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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schwer?
    Nimm dein blaues Gewand, bist zum Sterben bereit!
     
    Überbringer der Botschaft, du bist nicht allein,
    im Geiste vereint mit Marton-Sar,
    Dich im blauen Gewand, holt der Totenvogel,
    die Arbeit getan, Gott wartet schon.«
     
    Der Priester hob den Kopf. »Viele von euch kennen diese Zeilen in ihrer Kurzform. Ihr wisst, was sie bedeuten. Handelt danach im Sinne des einen Gottes, wie auch ich es tue!«
     
    *
     
    Außer sich vor Wut starrte Kiran-Dun auf den Bildschirm.
    Der verfluchte Friedensprediger hatte fertig gelesen und seine kurze Ansprache beendet. Er schloss Marton-Sars Buch der Prophezeiungen und legte es auf den Tisch. Das Maskottchen des Priesters, dieses dumme Tier, das bisher unbewegt neben ihm gehockt hatte, sprang auf seinen Schoß.
    Ich drehe euch beiden den Hals um!
    »Können wir jetzt gehen?«, bettelte das lemurenartige Wesen, das schon einmal vor Jahren die Pläne des Bolpor durchkreuzt hatte.
    Der Priester zitterte, nein, das ganze Bild zitterte. Waren das endlich die Auswirkungen der Primärwaffe?
    Ja, ja!
    »Dafür ist es zu spät«, antwortete Satren-Nor, dem offenbar nicht bewusst war, dass die Übertragung noch lief.
    Explosionen erklangen aus dem Hauptmonitor. Hinter Satren-Nor fielen die Deran-Kästen mit den Heiligen Schriften von Marton-Sar um. In der Wand dahinter entstand ein Loch, das fahles Licht aus dem Korridor in den Raum warf. Felsen brachen aus der Decke, doch der Friedenspriester schien selbst davon unbeeindruckt zu sein. Er streichelte den Gengo, der ihn aus treuherzigen Augen anschmachtete. Das Tier kuschelte sich an ihn und fauchte leise.
    Der Priester und sein Haustier hielten es nicht einmal für nötig, ihre Köpfe vor den herabfallenden Steinen zu schützen. Satren-Nor schien mit den Augen zu zwinkern, nein, er zwinkerte wirklich – er zwinkerte Kiran-Dun zu!
    Dieser …
    Kiran-Dun war es, als würde Satren-Nor etwas sagen wie »Hoto-Togisu – Zeitvogel –, nimm uns mit«, aber die Worte gingen im Hämmern der Explosionen unter. Ohrenbetäubender Lärm knallte aus den Lautsprechern, ein roter Blitz überflutete den Bildschirm – und dann: Schwärze.
    Kiran-Dun blinzelte.
    »Der Zentralbau des Klosters ist in die Luft geflogen!« Die Stimme von Harken-Zil riss ihn in die Wirklichkeit zurück. »Moment, ich orte zwei Objekte innerhalb der Klostermauern. Es könnten Beiboote der STERNENFAUST sein.«
    »Lasst sie nicht entkommen!«, schrie Kiran-Dun. Noch war der Kampf nicht vorbei.
    »Jetzt sind die Ortungsreflexe verschwunden.«
    Kiran-Dun krümmte die Krallen. »Haben wir sie!«
    »Ich fürchte, nein, edler Kiran-Dun«, sagte der Tanjaj kleinlaut.
    »Bin ich denn nur von Dummköpfen umgeben? Ihr lasst dieses dahergelaufenen Sun-Tarin entkommen? Vernichtet die STERNENFAUST!«
    »Meldung von der SPEER GOTTES«, sagte Pides-Fei. »Sie haben durch Treffer der feindlichen Jäger zwei Kühlflügel im kritischen Bereich. Hyperfusion derzeit nicht einsetzbar.«
    »Sie sollen diese Gottesverweigerer ausmerzen!«, ereiferte sich Kiran-Dun.
    »Die STERNENFAUST!«, brüllte Harken-Zil unter Missachtung jeglichen Protokolls.
    »Was?« Am liebsten hätte Kiran-Dun seinen Adjutanten erschossen – vor der gesamten Besatzung.
    Harken-Zil zeigte nur mit seiner Kralle auf den Hauptschirm, wo die Orter jetzt den Kurs des Menschenschiffes darstellten.
    Plötzlich verschwand das Schiff, nur um kurz darauf an einem anderen Punkt einer enger werdenden Spiralbahn um die HEIDENBEKEHRER wieder aufzutauchen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, rief der Bolpor-Chef. Da erkannte er bereits, welchen Sinn das Manöver hatte. Die STERNENFAUST sprang durch den verbotenen Raum und entließ bei jedem Austritt hundert Suchkopftorpedos, die alle auf ein gemeinsames Ziel programmiert waren – die HEIDENBEKEHRER.
    »Primärwaffe ausrichten! Graser auf Abwehrmodus! Ausweichen!« Kiran-Duns Stimme überschlug sich. Ein Sperrgitter aus grünen Strahlen entstand rund um die HEIDENBEKEHRER – wie ein Kokon.
    Doch immer mehr feindliche Torpedos durchbrachen den Abwehrgürtel.
    »Achtung, Einschlag!«, brüllte eine Stimme hinter ihm. »Hüllenbruch!«
    Das Schiff stampfte unter dem Höllenfeuer der Einschläge. Ebenen sechzehn und siebzehn meldeten sich nicht mehr – es musste die untere Polkuppel voll erwischt haben.
    Nur nebenbei bemerkte er, dass die STERNENFAUST von einem Polschuss der SCHWERT GOTTES getroffen wurde und abermals in den verbotenen Raum verschwand. Immer mehr blinkende Warnlampen

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