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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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um die Sonne.«
    »Ihnen ist klar, dass es Sie Ihren Job kostet, wenn Sie mich – aus welchen abwegigen Gründen auch immer – auf den Arm zu nehmen versuchen?«
    »Das ist mir völlig bewusst, Mister Ikle. Alle Messungen, die ich vornehmen konnte, bestätigen meine Aussage. Ich habe mir das Objekt durch S2-T2 angesehen. Es handelt sich zweifelsfrei um einen Planeten.«
    »Warten Sie, de Sola. Ich werde mich umgehend zurückmelden.« Das Monitorbild erlosch.
    Mike de Sola atmete tief durch. Wenn ihm das heute Morgen jemand erzählt hätte – er hätte ihn für verrückt erklärt. Er wusste ja nicht einmal, ob er nicht vielleicht selbst verrückt geworden war. Ein halbes Jahr ganz alleine auf STC-Station konnte einen möglicherweise schon ein wenig seltsam machen. Vielleicht hatte ihm die Isolation ja wirklich zu sehr zugesetzt.
    »Hören Sie, de Sola!« Ikles erregtes Gesicht war wieder auf dem Monitor erschienen. »Ich habe Rücksprache mit der Venusdependance des Star Corps gehalten. Haben in der letzten halben Stunde Frachtraumer oder Passagierschiffe Ihren Sektor durchquert?«
    »Nein. Dass heißt …«
    »Ja?«
    »Ein interplanetarer Gleiter mit Kurs Pluto hat sich vor etwa zwanzig Minuten identifiziert.«
    »Verflucht«, presste Ikle zwischen den Zähnen hervor. Er überlegte zwei Sekunden. »Können Sie den Gleiter per Radar oder Funkpeilung lokalisieren?«
    »Ich werde es sofort versuchen. Einen Moment, bitte.« Mike legte das Gespräch auf die Raummonitore und rollte hinüber zur Radarkonsole.
    »Ich glaube, ich habe ihn. Es scheint, dass er gewendet hat und Kurs auf die Erde nimmt.«
    »Okay, de Sola, hören Sie mir jetzt genau zu. Stellen Sie Funkkontakt zu dem Gleiter her und fordern sie den Piloten auf, an S2-OS3 anzudocken. Das Boot darf keinesfalls die Erde erreichen, haben Sie mich verstanden?«
    »Jawohl.«
    »Sagen Sie meinethalben, dass es sich um einen Notstand handelt, drohen Sie, was auch immer.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Ikle, Ende.«
     
    *
     
    Solsystem, jenseits der Sonne auf Höhe der Venusbahn, 1. Februar 2272
     
    »Warum sollte ich an Ihre Station andocken?« Alwin fühlte sich hundeelend.
    Er hatte Jan auf seinen Sessel gezogen. Da saß er nun. Mit auf die Brust gesenktem, blutigen Kopf.
    Und war tot.
    »Es ist unumgänglich, Mister Hilleboe. Wir haben es mit einem Notstand zu tun, der die gesamten Solaren Welten, aber insbesondere das Sonnensystem betrifft.«
    »Und da ist es wichtig, dass mein kleiner Gleiter an Ihrer Station andockt, ja?« Der Mann von S2-OS3 hatte sich über Funk gemeldet und eine sehr seltsame Aufforderung von sich gegeben.
    »Ja, Mister Hilleboe, auch wenn es Ihnen vielleicht übertrieben erscheinen mag.«
    »Hören Sie zu, Mann! Ich habe meiner Schwester einen Toten zu bringen. Ich habe ihr den Mann vor die Füße zu legen, den sie liebt. Und da möchten Sie, dass ich einen kleinen Abstecher zu Ihrer Orbital-Station mache?«
    »Mister Hilleboe – ich möchte das nicht nur, ich muss es leider anordnen, wenn Sie sich so uneinsichtig zeigen.«
    »Anordnen? Ha!« Alwin lachte kurz, verzweifelt und heiser auf. »Als ob Sie irgendwelche Befugnisse hätten, mir so etwas anzuordnen!«
    »Ich vertrete die Space Travel Control. Ihr obliegt die Organisation und Durchführung der nicht-militärischen Raumfahrt im Sol-System. Ihr Rückflug zur Erde kann im Moment nicht genehmigt werden.«
    »Warum, verdammt?«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass wir einen Notstand haben.«
    »Was für einen Notstand? Falls dieser Killer-Planet einen Notstand darstellt, kann ich ihn wohl kaum verschlimmern, wenn ich jetzt einfach nach Hause gehe!«
    »Wenn Sie sich weigern, Mister Hilleboe, wird sich das Star Corps um Sie kümmern.«
    »Was soll das heißen, dass sich das Star Corps um mich kümmert? Wollen Sie mir ernsthaft mit dem Star Corps drohen?«
    »Im äußersten Fall könnten Sie tatsächlich abgeschossen werden.«
    »Jetzt reicht’s mir! Ende und aus!« Alwin schlug auf die Sensortaste und unterbrach die Verbindung. Es war unglaublich, wie diese Bürokraten sich aufführten. Er tat doch nichts Unrechtes – er flog einfach nur nach Hause. Nein, so ließ er nicht mit sich umspringen. Sein Ziel war der Indira-Bergstrom-Spaceport in New York und nicht Space Travel Control S2-OS3. Und das würde sich auch nicht ändern.
     
    *
     
    Sedna, Far-Horizon-Forschungsakademie, 11. Januar 2272 (drei Wochen zuvor)
     
    »An diesen Anblick werde ich mich wohl nie gewöhnen, Vater«, sagte

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