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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Sie sind hier der Boss, und wenn Sie …«
    Eine Vibration lief durch den Boden, durch den Sessel und die Armlehnen, begleitet von einem finsteren Grollen, das zwar relativ leise war, aber doch wirkte, als ob es aus den Tiefen der Hölle heraufkäme.
    »Was ist das?« Jennings sah Moynihan erschreckt an. Nur langsam klang die Vibration ab, und nur langsam verebbte das Grollen.
    Die Tür hinter Moynihan zischte auf. »Was ist da passiert, Professor?«, hörte er die fassungslose Stimme der Sekretärin in seinem Rücken. Jennings tippte bereits auf seiner Kom-Konsole herum und ließ sich mit dem Sicherheitsdienst verbinden.
    »Was, zum Teufel, geschieht hier?«
    »Das können wir im Augenblick …«, erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher der Kom-Anlage. »Einen Moment bitte, Herr Professor!« Zwei Sekunden absolute Stille. »Hören Sie bitte, Professor Jennings! Es hat eine verheerende Detonation im Areal 61 gegeben.«
    Moynihan zuckte zusammen – im Areal 61 lag auch die Abteilung Medizinischer ABC-Schutz . Doch jedes Areal auf Sedna war gigantisch groß und beherbergte in der Regel Dutzende von Abteilungen – dies musste also noch nichts bedeuten …
    Mit einem markdurchdringenden Heulton sprang die Alarmsirene an.
    »Es scheint … einen Augenblick bitte, Professor Jennings.« Ein Wispern war zu vernehmen – offenbar ließ sich der Sicherheits-Chef von einem Untergebenen informieren. »Hören Sie bitte – die Ursache der Detonation ist ungeklärt, aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit müssen wir von einer äußeren Einwirkung ausgehen, da im Areal 61 keine Abteilungen untergebracht sind, die sich mit chemischen oder sprengstofftechnischen Untersuchungen beschäftigen.«
    »Was denn für eine äußere Einwirkung?«, rief Jennings bestürzt.
    »Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nichts Genaues sagen. Im Augenblick rückt die Feuerwehr aus – ich nehme auch an, dass es zur Dekompression in den oberen Ebenen gekommen ist …«
    »Mein Gott!«, rief Jennings entsetzt. »Was ist mit den sicherheitskritischen Abteilungen im Areal 61?«
    »Bislang habe ich nichts … Sekunde, Herr Professor.« Wieder das Wispern. Moynihan krallte die Hände in die Sessellehnen.
    »Ich höre gerade, dass die Abteilung Medizinischer ABC-Schutz vermutlich betroffen ist. Was genau …«
    Moynihan sprang wie von der Tarantel gestochen auf, stieß die Sekretärin zur Seite und jagte aus dem Büro. So schnell ihn seine Füße trugen, hetzte er die Gänge entlang.
    Menschen eilten ihm entgegen, Entsetzen stand in ihren Gesichtern geschrieben. Die Alarmsirene heulte in ihrem alles durchdringenden Ton. Moynihan war bereits jetzt außer Atem, kaum dass er zweihundert Meter zurückgelegt hatte. Er musste sich für ein paar Sekunden an die Gangwand stützen und verschnaufen. Da sah er, dass John Schuba, einer der Assistenten seiner Abteilung den Gang entlang gerannt kam.
    »John!«
    Der Angerufene verharrte mit weit geöffneten Augen. »Professor Moynihan! Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Was ist mit unserer Abteilung? Reden Sie schon, John!«
    »Risse, Professor! Überall Risse in den Decken und Wänden! Wir hatten Angst, dass alles zusammenbricht!«
    »Haben Sie die Notfallabriegelung vorgenommen, John?«
    »Ich? Nein, Professor, aber vielleicht …«
    »Verdammt, John!«, schrie Moynihan, stieß sich von der Wand ab und setzte seinen Lauf fort.
    Zwei Minuten später hatte er endlich den Kontroll- und Sicherheitsraum der Abteilung Medizinischer ABC-Schutz erreicht. Niemand war anwesend. Was der Kontrollmonitor anzeigte, konnte Moynihan nur als bedrohlich empfinden: Im Zentralbereich der Abteilung blinkten etwa ein Dutzend Raumsymbole in roter Signalfarbe. Dort waren die meisten Versuchsräume untergebracht, so auch derjenige seiner Projektgruppe. Es gab drei ineinander verschachtelte Schutzwallbereiche – aber in diesem Fall musste man mit einer sich schnell ausbreitenden Kontamination rechnen, sodass Moynihan nichts anderes übrig blieb, als den äußeren Schutzwall hochzufahren, was im Grunde bedeutete, die gesamte Abteilung Medizinischer ABC-Schutz luftdicht abzuriegeln.
    Mit zitternden Fingern aktivierte er Schutzwall 3 und nahm dann eine Schaltung vor, die in dem gesamten Bereich einen Teil des Sauerstoffs abpumpen würde, um einen Unterdruck herzustellen. Er betete im Stillen, dass die Filter der Pumpanlage nicht von dem Unfall betroffen waren – ansonsten bestand die Gefahr, dass Erreger in die Umwälzanlage

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