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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gerieten.
    Moynihan verließ den Kontrollraum und lief ein Stück weit den Gang hinunter, bis zu der Stelle, an welcher soeben die Wand aus durchsichtigem Stahl aus dem Boden fuhr, um den Gang abzuriegeln. Moynihan konnte nur hoffen, dass bereits alle Wissenschaftler und Assistenten die Abteilung verlassen hatten …
    Noch während er mit diesem Gedanken beschäftigt war, erstarrte er: Etwa einhundert Meter entfernt rannte ein weiß bekittelter Mann auf ihn und den hochfahrenden Schutzwall zu. Er schrie etwas, das Moynihan nicht verstand. Der Professor konnte nichts mehr tun; den Wall wieder herunterzufahren, würde kostbare Zeit fressen – Zeit, die es einem gefährlichen Erreger ermöglichen konnte, die gesamte Akademie zu kontaminieren.
    Der Mann rannte und schrie.
    Dann erfuhr Moynihan eine Art Schock – ihm wurde schwindelig: Ben!
    Der Schutzwall fuhr in die Decke.
    Ben trommelte mit den Fäusten auf den transparenten Stahl, blickte seinem Vater in die Augen, während seine Lippen flehende Worte formten.
    Moynihan war fast froh, die Stimme seines Sohnes nicht hören zu können.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, im Orbit um Sol X, 01. Februar 2272
     
    Das Objekt auf dem drei mal vier Meter großen Brücken-Hauptmonitor wirkte wie eine gigantische Milchglaskugel. Eine Kugel mit einem äquatorialen Durchmesser von 12.756 Kilometern. Kontinente und Ozeane waren mehr erahn- als erkennbar. Der Planet wirkte wie mehrfach in Zellophan eingewickelt.
    Die STERNENFAUST – wie auch die zuvor eingetroffenen beiden Star-Corps-Verbände – konnten sich dem zehnten Planeten nicht weiter als bis auf etwa 300 Kilometer nähern. Commodore Frost hatte soeben versucht, in einen etwas engeren Orbit zu gehen, was nicht nur zu einer Bremswirkung auf den Star Cruiser, sondern auch zu seinem ›Abgleiten‹ geführt hatte.
    »Dieser … Energiemantel «, meinte Executive Commander Cody Mulcahy, der an Bord der STERNENFAUST den Posten des Captains innehatte, »erinnert an ein zähflüssiges Gel, das ein eintauchendes Objekt abbremst und ablenkt.«
    »Ja.« Dana nickte. »Mir ist noch ein anderer Vergleich eingefallen. Ich dachte an einen Hund, der einen für ihn zu großen Ball mit den Zähnen packen will und immer wieder abrutscht. So ist die STERNENFAUST bei ihrem Versuch, tiefer in den Mantel einzudringen, einfach weggerutscht.«
    Sie wandte sich zu Jake Austen um, der nach dem Weggang Shamar al Khaleds nicht nur vom Dritten zum Zweiten Offizier aufgestiegen, sondern auch zum Commander befördert worden war. »Weiterhin keine Energieemissionen, Radiowellen, oder was auch immer auf eine Zivilisation hindeuten könnte, Commander Austen?«
    »Nichts, Ma’am. Masse und Gravitation sind klar anmessbar, aber elektromagnetische Strahlung, die auf einen künstlichen Ursprung hindeuten würde, kann ich nicht empfangen. Entweder gibt es dort unten keine hochstehende Zivilisation, oder falls doch, so muss der Energiemantel eine wirksame Abschirmung darstellen.«
    Dana, die neben Captain Mulcahy auf dem Kommandobalkon stand, ließ sich nun in ihren Sessel nieder. Was konnte sie, die vor über zwei Monaten wieder auf ihr Schiff zurückgekehrt war, tun? Es machte fast den Eindruck, als hätte sich dieser Planet in eine dicke Fettschicht gepackt, um sich lästige Insekten wie die STERNENFAUST vom Leibe zu halten.
    Dana Frost, Kommandantin der S.C.S.C STERNENFAUST, befand sich – man konnte es kaum weniger pathetisch sagen – in einem neuen Abschnitt ihres Lebens. Der November 2271 hatte sich für sie als ein mit derart dicht gedrängten Ereignissen vollgepackter Zeitraum erwiesen, wie dies selten in ihrem Leben geschehen war. Mit dem Genetics-Schiff BEHRING hatte sie das »Auge des Universums« erreicht, wo sie nicht nur Heilung für ihre Krankheit erhofft, sondern letztlich auch gefunden hatte. Die Erkenntnisse, die ihr zuteilgeworden waren, konnte sie nur als überwältigend bezeichnen. Ein großer Teil der Erhabenen, die man auch unter den Namen Tote Götter und Mentoren kannte, hatte vor einer Million Jahren den Weg der Entstofflichung gewählt und bildete seitdem das sogenannte »Auge des Universums« – eine Kollektivintelligenz, die sich als ein Energieband um das zentrale Schwarze Loch der Milchstraße zog. Die Entitäten , denen die Menschen im Verlauf ihrer galaktischen Geschichte immer wieder begegnet waren, hatten sich ebenfalls als Angehörige der Toten Götter entpuppt. Sie waren einst vom »Auge« entsannt worden, um die

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