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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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dich zu töten. Du musst dich verteidigen.
    Dana hörte ihm zu, aber sie zögerte. Die Bilder und Gedanken, die er ihr sandte, waren stark, aber noch nicht stark genug. Er musste einen neuen Weg gehen und fand eine Erinnerung, die für seine Zwecke brauchbar war. Dana war darin in einer Arena. Sie kämpfte gegen einen Morax.
    Verteidige dich! Siehst du nicht, dass ein Morax vor dir steht?
    »Daniel, was soll das?«, erklang die unwirsche Stimme seiner Mutter. Hatte Evelyn Angst? Spürte sie, was er tat?
    Sie ist ein Morax. Sie trägt ein Monoschwert. Töte sie, bevor sie dich tötet.
    Mit aller Gewalt sandte er Dana die Gedanken und Bilder. Er ließ sie nicht mehr Evelyn sehen, sondern einen bewaffneten, gorilla-ähnlichen und mit einer Stachelrüstung bewehrten Weltraum-Barbaren. In Danas Gehirn wurde ein Schalter umgelegt. Er konnte die Veränderung fühlen. Das geistige Seil spannte sich und er hielt es fest.
    Daniel zog die Waffe, die er einem Wachmann vor einer Stunde abgenommen hatte, und legte sie Dana in die Hände. Es funktionierte. Dana umschloss die Strahlenwaffe und drückte ab.
    Evelyn stand vor Schreck mit weit aufgerissenen Augen im Raum, als die auf Töten gestellten Strahlen mit einem hohen Sirren abgefeuert wurden. Sie schrie auf und stürzte, in ihrer Brust klaffte eine Wunde, die rasch zu bluten begann.
    Daniel lächelte.
     
    *
     
    Rags starrte den Kridan an, den ein türkisblauer Schimmer umgab. Der Graser des Aliens war auf ihn gerichtet, die starren Vogelaugen wirkten unbarmherzig.
    »Was …? Warum …?« Im Grunde seines Herzens wollte er nicht reden. Er wollte töten. Wie gerne hätte er dem Kridan seinen dürren Hals umgedreht. In seinem Inneren steckte ein Schrei, den er nicht herauslassen konnte.
    Jenny und Emily waren tot. Für immer ausgelöscht. Seine Gedanken schleuderten mit Lichtgeschwindigkeit durcheinander. Wie konnte er den Feind umbringen? Wie den energetischen Schutzschild umgehen?
    Der Kridan senkte den Schnabel. »Was fühlst du, Ragnarök S. Telford?«
    »Fahr zur Hölle, Geierhals.« Niemals würde Rags mit einem Todfeind über seine Gefühle sprechen.
    Das türkisblaue Leuchten um den Kridan wurde stärker. Es erinnerte Rags an etwas. Aber an was? Nebelschleier hingen über dem Wissen und verbargen es.
    »Sie sind nicht wirklich tot.« Der Kridan machte eine weitläufige Geste mit den Flügelarmen.
    Jenny und Emily waren verschwunden. Sie befanden sich nicht mehr im Dschungel, sondern auf einem Steinbrocken, mitten im Weltall. Hinter ihnen schimmerte ein türkisblaues Band. Sie mussten sich unter einer Schutzkuppel befinden, denn Rags konnte atmen und sprechen. Verblüfft sah er sich um.
    Was war das? Wie waren sie so schnell an diesen Ort gelangt? Träumte er? Vor Erleichterung spürte er, wie seine Augen feucht wurden. Seine Familie lebte. Jenny und Emily waren nicht getötet worden.
    Der Kridan steckte die Waffe weg. »Aber das, was du gesehen hast, wird geschehen. Deine Frau und deine Tochter werden sterben. Du aber wirst allein sein. Es kann für dich die bessere Option sein, zu bleiben.«
    »Ich soll bleiben? Wo?« Rags sah sich um. Sein Blick fiel auf das mehrfach gefaltete türkisblaue Band, das sich um das Schwarze Loch wand.
    »Dort«, sagte der Kridan lapidar. »Im Auge. Du kannst das ewige Leben erlangen und eins sein. Wir würden viel von dir lernen, denn du bist ein besonderer Vertreter deiner Spezies. Und du wirst von uns lernen. Zeit wird keine Rolle mehr spielen. Auch der Schmerz wird nicht sein. Lass deine Frau und deine Tochter los und komm in das Auge.«
    Rags atmete tief durch. Langsam fand er seine Mitte wieder. Er konnte sehr schnell umschalten, schneller als andere Menschen. Ein Atemzug genügte ihm, das Erlebte hinter sich zu lassen und seine Rationalität zurückzugewinnen.
    »Warum glaubst du, dass meine Familie sterben wird? Kennst du die Zukunft, oder kannst du von diesem Ort aus in die Solaren Welten sehen?«
    »Die Menschheit ist verloren.«
    »Die Menschheit ist erst verloren, wenn der letzte Mensch tot ist.«
    »Es werden alle sterben. Du aber darfst leben.«
    »Dann war das eben nichts anderes als ein makaberer Rekrutierungsversuch? Du willst mich anwerben, von Entitäten aufgenommen zu werden?«
    Das Wesen, das wie ein Kridan aussah, nickte bedächtig. »So könnte es genannt werden.«
    »Dann hör mir zu, du Spaßvogel! Ich habe kein Interesse am ewigen Leben. Ich will diesen Ort verlassen und werde meine Frau und mein Kind

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