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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wiedersehen. Sollte die Menschheit tatsächlich verdammt sein, und ich oder andere können es nicht aufhalten, dann will ich bei meiner Familie sein und zusammen mit ihr sterben. Praktischer wäre es aber, wenn du mit Informationen herausrückst, warum die Erde vernichtet werden sollte – und dann auch noch die gesamte Menschheit.«
    »Du gehst den direkten Weg.«
    »Du weichst mir aus.«
    »Es ist die Große Leere.«
    »Geht es noch kryptischer?« Rags hatte nicht übel Lust, das Wesen – das offensichtlich eine Entität war – zu packen und zu schütteln. Doch das wäre für die weitere Kommunikation nicht von Vorteil.
    Das Wesen wandte den Vogelkopf ab. »Du wurdest vor die Wahl gestellt. Du hast dich entschieden. Kehre zurück.«
    Das Bild um ihn verschwand. Rags hatte das unwirkliche Gefühl, sich aufzulösen. Seine Gedanken verstummten abrupt. Er war nicht mehr da.
     
    *
     
    Dana saß auf ihrem ausgefahrenen Bett und starrte Yngvar an. Sie konnte nicht damit aufhören. In seinen schwarz gefärbten Haaren konnte sie nicht erkennen, ob er schon graue Strähnen hatte. Um die Augen hatten sich Lachfältchen gebildet, und auch der Mund zeigte eine Alterung. Alles an Yngvar war ihr vertraut. Zugleich war er ihr so fremd wie ein Mensch, den sie zum ersten Mal sah. Sechzehn Jahre waren vergangen. Würde sie an dieser Beziehung überhaupt anknüpfen können?
    »Warum starrst du mich an?«, Yngvar setzte sich neben sie. »Möchtest du eine Aussöhnung?«
    »Worüber haben wir denn gestritten?«
    Er lächelte, wurde aber gleich wieder ernst, als er in ihr Gesicht sah. Vielleicht erkannte er, dass sie es wirklich nicht wusste, und schob ihr Unwissen auf ihre Erkrankung und ausgelöschte Erinnerungen.
    »Über deinen Drang, dich zu beweisen. Immer die Erste und die Beste zu sein. Weißt du noch, wie du dich aufgeregt hast, weil Taglierie an die Spitze der STERNENFAUST gesetzt wurde? Wir haben über Bergstromfunk fünf Stunden geredet.«
    Dana spürte, wie sie innerlich in Kampfstellung ging. »Da ging es ums Prinzip! Mir wurde die Position als Commodore vom Star Corps of Space Defence mündlich zugesichert, und ich finde, dass Menschen sich an Vereinbarungen halten sollten. Ob es nun eine Stellenausschreibung, eine versprochene Creditsumme oder nur ein Gang zum Müllverwerter ist – wenn beide Parteien sich darauf geeinigt haben, sollten sie diese Vereinbarung auch einhalten.«
    »Und Captain zu sein ist nicht genug?«
    »Darum ging es nie.«
    Sie schüttelte den Kopf. Was tat sie überhaupt? Yngvar saß neben ihr – und sie stritt sich mit ihm? Was für eine Rolle spielte die damalige Fehlhaltung des Star Corps? Die Sache war lange vom Tisch.
    »Das behauptest du, weil du deinen Ehrgeiz verdrängst. Ich denke, dass du immer die Erste sein musst, Dana. Vielleicht ist das ja deine genetische Aufwertung. Du musst kämpfen und an der Spitze …«
    Dana beugte sich vor und legte ihre Lippen auf seine. Überrascht erwiderte er den Kuss. Dana küsste ihn weiter, zog ihn auf das Bett zurück und wollte nie mehr aufhören, ihn zu berühren. Egal ob das eine zweite Chance war, oder ein Moment – sie wollte die Situation nicht vergehen lassen, ohne sich das zu holen, was ihr Jahre lang verwehrt gewesen war.
    Ein schriller Piepton ließ sie aufschrecken. Ihr Hand-Kom spielte ein Alarmsignal.
    »Verdammt«, zischte sie, während sie aufsprang. Warum ausgerechnet jetzt?
    »Was ist los?« Yngvar fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, als müsse er nach dem stürmischen Kuss Halt suchen.
    Dana war schon auf dem Weg zum Schott. »Commander Drake meldet einen Angriff der Tian-Ka.«
    Yngvar sprang auf und folgte ihr im Laufschritt. »Die Tian-Ka? Warum denn die Tian-Ka? Und wie können die so schnell auf unserer Höhe sein?«
    »Wir werden gleich mehr erfahren.« Sie erreichten den Antigravlift und innerhalb weniger Minuten die Brücke. Dana trat gefasst in den Raum, ließ sich steif in ihren Kommandosessel sinken und betrachtete die Bilder auf dem Schirm. Drei dunkelviolette Tian-Ka-Schiffe mit dem charakteristischen Kristallüberzug näherten sich der BEHRING und verringerten den Abstand zwischen den Schiffen konstant. Die Vektoren zeigten die derzeitig fortgeführte Flugrichtung an und ermittelten das Bild einer eingekreisten BEHRING.
    »Bericht?«
    Commander Drake klang wie die Ruhe selbst, aber in seinem Gesicht zuckte ein Muskel am Mund, der seine Nervosität verriet.
    »Die Tian-Ka nähern sich mit drei Schiffen an. So

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