Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)
Siedlungen verwüstet. Kein Stein war auf dem anderen geblieben. Alles, was noch lebte, ging an saurem Regen zugrunde.
Seit der Katastrophe auf Hegel III musste man neue Maßstäbe setzen, was kosmischen Krieg betraf. Nichts anderes war es, mit dem die weißen Quallen die Galaxien auf beiden Seiten des Wurmlochs überzogen: ein Feldzug nie gekannten Ausmaßes. Dieser Gegner war machtvoller als die Kridan, und Vincent wunderte sich nicht, in den letzten Nächten unruhig zu schlafen. Seine Welt brannte an ihren Rändern, und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Brand sich nach innen fortsetzte und alles verschlang, für das er lebte und kämpfte.
»Es ist erschreckend«, sagte Captain Cody Mulcahy neben ihm auf dem erhöhten Kommandobalkon. »Ein Anblick, der nicht an Grauen verliert.« Wie er blickte Captain Mulcahy über Arbeitsstationen, Konsolen und Offiziere hinweg auf das Schauspiel im All. »Seit einem Tag sehen wir dieser Katastrophe nun hilflos zu, und ich kann viertelstündlich die Abweichungen der Planetenposition sehen.«
Captain Mulcahy hatte nach einer beinahe tödlichen Kopfverletzung einen neuralen Chip ins Gehirn eingepflanzt bekommen, der ihm ein fotografisches Gedächtnis verlieh. Während Vincent die Unterschiede der Planetenlaufbahn nur im Takt einiger Stunden wahrnahm, konnte der Captain jedes aktuelle Bild punktgenau mit dem vor wenigen Minuten vergleichen und die Unterschiede der Laufbahn registrieren. Vincent fragte sich nicht zum ersten Mal, ob Mulcahys fotografisches Gedächtnis ein Segen oder ein Fluch war. Er jedenfalls war froh, dass ihm der junge, beherrschte Mann als Mannschaftsmitglied erhalten blieb. Bisher verlief ihre Zusammenarbeit ausgesprochen erfolgreich. Der jüngste Captain in der Geschichte des Star Corps hatte sich in seiner Position als der Nachfolger der Legende Dana Frost bewährt.
Vincent nickte gedankenverloren. »Es ist ein Gefühl absoluter Machtlosigkeit. Mir scheint, diese Quallenwesen, wie einige sie auch nennen, sind das personifizierte Chaos.«
»Lieutenant Halova glaubt noch immer, es seien die Erzengel, von denen das Alien auf dem Wüstenplaneten gesprochen hatte«(siehe »Sternenfaust« Band 130), murmelte Captain Mulcahy so leise, dass die anderen diensthabenden Offiziere auf der Brücke es nicht hören konnten. Dann fügte er hinzu: »Wenn, dann sind es vielmehr Racheengel.«
Vince sah ihn überrascht an. Anscheinend setzten die Bilder auf dem Hauptschirm dem jungen Mann mehr zu, als er erwartet hatte. Captain Mulcahy war bekannt für seine nüchterne Logik, und dieser Satz war alles andere als nüchtern gewesen. Er zeigte eine Seite an ihm, die nur selten hervortrat.
»Da fragt man sich, was der Frevel ist, den die Alendei begangen haben, um solch eine Rache zu verdienen«, antwortete er ebenso leise. »Sie haben einen Tele-Ring gebildet, um ihr Volk zu verteidigen.(siehe »Sternenfaust« Band 145) Sie haben die angreifenden J’ebeem durch den Raum zurückgeschleudert. Ist Verteidigung nicht das Recht eines jeden Lebewesens, wenn sein Leben bedroht wird?«
Die STERNENFAUST hatte sich knappe 100 Lichtjahre von Karalon entfernt auf einem Raumfriedhof befunden, als sie die Signatur von J’ebeem-Schiffen ortete. Die J’ebeem hatten einen Rachefeldzug gegen die Alendei unternommen, gegen den die Alendei sich gewehrt hatten. Grund hierfür war die Intrige eines einzelnen Alendei, der sowohl dem Raisa auf Kridania als auch Mitgliedern des Oberen Triumvirates auf Ebeem einen Kistrano-Parasiten eingesetzt hatte, um in die Geschicke der Völker einzugreifen. Auf dieses Verbrechen ging auch der Krieg der Solaren Welten mit den Kridan zurück, da Seran-Pakor, der Raisa, erst durch diesen Parasiten dazu gebracht worden war, die Angriffe auf die Menschheit zu forcieren.
Ein durchdringender Piepton erklang. Fast zeitgleich tauchte Turanor neben ihnen auf dem Kommandobalkon auf. Obwohl sein plötzliches Auftauchen keinen Schrecken mehr in ihm auslöste, wünschte sich Vincent, der Alendei würde sich einige Minuten vor seinem Erscheinen ankündigen.
Zumindest hatte die Chefingenieurin der STERNENFAUST, Jenny Black Fox, es geschafft, Turanors Ankunft anzumessen. Sie hatte das dafür notwendige Scanverfahren erfunden und die Schiffsautomatik so programmiert, dass sie den feinen aber durchdringenden Piepton auslöste, wenn das Eindringen eines oder mehrerer Alendei in das Schiff registriert wurden. Das war ein erster Fortschritt.
Ob sie auf Sol III
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