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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Navigationscomputer spinnt«, ließ sich Jan unvermittelt vernehmen.
    »Was? Der Gleiter wurde letzte Woche durchgecheckt …«
    »Ich weiß. Eben noch zeigt mir der Computer Pluto bei einer Breite von minus 2 Grad, 51 Minuten und 15 Sekunden an – dann springt die Anzeige auf plus 1 Grad und fällt wieder zurück. Jetzt gerade passiert es wieder! Als ob Pluto hüpfen würde …«
    »Verdammter Mist«, fluchte Alwin verhalten.
    »Jetzt spinnt auch die Längenangabe. Was für ‘ne Schrottkiste hat uns Nepala da untergeschoben? Sparmaßnahmen schön und gut – aber wenn wir nicht mehr zu unserem Einsatzort finden, ist das … kontraproduktiv. «
    »Starte die Selbstdiagnose des Navigationscomputers, Jan.«
    »Schon dabei.«
    Plötzlich ertönte ein Warnsignal, und Alwins Blick wurde auf einen Nebenmonitor seiner Konsole gelenkt.
    »Bei allen großen …«, stöhnte er.
    »Was?«, rief Jan heiser.
    »Hier scheint mehr defekt zu sein als nur der Navigationscomputer. Wir werden gewarnt, dass wir uns in zu schnellem Anflug auf einen Planeten befinden – welcher Planet, Herrgott noch mal?«
    »Der Andruckabsorber!«, rief Jan entsetzt und deutete auf eine blinkende Warnleuchte. Tatsächlich wurden sie für den Bruchteil einer Sekunde in ihre Sessel gepresst – dann schien alles wieder normal zu sein.
    »Die Anflugwarnung wird nicht zurückgenommen, Jan!« Alwin starrte auf den Monitor. »Wir nähern uns einem mächtigen Gravitationszentrum in nur wenigen Hunderttausend Kilometer Entfernung – aber da ist nichts zu sehen!« Wild deutete Alwin auf das Cockpit-Fenster.
    Wieder versagte der Andruckabsorber für den Bruchteil einer Sekunde – die Köpfe der beiden 3-D-Filmer wurden in die Sessel gepresst.
    »Ich fliege einen Ausweichkurs!«, rief Alwin. »Ich habe zwar keine Ahnung, was hier los ist – aber sicher ist sicher!« Er zog die Handsteuerung zu sich heran und ging in eine Linkskurve – eine äußerst lang gezogene Linkskurve allerdings: Die Geschwindigkeit des interplanetaren Gleiters war bereits so hoch, dass die Steuerdüsen lange gegen die Vorwärtsbewegung ankämpfen mussten, ehe sie Wirkung zeigten.
    Plötzlich wurde es so gleißend hell in der kleinen Pilotenkanzel, dass Alwin fürchtete, sein Augenlicht zu verlieren. Unwillkürlich schrie er – und hörte wie aus weiter Ferne, dass auch Jan brüllte. In der nächsten Sekunde wurde er so heftig gegen die Frontscheibe geschleudert, dass er meinte, alle Knochen müssten ihm brechen.
    Er fand sich halb besinnungslos im Fußraum der Kanzel wieder und wusste nicht, wie ihm geschehen war. Neben ihm lag Jan und blutete aus einer Kopfwunde.
    »O Scheiße … Scheiße«, flüsterte er.
    Alwin kroch zu seinem Kollegen und tätschelte seine Wange. »Jan!« Er rüttelte ihn an der Schulter. »Jan!«
    Alwins Copilot blieb regungslos.
    »Verdammt!«
    Mit zitternden Fingern fühlte Alwin den Puls seines Begleiters – nichts! Vielleicht war er auch nur zu ungeschickt. Er versuchte es erneut – nichts. »O Gott …«
    Nun versuchte er es mit einer wenig professionellen Herzdruck-Massage … Im Grunde schlug er ihm nur ein paar Mal auf den Brustkorb, so, wie er es vor Urzeiten mal gezeigt bekommen hatte. Dann überprüfte er den Puls abermals.
    Es war zwecklos.
    Alwin zog sich auf seinen Sitz hoch – und erstarrte. Er konnte nicht glauben, was er durch die Frontscheibe sah. Er starrte auf das von der Sonne beleuchtete Rund eines planetengroßen Objektes! Es mochte sogar wirklich ein Planet sein, aber er war verschleiert und machte den Eindruck, unter einer halbtransparenten, weißlichen Hülle verborgen zu sein. Darunter waren Meere, Kontinente und Wolkenwirbel eher zu erahnen als zu erkennen – alles wirkte wie hinter Milchglas. Alwin begann, an seinem Verstand zu zweifeln: Das konnte doch nicht sein!
    Alwin blickte auf seinen Kontroll-Monitor. Der Planet war nur noch wenige Hundert Kilometer entfernt und der Gleiter bremste mit einer Leistung, zu der er eigentlich gar nicht fähig war. Seine Geschwindigkeit wurde dermaßen schnell reduziert, wie es die Maschinen gar nicht bewerkstelligen konnten. Es war, als ob sich das kleine Raumschiff in zähflüssigem Gel befände und kurz davor stünde, stecken zu bleiben. Offensichtlich arbeiteten die Andruckabsorber wieder korrekt – ansonsten hätte sich Alwin an der Frontscheibe platt gedrückt.
    »O Gott«, flüsterte er.
    Nein – das, was er sah, konnte nicht sein. Es gab hier keinen Planeten. Der Gleiter befand sich

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