Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)
violetten Wüste stammte, war es ebenfalls violett gefärbt. Tausende von Barteln bedeckten seine Extremitäten und konnten Ausdünstungen schmecken und Bewegungen fühlen. Es besaß an die hundert astdünne Arme, die in seinem Leib verborgen waren und ausgefahren werden konnten. Wenn das Kuun-Tan-Dir wütend war, schnalzten diese Arme wie Peitschen aus ihm hervor.
An ihren Spitzen saßen Scheren, die der Volksmund auf Wirduun-Tan gerne als Moraxklingen bezeichnete, weil sie fast so scharf waren wie die Monoschwerter dieser kriegsdürstenden Außerirdischen.
Das Beste an diesem Geschöpf waren aber nicht seine totbringenden Klingen. Es war die Semi-Intelligenz, die dieses Wesen ausmachte. Schon vor Jahrtausenden hatte das Monstrum an der Schwelle der Kulturbildung gestanden, und das kridanische Volk hatte entschieden, dass diese Entwicklung zu gefährlich war. Das Kuun-Tan-Dir tötete alles in seinem Umkreis, was nicht seine Gene hatte. Deshalb hatten die Kridan die Geschöpfe mit einer Seuche infiziert, die ihre Gehirnstruktur angriff. Trotzdem hatten sich diese Wesen einen Teil ihrer bösartigen Klugheit bewahrt.
Seran-Pakor stand auf. Er sah zu, wie die drei Geschöpfe immer wacher wurden und in die Gesichter der Kämpfer Angst schlich. Sechs hatten ihre Waffen bereits gezogen und warteten auf die erlösenden Worte des Raisa. Nur Danur-Tak stand mit dem Rücken zu den Ungeheuern, als habe er nichts zu befürchten. Sein Tarik-Schwert und seine beiden Graser trug er am Körper. Schwere Waffen waren nicht gestattet. Seran-Pakor selbst hatte das Reglement verfasst, nachdem gekämpft werden durfte. Er hatte darin die möglichen Waffen und Utensilien festgelegt, die benutzt werden durften.
Der Kuun-Tan-Dir röhrte dumpf. Er ging in Kampfstellung und fixierte den ersten Gegner.
»Möge die Auswahl vor Gottes allsehenden Augen beginnen!«, krächzte Seran-Pakor. Zaghafter Jubel brandete auf. Graser und Kariner wurden abgefeuert. Der Kampf in der Arena begann.
*
Danur-Tak blickte zum Raisa hoch, hinter dem die Mauern des Palastes aufragten. Eine große Ruhe hatte ihn ergriffen, wie immer, wenn es darum ging zu kämpfen. Schon als Schlüpfling hatte er Mut bewiesen und keine Angst gekannt. Sein Tod war eine vertretbare Größe im göttlichen Gefüge der Welt. Er fürchtete ihn ebenso wenig, wie er den Schmerz fürchtete.
Gelassen sah er seine Konkurrenten an. Einer der Tanjaj sah aus, als würde er am liebsten Hals über Schnabel vom Platz rennen, doch die Mertwände sperrten nicht nur die Bestien ein. Es gab kein zurück mehr, weder für ihn, noch für die anderen Kandidaten.
Er drehte den Bestien den Rücken zu und wartete auf das Zeichen des Raisa. Hinter sich hörte er die Schreie der Kreaturen. Wie gut, dass einer seiner Ei-Onkel im neu angebauten Kellertrakt des Palastes arbeitete, in dem die Bestien gehalten und versorgt wurden. Er hatte alle Waffen dabei, die er benötigte, um genau diese drei Giganten auszuschalten. Alles, was er brauchte, war sein Können und die Hilfe Gottes.
Der Raisa gab das Zeichen. Seine Stimme klang weit fort, gedämpft durch die Wand. Erste Schüsse fielen. Danur-Tak entspannte sich und steigerte seine Aufmerksamkeit, um auf jeden Angriff sofort reagieren zu können. Wie er erhofft hatte, befand er sich in einer guten Position, und da er als einziger Kämpfer noch nicht schoss, missachteten die Monster ihn vorerst. Er fuhr herum und musterte seine drei Gegner. Die meisten der Kämpfe wurden innerhalb von wenigen Mika entschieden. Schon erklangen die ersten Schreie eines Kämpfers. Der Banruuk war auf ihn gesprungen und hatte ihm eine Beinspitze durch den Krallenfuß gerammt. Obwohl der Verzweifelte immer wieder mit einem Graser schoss, ließ sich das Tier nicht davon abhalten, mit zwei weiteren Beinen nach ihm zu stechen.
Danur-Tak hatte keine Zeit zuzusehen, wie ein Bein der Bestie den Unglücklichen trotz der dicken Panzerung am Bauch gänzlich durchstieß. Hastig schloss er den Atemfilter seines Helms, als eine schwarze Wolke sich über dem Platz verteilte. Der Banruuk hatte seine Stacheln in seinem Zorn explosionsartig von sich geschleudert und tötete damit auf Anhieb zwei weitere Kandidaten. Sie sanken auf den roten Platz und wurden zu Futter für den zweiköpfigen Tola-Dur. Allerdings hielt sich das vogelartige Wesen nicht lange mit den toten Körpern auf, da weitere Schüsse fielen. Es sah sich mit schrillen Schreien um und blickte in Danur-Taks Augen – das war
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