechender Schmerz unter dem Armband folgte – und Dunkelheit.
     
    *
     
    Wieder einmal erwachte Harry Chang aus einer Ohnmacht, doch diesmal gab es niemanden, der ihm dabei half, auf die Beine zu kommen. Keine Savanna, die sich über ihn beugte und ihm aufmunternd zulächelte.
    Sein Kopf schmerzte, als wolle er zerspringen.
    Was in aller Welt war geschehen? Er blickte sich um. Wild über- und ineinander verkeilt lagen ganz in der Nähe Sonda, Savanna und Toler sowie die sechs grauenhaften Chimären auf einem Haufen. Alles war mit feinem, gelbem Staub bedeckt.
    Harry atmete schwer und untersuchte seine Freunde. Sie alle waren am Leben, aber ohne Bewusstsein. Im Fall der Chimären schien es ähnlich zu sein, so weit Harry es beurteilen konnte. Bei einigen konnte er in Ermangelung geeigneter Körperstellen weder Puls noch Atmung feststellen.
    Sie alle sahen aus, als wären sie einem Albtraum entsprungen … und Harry war davon überzeugt, dass er sie in genau solchen noch oft sehen würde. Zumindest, falls er die nächsten sechs Stunden überlebte, oder wie viel Zeit auch immer noch blieb.
    Er zerrte Sonda unter dem raupenartigen Etwas hervor, das den Unterleib einer sonst grazilen Frau bildete. Eine schleimig-glänzende Spur blieb auf der J’ebeem zurück.
    Erst in diesem Augenblick fiel ihm auf, dass der kleine Monitor an seinem Armband wieder sichtbar und aktiviert war. Eine Schrift lief darauf ab. Offenbar handelte es sich bei diesem verflixten Ding um ein wahres Multifunktionsgerät.
    Harry begann zu lesen.
    Wenn Sie dies lesen, Mister Chang, sind

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