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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hatte.
    Caldwell fand es nicht nötig, dem Asiaten eine Antwort zu geben. Stattdessen wandte er sich den beiden Frauen zu. Die eine war ein Mensch – schlank und biegsam, mit weiblichen Kurven und großen Brüsten.
    Es war lange her, dass Caldwell eine Natürliche gesehen hatte. Er hatte fast vergessen, wie zerbrechlich sie waren. Armselig und schwach.
    Und doch weckte der Anblick sofort eine unbändige sexuelle Erregung in ihm.
    Nicht anders ging es ihm, wenn er die J’ebeem mit der feuerroten Haut ansah. Ihre enge Kleidung schien es geradezu darauf anzulegen, sexuelle Gier zu erwecken. Rote Haare umfluteten ihren Kopf bis über die Schultern.
    »Die J’ebeem sind ein interessantes Volk«, sagte er zu ihr. »Ihr seht aus wie Menschen, besitzt aber ein Sauriergenom. Das bringt erstaunliche genetische Unterschiede mit sich. Während die Menschen zum Beispiel nur drei Farbrezeptoren im Auge besitzen, verfügen die J’ebeem über fünf davon. Eure Sehkraft ist darum viel stärker als die der Menschen. Deshalb verfügt ihr auch über ein schnelleres Reaktionsvermögen. Außerdem trägt ein J’ebeem die meisten Organe doppelt in sich, was ihn widerstandsfähiger macht.«
    »Faszinierender Vortrag«, mischte sich der Asiate namens Harry ein. »Allerdings bleibt keine Zeit, weiter darüber zu sinnieren. Offenbar wissen Sie doch nicht alles. In diesem Armband befindet sich …«
    »Maul halten, Natürlicher!«, fuhr Caldwell ihn an. »Die J’ebeem und die Menschen sind inkompatibel. Leider. Die Menschen könnten sonst einige Vorteile aus einer genetischen Verbindung ziehen. Andererseits gibt es nichts, das sich nicht ändern ließe. Ich verspreche dir, J’ebeem-Frau, dass ich mir einige deiner genetischen Vorzüge einverleiben werde.«
    »Mein Armband …«
    Caldwell fühlte eine plötzliche Aufwallung von Zorn, als der Asiate schon wieder das Wort ergriff. Er huschte zu ihm, ließ den Panzerfortsatz aus der Nut über seinem Handrücken schnellen und schmetterte ihn gegen die Stirn des Menschen.
    Ehe Harry zu Boden stürzte, war der Genetic schon wieder zurück an seinem Platz. Die beiden Frauen und der Mann namens Toler sahen sich nur verblüfft um, als Harry plötzlich zwischen ihnen am Boden lag.
     
    *
     
    Harry kämpfte mit einer Ohnmacht.
    Nicht schon wieder!
    Und schon gar nicht, weil auf seinem verdammten Armband schon wieder ein Countdown gestartet war, von allen außer ihm unbemerkt. Offenbar blieben noch fünfzehn Minuten, bis die interne Batterie versagte, das Kraftfeld erlosch und die Antimaterie explodierte.
    Was nichts anderes hieß, als dass von diesem gesamten Gebäudekomplex nichts als eine einzige große Dampfwolke übrig bleiben würde.
    Und Scott I. Caldwell, der sich wohl wie ein Held vorkam und sich in seiner Rolle als uneingeschränkter Herr dieses Planeten sonnte, hielt weiter seinen egozentrischen Monolog. Seine hässliche Fratze wies eine leere Augenhöhle auf – der Verlust des Sehorgans wurde allerdings durch zwei neue, unnatürliche Augen ersetzt.
    Die ganze Gestalt war bullig, der Nacken von einem breiten Schild wie bei einem prähistorischen Dinosaurier geschützt. Zwischen den Fingern waren kleine Schwimmhäute zu sehen. Die Härchen eines dünnen Bartes wimmelten wie eigenständige Lebewesen.
    »Eine Taube kann sich jeden Weg besser einprägen als ein Mensch«, sagte der Wissenschaftler gerade. »Der Gepard ist schneller als der beste Weltrekord-Läufer. Es gibt Schlangen, die dreidimensionale Wärmebilder ihrer Umgebung sehen können und dabei Temperaturunterschiede von drei tausendstel Grad wahrnehmen! Der Grubenotter vermag sich deshalb in völlig Dunkelheit zu orientieren und kann darin besser sehen als wir bei größter Helligkeit.«
    Harry überlegte verzweifelt, wie er Caldwells Aufmerksamkeit wecken konnte.
    »Die Springspinne vermag aus dem Stand das Zwanzigfache ihrer Körperlänge zu überspringen.« Als wolle Caldwell diese Fähigkeit demonstrieren, war er mit einem Mal verschwunden und tauchte in vielen Metern Entfernung wieder auf – seine Bewegung war so schnell erfolgt, dass Harry ihr nicht hatte folgen können.
    Da kam ihm die rettende Idee. »Savanna«, ächzte er. »Sonda! Zieht euch die Oberteile aus.«
    Beide starrten ihn an, als habe er den Verstand verloren.
    »Habt ihr nicht gesehen, wie er euch angestarrt hat? Bei seiner Aufzählung hat er wohl vergessen, um wie viel potenter und geiler ein Hengst als ein Mensch ist und wahrscheinlich hat er diese

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