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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nicht zu den Space-Marines gehörte, würde es wohl nie verstehen.
    Die Tür ging auf, und Marc kam herein.
    Space-Marine Marc Syd war im Gegensatz zu Steve ein Hüne. Während Steve nur 1,75 Meter groß, dünn, blass und drahtig war, maß Marc fast zwei Meter und besaß wahrscheinlich 20 Kilo mehr Muskelmasse. Sein Kopf war kahl rasiert, und er hatte einen stechenden Blick.
    Doch nicht nur das: Marc zierte eine lange, wulstige Narbe, die ihm schräg übers Gesicht lief. Er trug sie wie ein Schmuckstück.
    Es war seit Jahrzehnten kein Problem, Narben jeglicher Art medizinisch zu entfernen. Die Zeiten, in denen Soldaten ihre Narben wie einen Orden trugen, waren längst vorbei. Im Gegenteil, heutzutage machte man sich über Muskelprotze und »Narbenträger« eher lustig.
    Doch bei Marc wagte es niemand, sich lustig zu machen. Zu ihm passte die Narbe. Sie passte wie die Muskeln, der stechende Blick, das breite Grinsen und die Größe.
    »He, Maulwurf!«, rief Marc.
    Das Wort Maulwurf gab Steve einen kleinen Stich ins Herz, und er verzog unwillkürlich das Gesicht, eine Reaktion, die Marc wahrscheinlich als Schuldeingeständnis deutete.
    Doch Steve war nicht schuldig. Er war nur enttäuscht.
    Auf Vesta waren er und Marc sich erstmals begegnet. Es dauerte nicht lange, und sie hatten sich angefreundet. So klischeehaft es auch erschien, aber Marc war für ihn wie ein älterer Bruder gewesen. Ein Bruder, der auf ihn aufpasste und bei dem er sich sicher fühlte.
    Doch das war nun ein für alle Mal vorbei.
    Seit dieser verdammten Maulwurf-Sache.
    Steve war fest entschlossen, sich auf keine Diskussion einzulassen. Er hatte keine Lust, immer und immer wieder zu beteuern, dass er nicht der Maulwurf war. Er hatte es anfangs mit Sätzen wie »Mein Name ist Steve, nicht Maulwurf« versucht, doch es hatte nichts gebracht. Nun hatte er sich entschlossen, einfach den Mund zu halten.
    »He, Maulwurf!«, rief Marc lauter. »Ich rede mit dir!«
    Steve setzte sich auf.
    Sofort spürte er den stechenden Schmerz seiner Wunde. Wütend starrte er zu Boden. Er spürte ein gefährliches Brennen in seinen Augen.
    Nur nicht losheulen , dachte er. Egal was ist, ich werde nicht losheulen.
    Mit zwei schnellen Schritten kam Marc auf Steve zu und boxte ihn brutal gegen den Oberarm. »Es heißt ja, dass Maulwürfe taub sind!«, schrie er ihn an.
    »Ich bin kein Maulwurf!«, zischte Steve zurück.
    Marc grinste, und sein Narbengesicht verwandelte sich dabei in eine hässliche Fratze. »Dann frag mal deinen Arsch«, meinte er. »Da steht genau zu lesen, was du bist.«
    Bei diesen Worten packte Marc mit seiner großen Hand Steves Kopf und zog ihn nach hinten, sodass Steve die Augen hätte schließen müssen, um Marcs Blick weiterhin auszuweichen. Als Steve versuchte, Marcs Hand wegzuschieben, erhöhte Marc nur den Druck seiner Finger, sodass Steve glaubte, sein Kopf stecke in einem Schraubstock.
    »Was willst du von mir?«, fauchte Steve schließlich seinen Kameraden an. Er spürte die Wut in sich, und das war gut, denn sie sorgte dafür, dass er sich keine Blöße gab. Dass er stark blieb.
    »Der Colonel will dich sprechen!«, meinte Marc.
    »Yefimov?«, fragte Steve verwundert.
    Marc beugte sich zu Steve hinunter und erhöhte den Druck seiner Hand, den Steve als stechenden Schmerz in seiner linken Schläfe wahrnahm. »Tu nicht so, du Verräter!«, fauchte Marc ihn an. »Yefimov wird dich kaum zum Teetrinken einladen. Schwärzt da ein hinterhältiger Maulwurf mal eben seine Kollegen an?«
    Nun nahm Steve seine ganze Kraft zusammen, packte Marcs Arm mit beiden Händen und konnte ihn schließlich wegstoßen. »Lass mich endlich«, meinte er nur und sprang von der Liege.
    Während Steve Richtung Nasszelle ging, streifte er sich die Shorts herunter. Er konnte vor seinem geistigen Auge regelrecht sehen, wie Marc ihm nachblickte und seine Brandwunde mit einem schadenfrohen Grinsen musterte.
    »Nettes Branding«, rief Marc ihm hinterher, was Steve in seinem Verdacht bestätigte. So schnell er konnte, verschwand er in der Nasszelle und aktivierte hinter sich die automatische Schiebetür.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 8.22 Uhr Bordzeit
     
    »Setzen Sie sich, Private Fuller«, meinte Colonel Yefimov.
    Der Colonel war wahrscheinlich der Einzige an Bord der STERNENFAUST, der noch kräftiger aussah als Marc. Yefimov war ein Muskelpaket. Er aß täglich die vom Computer exakt für seine Körpermaße berechnete Menge an Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten,

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