Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Jackson-Brüder hätten mit ihm gesprochen und ihm versichert, dass, falls wirklich aktive Biowaffen-Forschung auf Seda betrieben worden sein sollte, dies nicht in ihrem Sinne sei. Man würde – sobald die aktuelle Krisenlage überwunden sei – eine interne Untersuchung durchführen und sicherstellen, dass sich Far Horizon zukünftig streng an die Gesetzesauflagen halte. Und dann sagte Gregorovitch mit einer Verschmitztheit in der Stimme, die nichts zu wünschen übrig ließ: »Sehen Sie, Professor Moynihan , Far Horizon tut doch alles, was nötig ist, um den Solaren Welten nach bestem Gewissen zu dienen.« Voilà, un homme!
     
    24. Januar 2272
    Dr. Reisman hat bei Ben eine Bruoor-Infektion diagnostiziert. Ich bin am Boden zerstört. Zumal bei zwei anderen Infizierten inzwischen Symptome aufgetreten sind: Hornhautentzündung und Schluckstörungen. Ich habe heute mehrfach auf das Star Corps geflucht! Wie kann eine Organisation, in deren Hände die Sicherheit der Solaren Welten gelegt wurde, so schlampig sein, einen abgefeuerten Torpedo zu vergessen – oder einfach nur darauf hoffen, dass er schon nichts treffen wird! Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!
    Wenn Sarah noch lebte … was für Vorwürfe würde sie mir machen! Und sie hätte recht! Was habe ich unserem Sohn angetan? Mir ist hundeelend zumute …
    In der Medizinischen Abteilung in Areal 156 arbeiten sie mit Hochdruck sowohl an einem Impfstoff als auch an einem Gegenmittel. Aber man weiß ja, wie lange so etwas dauert.
    Die neue Abluftanlage wurde heute in Betrieb genommen. Ich konnte mich nicht einmal darüber freuen. Seit ich weiß, dass es Ben erwischt hat, fühle ich mich wie gelähmt.
    Dr. Ulanow machte den Vorschlag, leichte Raumanzüge durch die Sicherheitsschleusen zu reichen und die gesamte Atmosphäre in der Abteilung abzulassen. Die Infizierten könnten dann in Desinfektionskammern geführt werden, wo sie sich ihrer Raumanzüge entledigen würden. Jennings denkt darüber nach.
     
    25. Januar 2272
    Wir haben es über den Monitor einer der Überwachungskameras gesehen: Assistent Michael Coupling und Laborhelfer James Stendhal sind aufeinander losgegangen. Couplings Gesicht war von einem roten Ausschlag gezeichnet, und Stendhals ganzer Kopf zitterte in unregelmäßigen Intervallen. Ben und Dr. Reisman sind dazwischen gegangen (Dr. Dolins ist ebenfalls infiziert und fühlt sich unwohl). Niemals zuvor habe ich solch einen archaischen Kampf gesehen – der absolute Vernichtungswille glühte aus den Augen der beiden Infizierten. Mithilfe weiterer Mitarbeiter konnten Ben und Reisman die beiden Amokläufer in verschiedenen Gerätekammern internieren. Ben hat Wachen aufstellen lassen.
    Später habe ich Ben via Haus-Kom gebeten, zum Absperrwall zu kommen. Wir haben uns in die Augen geschaut, und ich habe meine Hand auf den transparenten Stahl gelegt. Ben verstand – und so berührten sich unsere Hände wenigstens symbolisch. Was ich auch hätte sagen wollen – Ben hätte es nicht hören können. Und wenn ich ehrlich bin, es wäre mir schwergefallen, etwas zu sagen. Ich war dankbar dafür, dass Ben keinerlei äußerliche Symptome aufwies.
    Die Durchlüftung zeigt Wirkung. Jennings ist der Ansicht, dass wir die Abteilung bald öffnen können.
     
    26. Januar 2272
    Bens linker Arm ist fast vollständig gelähmt – die Hand kann er überhaupt nicht mehr bewegen. Coupling hat in seiner Arrestzelle randaliert und einen höllischen Krach veranstaltet. Irgendwann war es völlig still, und Dr. Reisman bat, die Zelle zu öffnen. Coupling lag verrenkt auf dem Boden, Schaum vor dem Mund, und Blut war ihm aus den Augen und Ohren getreten. Reisman fühlte den Puls, aber es war nichts mehr zu machen.
    Über eine andere Kamera sahen wir Laborassistentin Monica Simmons auf dem Boden im Labor 8 sitzen. Sie schaukelte mit dem Oberkörper vor und zurück. Stundenlang! Ihr Gesicht war mit Pusteln übersät. Ihre Lippen sahen aus, als ob sie eine Woche in der Wüste ohne Wasser zugebracht hätte. Dr. Yakata konnte es nicht mehr mit ansehen und versuchte, sie behutsam hochzuziehen, um sie in ihre provisorische Unterkunft zu bringen. Blitzschnell – wie eine Schlange – verbiss sie sich in seinem Hals und verletzte die Schlagader. Andere kamen zu Hilfe und trennten die beiden. Yakata blutete wie verrückt und wurde in den improvisierten Medo-Raum gebracht. Dr. Reisman machte sich daran, die Blutung zu stillen. Er hätte lediglich die Medo-Anlage aktivieren oder etwas Dermo-Rep

Weitere Kostenlose Bücher