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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Es existiert ein spezielles Sanatorium, in dem es weitere Möglichkeiten gibt. Es nennt sich ›Die Quellen der Genesung‹ und ist ausgesprochen exklusiv. Dort wird sich das Problem gewiss lösen lassen.«
    »Das will ich auch hoffen. Ich bestehe auf meiner Garantie, andernfalls verlange ich meine Credits zurück!«
    »Lassen Sie uns weitersehen, wenn die Ärzte sich der Sache angenommen haben. Natürlich erhalten Sie im Ernstfall einen Preisnachlass. Wenn das Modell nicht die nötige Überlegenheit und Perfektion hat, steht dieser Ihnen zu. Bedenken Sie aber bitte, dass Sie bisher immer mit unserem Produkt zufrieden waren und nichts zu beanstanden hatten.«
    Die Stimme seiner Mutter war eisig. »Also gut. Ich werde von einer Klage absehen, bis der Junge in der Klinik war. Hoffen wir das Beste.«
    Daniel spürte einen schmerzhaften Stich, als er diese Worte hörte. Obwohl sie ihm nichts Neues offenbarten, fragte er sich, ob es irgendwo außerhalb der Genetiker-Föderation eine Welt gab, in der Menschen Mensch sein durften, und nicht mit Produkten gleichgesetzt wurden.
    Er tauchte in die Gedanken des grauen Miststücks ein und las darin.
    Interessant. Offenbar war die Frau tatsächlich ratlos, und seine Heilung war kompliziert. Aber da war noch etwas. Ein größeres Geheimnis. Doch er konnte nicht ganz herausfinden …
    Er drang noch tiefer in die fremden Gedanken ein und spürte ein seltsames Gefühl von Schadenfreude. Doktor Xing war nur ein B-Modell. Sie hatte Glück gehabt. In einer Welt, in der man ständig fürchten musste, von einem besseren Modell ersetzt zu werden, schien sie sich über das Versagen eines besseren Modells zu freuen.
    Er lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Nein, er würde nicht sterben. Die Ärzte würden ihm helfen. Sie mussten es einfach. Diese Krankheit war nur ein unbedeutendes Zwischenspiel auf seinem Weg nach oben.
    Mit wenigen Handgriffen entfernte er das Abhörgerät.
    Als er das zehnte Stockwerk verlassen hatte und an der wartenden Schwangeren vorbeikam, die in einem Auswahl-Katalog blätterte, spürte er zum ersten Mal Bedauern darüber, kein einfacheres Modell zu sein. Vielleicht traf die Schwangere eine bessere Wahl als seine Mutter.
     
    *
     
    William starrte auf seine Hände. Er befand sich in einem karg eingerichteten Zimmer innerhalb des Klosters auf Sirius III. Das Zimmer sah aus wie die meisten der einfachen Zellen des Klosters, aber seine Hände hatten sich verändert. Sie waren gerötet und übersät mit Pigmentflecken und Falten. Er drehte sie hin und her und betrachtete die silbernen Implantate auf der Oberseite der Handgelenke.
    »Was ist das?«, krächzte er mit einer alten, brüchigen Stimme.
    »Was ist was, Meister William?«, erklang die fröhliche Stimme eines Medo-Bots. Der Roboter war einen Kopf kleiner als er und bewegte sich auf Rollen. Er war glänzend weiß und hatte eine entfernt menschenähnliche Form, mit einem Kopf und zwei Armen. Allerdings verfügte er nicht über Beine, sondern über einen lang gezogenen Unterbau, der wie ein Baumstamm wirkte. Zwei große, runde Sehscheiben richteten sich auf William aus. Sie saßen frei beweglich auf dem ovalen Kopf.
    »Ich …« William musste an die Robots denken, die im Wartesaal die Getränke gebracht hatten, aber dieser Robot war anders. Er war ein übliches Modell der Solaren Welten, und sein Anblick erschien William vertraut, obwohl er ihn mit Sicherheit niemals gesehen hatte.
    »Diese Implantate. Wofür sind sie?«
    »Sie stabilisieren die Übertragungsrate von Nervenimpulsen und stabilisieren ihre Muskelfasern. Es erlaubt Ihnen, aufrecht zu gehen.«
    »Wie alt bin ich?« William berührte sein Gesicht.
    »182 Jahre, Meister William, und Sie haben in zwei Wochen Geburtstag.«
    William spürte das dringende Bedürfnis, sich zu setzen. Er ging mit schweren Schritten zu dem Konturensessel am Fenster der Zelle und ließ sich hineinfallen. Mit zitternden Händen griff er nach einer Kristallkaraffe, in der das Wasser des Kratersees glitzerte, und goss sich davon ein. Er brauchte mehrere Schlucke, ehe das salzig-bittere Wasser ihn belebte und er sich wieder mit seiner Umgebung und seinen aktuellen Problemen beschäftigen konnte.
    Das Zimmer wies zum St.-Garran-Krater hin und bot einen atemberaubenden Anblick in die Tiefe der scharfkantigen Kraterschlucht. Dort unten schimmerte im hellgoldenen Licht von Sirius A der Saluensee und schien ihn zu grüßen. Das Wasser wirkte wie geschmolzenes Metall.
    Was war

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