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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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deformiert. Sie war tot. Obwohl Jennys Augen ihr Entsetzen spiegelten, handelte sie wie eine Marine.
    Sie setzten den Rückzug fort.
    Die Gleiter gingen tiefer, und Kridan sprangen aus ihnen heraus. In ihren Anzügen mussten antigrav-ähnliche Geräte verborgen sein. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie einen Teil der Marines und die Geiseln eingekreist. Der Schusswechsel war heftig. Während bei den Marines immer mehr Menschen den Tod fanden, erhielten die Kridan beständig Nachschub.
    Plötzlich endete das Feuer der Kridan. Eine leicht hallende, unpersönliche Stimme erklang. Lag das am Translator?
    »Wir haben euch umstellt. Widerstand ist zwecklos. Ergebt euch.«
    »Feuer einstellen!« Telford sah keine Möglichkeit mehr, gegen diese Übermacht zu bestehen. Er hoffte, wenigstens für die Zivilisten Unversehrtheit zu erwirken. Er musste das Leben seiner Tochter retten. Seines und das von Jenny war verloren.
    Ein hochgewachsener Kridan mit scharf gekrümmtem Schnabel löste sich zwischen aus den dunklen Schemen der Büsche und trat auf ihn zu. Sein Kampfanzug war von einem türkisblauen Schimmer umgeben. Ein energetischer Schutzschild? Er hob seinen Graser und schoss zwei Mal hintereinander. Jenny und Emily sanken tödlich getroffen zu Boden.
    »Nein!« Entgegen allem, was er in der Ausbildung und in seinen Einsatzjahren gelernt hatte, zog Rags den Nadler voll durch. Sein Leben hatte seine Bedeutung verloren, und er zweifelte nicht daran, dass seine Einheit bis auf den letzten Mann und die letzte Frau hingerichtet werden würde. Wieder und wieder traf er den Kridan, doch die türkisblaue Schutzhülle ließ keinen Treffer zu. Sie blinkte auf, wenn sie getroffen wurde, als würde sie sich verdichten.
    Der Kridan krächzte. Seine Waffe zuckte herum und richtete sich auf Rags Gesicht.
    »Stell das Feuer ein. Du musst wählen.«
     
    *
     
    BEHRING, 03. November 2271. Dies ist der Tag, an dem ich sterben werde.
    Dana Frost sah auf und starrte den Screen des e-Pads an. Was tat sie? Warum saß sie in ihrem Büro und schrieb Sätze? Eben noch hatte sie das hellste Türkis ihres Lebens gesehen und war in einem kurzen, heftigen Schmerz vergangen.
    »Ich lebe.« Sie stand auf. Alles in ihrem Büro sah normal aus. Sie wollte eben das Hand-Kom heben, um eine Verbindung zur Brücke herzustellen, als das Schott aufglitt.
    Dana zuckte zurück, als habe sie jemand geschlagen. Sie starrte den schwarzhaarigen Mann mit den vergnügten grauen Augen an, der beschwingt auf sie zulief und verwirrt stehen blieb, als er in ihr Gesicht sah.
    »Yngvar«, sagte Dana leise. Es war Yngvar, nur dass er schwarze Haare hatte, aber Haare ließen sich färben. Vielleicht hatte er graue Strähnen und wollte sie verdecken? »Wieso sind deine Haare schwarz?« Und wo war sein Bart? Er sah besser aus denn je. Sein Körper wirkte trainiert und erinnerte an seine Sportlichkeit.
    »Ich konnte das Rot nicht mehr sehen«, sagte er langsam und musterte sie mitfühlend. »Ist alles in Ordnung? Du siehst aus, als würde ein Geist vor dir stehen. Wenn ich gewusst hätte, dass du so reagierst, hätte ich das Färben gelassen. Die schreiben zwar in den Mediennetzen von sensationellen Reaktionen anderer Menschen, aber …«
    »Bist du die Entität?«
    »Welche Entität?« Yngvar wirkte verblüfft.
    »Was … was machst du in meinem Büro?« Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Er bewegte sich wie Yngvar. Er sprach wie Yngvar. Da war nichts von der neutralen Haltung der Entität zu spüren. Konnte es sein, dass die Entität im Auge des Universums aufgegangen war und Yngvar hatte gehen lassen? War er zurückgekehrt? Träumte sie?
    Yngvar verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Ich bin hier, um dir zu sagen, dass wir das Ziel erreicht haben. Commander Drake will dich auf der Brücke sehen.«
    »Du … du warst tot.« Dana suchte nach den richtigen Worten. »Eine Entität hat dich in sich aufgenommen und du hast die letzten sechzehn Jahre in ihr verbracht – oder besser – sie hat eine Art Kopie von dir erstellt, ein Seelenimprint … ich weiß auch nicht.«
    Yngvar kam auf sie zu und nahm sie in die Arme. Verwirrt ließ Dana es zu. Es tat so gut, Yngvar bei sich zu spüren. Seine Nähe war tröstlich und sein Geruch das Schönste, was sie seit Langem wahrgenommen hatte. Konnte es sein? War er zurück?
    »Dana«, sagte er verständnisvoll. »Du hast eine schwere Krankheit und trotz aller Medikamente und des Implantats hast du manchmal Aussetzer in

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